Wer meinte, dass erst die kommenden 4 Spiele nach dem Spiel gegen die HSG Neukölln schwere Aufgaben werden würden, der wurde vergangenen Samstag eines besseren belehrt. Unser Kader ist durch viele Verletzungen nach wie vorn dünn besetzt und so ging es erneut mit nur 9 Feldspielern in das Spiel.
Von vorne weg was das Spiel eines auf Augenhöhe. Wir konnten nicht in letzter Konsequenz das Tempo gehen, da wir mit den Kräften haushalten mussten. Zu Beginn waren die Körner aber natürlich vollends da, weswegen sich alle Rückraumspieler auch selbst Aktionen kreieren konnten und wir vermehrt „einfache“ Tore werfen konnten. Defensiv fehlte an diesem Tag in praktisch jeder Aktion die absolute Spannung und unterm Strich auch die Leistung. Weder das Blockspiel noch das 1:1 Verhalten waren an diesem Tage passabel. Dazu ließen wir uns viel zu oft isolieren und hatten deswegen große Lücken in der Abwehr.
Ein 5:2 Lauf von der 5. bis zur 11. Minute sorgte dafür, dass wir uns auf 3 Tore absetzen konnten (5:8). Jedoch konnten wir diesen Lauf nicht nutzen, um uns Aufwind zu geben. Der starke M. Riege auf der Mitte und der extrem treffsichere P. Bardt auf Rechtsaußen von der HSG netzten fast nach Belieben ein. Nach 15 Minuten war das Ergebnis wieder ausgeglichen (9:9). Den Bock vollends umstoßen konnten sie aber dennoch nicht. Wir blieben dran und gingen in Führung. Bis zur Pause blieb das Spiel spannend und auf Augenhöhe. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit zeigten wir uns dann nochmal von unserer besseren Seite und sorgten dafür, dass wir mit einer 18:21 Führung in die Pause gehen.
Der Start in Durchgang 2 verlief eigentlich sehr gut. Nach gut 39 Minuten stellten wir erstmals auf +5 (23:28) und man könnte denken, dass wir das Spiel jetzt mit der Führung im Rücken runterspielen. Doch die HSG steckte nicht auf und hielt das Ergebnis bei -3 bis -5.
Bei uns sah man nun in allen Bereichen, dass die Kräfte langsam ausgehen. Defensiv zeigten wir ja schon die gesamte Spielzeit eine schlechte Leistung, doch auch in der offensive taten wir uns immer schwerer. Wir gewannen nun kaum noch ein 1:1 und auch kleinere Fehler schlichen sich in das Offensivspiel ein. Doch auch Neukölln wurde in der Zeit etwas fahrig und trotz einer nicht wirklich überzeugenden Leistung stellten wir knapp 9 Minuten vor Ende auf 29:35.
6 Tore in nicht mal 10 Minuten – eigentlich kann da nichts mehr anbrennen – eigentlich! Es gelingt uns jetzt fast gar nichts mehr. 3 schnelle Gegentore und J. Bädelt muss die Auszeit nehmen (32:35 – 54. Minute). Doch auch der folgende Angriff führte nicht zu einem Tor und Neukölln kam auf 2 Tore ran. Wir können uns dann bei G. Larf bedanken, welcher mit 10 Toren seine Klasse mal wieder unter Beweis gestellt hat, dass er mit einer Einzelaktion das 33:36 erzielt und den Sack gute 2 Minuten vor Ende fast zu macht. Dass der Sack aber nicht vollends geschlossen war, wurde 30 Sekunden vor Abpfiff deutlich, als Neukölln das 35:36 wirft und die Chance auf einen Punktgewinn aufleben lässt.
Beim anschließenden Anwurf von uns stellen die Gäste auf Manndeckung um und zählen (dankbarerweise) nicht richtig ab. P Brunk kriegt den Ball völlig frei und ohne Gegenspieler auf Rechtsaußen direkt hinter der Mittellinie, läuft durch und erzielt das 35:37.
Schlussendlich gewinnen wir mit 36:37 und fahren 2 wichtige Punkte ein. Die HSG hat sich teuer verkauft und wird noch dem ein oder anderen von oben Zähler klauen. Wir können trotz des Sieges natürlich nicht wirklich zufrieden sein. Auch, wenn der Kader nicht aus den vollen schöpfen konnte, muss es unser Anspruch sein, Defensiv stabiler zu stehen. Was zählt sind aber die Punkte und wie die Leistung war, fragt am Ende keiner mehr. Für uns beginnen jetzt ein Stück weit die Wochen der Wahrheit. Den 2 Heimspielen gegen Tegel und Spandau an den beiden kommenden Samstagen folgen die beiden Auswärtsspiele am 9. & 16.12 bei Blau-Weiß und Narva. Wir brauchen in jedem dieser Spiele wieder eine so geile und laute Unterstützung von der Tribüne, wie in den letzten Wochen, damit wir auch als Tabellenführer in die kurze Weihnachtspause gehen können.
Der Kader
N. Janku (1.-30. Minute – 10 Paraden), T. Güner (30.-60. Minute – 7 Paraden)
O. Hauschilld (3 Tore), A. Brandt (1), P. Brunk (3), G. Larf (10), P. Krüger (3), M. Schleiden (3), G. Anthony (8/7), F. Rothe (2)
Das Team