Krimi am Donnerstagabend

Am Donnerstag, dem 16.11., ging es für uns nicht wie gewohnt nach Rudow zum Training, sondern zum zweifach verlegten Auswärtsspiel nach Spandau. Eigentlich kann man sich keinen besseren Zeitpunkt für einen Ausflug nach Spandau vorstellen, als einen Donnerstagabend zum Feierabendverkehr, während auch noch die Deutsche Bahn streikt. Solche Spiele sind immer sehr undankbar, weshalb es umso wichtiger ist, nicht mit leeren Händen wieder nach Hause zu fahren. Ein Sieg steht also auf dem Tagesprogramm. 

Schon vor Anpfiff sorgten wir untereinander für gute Stimmung, um den Arbeitstag abzuschütteln und uns mit einer guten Portion Spaß die zwei Punkte zu verdienen. Die Spandauerinnen sind trotz ihrer aktuellen Platzierung in der Liga auf keinen Fall zu unterschätzen und das zeigten sie auch direkt. 

Das erste Tor kassierten wir nach einer schnellen Mitte, die mit viel Druck und Tempo gleich den Standpunkt unser Gastgeber markierte. Ab diesem Zeitpunkt war schon klar, dass es eng werden könnte, wenn wir inkonsequent werden. Wir wollten ebenso mit Tempospiel und guter Abwehrarbeit an diesem Abend den Sack zu machen. In den ersten Minuten konnten wir uns mit einer kleinen Führung absetzen, da wir die Spandauerinnen zu Fehlern zwangen und vorne zwar nicht mit Tempogegenstößen aber mit gut ausgespielten Positionsangriffen den Abschluss fanden. Wir kamen aber noch nicht endgültig ins Spiel, da viele gute Chancen nicht optimal genutzt wurden. Schlechte Pässe oder schlechte Entscheidungen hinderten uns daran endgültig das Zepter in die Hand zu nehmen. Die Nachlässigkeit fand direkt Bestrafung, denn in den folgenden zehn Minuten zeigte die Anzeigetafel einen Rückstand. 

Für einen Donnerstagabend war die Halle am Falkenseer Damm sehr gut gefüllt. Die Spandauer-Fans beflügelten ihr Team förmlich, aber bei uns stimmte die Moral und Stimmung auch. Die folgenden zehn Minuten waren reiner Kampfgeist, um sich nicht abschütteln zu lassen. In der Defensive wurden die Lücken geschlossen und vorne der Weg zum Tor gefunden. Unsere Torhüter hielten uns beide während des Tiefs und der nachfolgenden Aufholjagd im Spiel und waren ein wichtiger Faktor und Rückhalt. Verdient stand es zur Halbzeit 14-14.

Wir mussten uns leider mit dem schlechteren Start in die 2. Halbzeit zufriedengeben, ließen aber auch nicht lang auf uns warten. Die Anzeigetafel wechselte ständig zwischen Unentschieden und Rückstand für uns. Sowohl wir als auch die Spandauerinnen gingen mit viel Druck in die Tiefe, sodass das Spiel von 7m Versuchen und 2min Strafen gezeichnet war. Das Spiel gewann immer mehr an kämpferischen Charakter und wurde von Minute zu Minute emotionaler. Nachdem wir eine Weile einem kleinen Rückstand hinterherliefen, brachte uns ein kleiner Lauf, in dem wir gute Chancen konsequent nutzten, wieder auf Kurs und in der 48. Minute stand es 23-23. 

Es war definitiv nicht leicht, den Spandauer Fans in dieser Phase Paroli zu bieten, aber das Blatt wendete sich. Die zunehmende Aggressivität unserer Gastgeber wurde gleich doppelt mit 2min geahndet und das Momentum war bei uns. Hinten wurde zu gemacht, das Tor quasi vernagelt und vorne nochmal gute Situationen kreiert. Endstand 25-28. 

Mit einer unglaublichen Teamleistung verdienen wir uns diese zwei Punkte. Es war „handballerisch nicht unsere beste Leistung, aber kämpferisch schon“ wie das Trainerteam nach Abpfiff sagte, aber daran gilt es anzuknüpfen. Am kommenden Wochenende steht die nächste Auswärtsfahrt an. Wir treffen auf die SG Rotation P.B. und wollen wieder verlustpunktfrei nach Rudow zurück! 

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