Das letzte Spiel der A-Jugend in 2022 wurde dann doch der Handball-Krimi, den man eigentlich vermeiden wollte. Am Ende blieben aber die Punkte mit einem 36:35-Sieg bei den Mädels aus Rudow. Man war auch vorgewarnt, jedenfalls all diejenigen, die regelmäßig einen Blick in die NuLiga und dort auf die Ergebnisse der Konkurrenz werfen.
OSF hatte zuletzt ganz erhebliche Leistungssteigerungen gezeigt und war mit deutlichen Siegen mit jeweils mehr als 30 erzielten Toren gegen FSV und Füchse erfolgreich gewesen. Zudem verfügt OSF gleich über drei Spielerinnen, die ganz weit oben in der Liste der erfolgreichsten Torschützinnen der Liga vertreten sind. Der Sieg von Rudow im Hinspiel im September zu Saisonbeginn war insoweit lange Geschichte. Gut für Rudow war, dass man auch trotz Ausfall mehrerer Spielerinnen bedingt durch Erkrankungen und Kursfahrten wieder mit gut gefülltem Kader antreten konnte.
Die Ahnung, was das gewachsene Leistungspotential von OSF betraf, trügte auch in keinster Weise: Nachdem Rudow in den ersten Minuten gut ins Spiel gestartet war, übernahm leider der Gegner immer wieder die Führung. Seine Tore erkämpfte er sich aus guten 1-1-Situationen, die entweder direkt erfolgreich waren oder aber zu acht 7-Meter-Entscheidungen des Unparteiischen für OSF allein in der ersten Halbzeit führten. Dennoch Rudow hielt dagegen und kein Team vermochte es, sich in dieser Phase mit mehr als zwei Toren abzusetzen. Entsprechend stand es 20 Sekunden vor der Pause 17:17, als Rudow seine erste Auszeit nahm. Anstelle daraus aber noch einen moralisch wichtigen Torerfolg zu erzielen, gelang es vielmehr OSF noch unmittelbar vor dem Pfiff einzunetzen und selber mit einer 17:18-Führung in die Halbzeit zu gehen.
Dass diese für Rudow sehr unglückliche Aktion ohne Folgen fürs Gemüt blieb, lag dann vielleicht auch der Halbzeitansprache von Ulf, der intensiv versuchte, die diesmal etwas wenig motiviert wirkende Mannschaft auf ihre Erfolgsspur zurückzuführen. Er war damit soweit erfolgreich, dass Rudow trotz zweier sich eingehandelter Zeitstrafen nicht wieder in höheren Rückstand geriet und das Spiel zunächst nahezu der ersten Hälfte glich. Ein zweiter von unserer Zacki gehaltener 7-Meter in Minute 40 war dann endlich der Wendepunkt dafür, dass sich Rudow minimalste Vorteile erspielen konnte. Nunmehr gelang es endlich, sich in Minute 45 erstmals auch mal mit drei Toren abzusetzen. Diesen Vorsprung konnte OSF zwar wieder mit zwei Doppelschlägen zu einem 29:29 in Minute 50 kompensieren. Für eine eigene Führung reichten die Kräfte dann aber glücklicherweise doch nicht mehr aus. Rudow legte jetzt immer vor, OSF zog (nur noch) nach. Der Siegtreffer fiel dann 70 Sekunden vor Spielende, 70 Sekunden in denen es Rudow mit ganz viel Einsatz und Willen gelang, die Mädels von OSF danach vom eigenen Tor fernzuhalten. Somit hat Rudow pünktlich zur fünfwöchigen Weihnachtspause sich selbst das derzeit größte Geschenk gemacht und mit diesem so wichtigen Sieg gegen komplett ebenbürtige Gegnerinnen von OSF den dritten Platz in der Liga gefestigt.
Ein unerwartetes weiteres Geschenk am Wochenende bekam Rudow dann noch von den derzeit etwas abgeschlagenen Füchsen, die es tatsächlich schafften, dem bis dato ungeschlagenen Tabellenführer ProSport gleich zu Beginn der Rückrunde ein Unentschieden abzutrotzen. Das ist auch deswegen von besonderem Interesse, weil ProSport gleich der nächste Gegner von Rudow im neuen Jahr sein wird.
Zu guter Letzt einen großen Dank an Christian Stüber, der sich nach neuerlicher Absage eines HVB-Schiedsrichters wieder einmal ganz kurzfristig zum Pfeifen bereit erklärt hatte. Allen Fans, die wieder recht zahlreich erschienen waren und sich lautstark einbrachten, ein großer Dank. Wir wünschen Euch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch nach 2023!
Gerald