Es kam zum ersten richtigen Kracher diese Saison. Vor dem Spiel durfte man sich von der Tabellenkonstellation nicht beirren lassen. Ja wir waren mit 4 Siegen Tabellenerster und BTV mit schon 3 Niederlagen in den unteren Sphären der Liga unterwegs, doch wer sich die Begegnungen angeschaut hat, weiß, dass unser Auftaktprogramm nicht das schwerste war und BTV schon gegen die großen Teams der Liga ranmusste.
Wir waren gewarnt, dass es zum einen ein schweres und zum anderen auch hartes Spiel werden würde. Die Gäste aus Kreuzberg kamen mit einem Schnitt von über 8 Zeitstrafen pro Spiel zu uns in die Neuhofer – es könnte also auch mal wehtun.
Wir kamen aber sehr stark in die Partie. Nach nicht einmal 5 Minuten sah sich der Gästetrainer zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Der Spielstand von 5:1 war jedoch ein wenig deutlicher als das Spielgeschehen. Der überragende T. Güner zwischen unseren Pfosten nahm schon 3 Bälle weg, davon 2 „hundertprozentige“. Offensiv wussten wir, dass wir mit einem guten Tempospiel den Kreuzbergen den Zahn ziehen können. Die Truppe ist nicht mehr die jüngste und verfügt konditionell nicht über das größte Potenzial in der Liga. Immer wieder kamen wir durch Tore in der 2. Und 3. Welle zu einfachen Toren.
Defensiv überzeugte der Innenblock aus F. Rothe und P. Höhna nach Anlaufschwierigkeiten vollends. Auf dem Weg nach vorne waren es zu Beginn N. Runge und vor allem der stark aufgelegte O. Hauschild, welche maßgeblich für die Tore sorgten. Wir hatten das Spiel frühzeitig fest unter Kontrolle. Defensiv standen wir als eine Einheit und sorgten dafür, dass es nur wenig einfache Abschlüsse für die Gäste gab. Die wenigen guten Torchancen, welche wir zuließen, wurden dann auch des Öfteren von T. Güner im Tor vereitelt. In der 19. Minute war die Uhr schon wieder für 60 Sekunden angehalten – wieder TimeOut BTV – Spielstand 12:5. Doch auch diese Unterbrechung führte absolut zu keinem Bruch in unserem Spiel. Von der 22. Bis zur 29. Minute hatten wir einen 5:0-Lauf und stellten auf 19:7. Die Halbzeitsirene ertönte beim Stand von 20:9.
Was eine erste Halbzeit, aus rudower Sicht stimmte fast alles. Mit 20 Toren ein enorm effizienter Angriff, mit 9 Gegentoren eine kompakte Abwehr. Aus der Pause war es an uns, dass wir das Niveau halten und den Gästen gar nicht erst wieder das Gefühl zu geben, dass sie heute noch eine Chance haben würden.
Die zweiten 30 Minuten sind schwer zu beschreiben, es wurde ein extrem hektisches und von Zeitstrafen geprägtes Spiel. Nicht selten standen wir nur zu viert auf der Platte. So konnten wir kaum noch ein wirkliches Konzept spielen. Auch defensiv wurden die Lücken natürlich automatisch größer und wir mussten mehr Gegentore hinnehmen.
Eng wurde es trotzdem nicht mehr. Der Abstand pendelte immer wieder zwischen 12 und 10 Toren hin und her. Noch einmal richtig heiß wurde es um die 40. Minute. 3 schnelle und teils wirklich fragwürdige Zeitstrafen sorgten dafür, dass wir kurzzeitig nur zu dritt auf dem Feld standen. Abgerundet wurden diese 3 Zeitstrafen von einer roten Karte und noch einer 2-Minutenstrafe gegen uns, sodass wir in rekordverdächtigen 4:28 Minuten 5 mal vom Platz gestellt wurden – passiert auch nicht alle Tage.
Absolut positiv herauszuheben ist zu dieser Zeit, dass wir im kollektiv den Kopf und die Nerven nie verloren haben. Auch in absolut undankbaren Konstellationen und in geringer Mannkraft auf der Platte wurden wir nie nervös und erlaubten uns keine unnötig viele Fehler in kurzer Zeit. Immer wieder fanden wir mit den agilen und schnellen Halben G. Larf und N. Silbernagel den Weg ins Tor.
Quasi mit dem Schlusspfiff erzielten wir das 34:24 und gewinnen gegen einen Meisterschaftsaspiranten deutlich und hochverdient. Einziger Wehmutstropfen für uns an diesem Tage in die schwere Verletzung von N. Runge. Nachdem er bei einem Zweikampf unglücklich umgeknickt war, brach er sich seinen Mittelfußbruch – gute Besserung!
Nun heißt es für uns volle Konzentration auf die letzten beiden Spiele vor der 4-wöchigen Herbstpause. Kommenden Samstag müssen wir im Pokal bei CHC II ran. Am 21.10. heißt es wieder einmal TOPSIEL! Die Zweitvertretung aus Schöneberg, welche in dieser Saison schon Achtungserfolge gegen Blau Weiß, Spandau und Tegel aufzuweisen hat, wird eine der schwersten Aufgaben für uns werden.
Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Jungs aus der männlichen C-Jugend, mit großer Kapelle und starker Performance an den Trommeln, sorgten sie dafür, dass die Neuhofer richtig in Stimmung gekommen ist.
Der Kader
N. Janku (1 Paraden), T. Güner (1.-60. Minute – 19 Paraden)
O. Hauschilld (5 Tore), A. Brandt (1), P. Brunk (2), N. Pätzold (2), C. Köhler (2), N. Silbernagel (8), G. Larf (7), P. Krüger, P. Höhna, F. Bahn (1), N. Runge (4/3), F. Rothe (2)
Das Team