Heimweste bekommt erste Flecken!

Es war das absolute Topspiel in Neuhofer angesagt. Die Zweitvertretung von OSF kam zu uns und damit kam unser ärgster Verfolger zu uns. Wir schleppen uns aktuell von Woche zu Woche und können es kaum erwarten, in die Osterpause zu kommen. Die Gäste hatten aber ebenfalls harte Wochen hinter sich und sind nur zwei Tage zuvor aus dem Pokal ausgeschieden und mussten nach zuvor sehr erfolgreichen Wochen in der Liga einen herben Rückschlag hinnehmen.

Die Gäste kamen mit dem Willen, das Ausscheiden wieder gut zu machen, nach Neuhofer. Doch die ersten Minuten gehen direkt an uns. Es schien, als würden wir endlich wieder unser volles Potenzial ausschöpfen, und nach nicht einmal drei Minuten zeigt die Anzeigetafel 3:0. Wir überlaufen die Gäste regelrecht und die prall gefüllte Halle ist gleich mit im Spiel. Wir stehen defensiv kompakt und nutzen den ausbaufähigen Rückzug von OSF für schnelle und einfache Tore. In der 8. Minute stellen wir auf 5:2 und wir sind in der Anfangsphase einfach die bessere Mannschaft.

Doch so langsam kommen die Schöneberger im Spiel an und lassen vor allem ihre individuelle Klasse immer wieder aufblitzen. In der 15. Minute steht es erstmals seit dem 0:0 unentschieden und mit dem 8:8 ist das Spiel endgültig auf Augenhöhe. OSF nutzt die größeren werdenden Lücken in unserer Defensive und wir kommen nicht mehr so ins Tempospiel, wie zu Beginn der Partie. Direkt nach dem Unentschieden gehen die Gäste auch direkt in Führung und so langsam fällt das Ruder allmählich in Richtung Schöneberg. Weitere zehn Minuten später, wovon wir vier in Unterzahl verbringen mussten, müssen wir die Auszeit nehmen. Der Spielstand von 11:15 spiegelt die aktuellen Spielanteile wider und Coach J. Bädelt muss die Mannschaft neu ordnen. Bis zur Pause änderte sich nicht mehr viel und mit einem 12:16 geht es in die Pause.

Der Rückstand geht aufgrund der Kräfteverhältnisse in den letzten 20 Minuten absolut in Ordnung. Wir wissen auch, dass vier Tore im Handball nicht mehr als ein kleines Polster sind und gehen voller Zuversicht in den zweiten Spielabschnitt. Wir beginnen wieder stark und parallel zur ersten Halbzeit sind wir in den ersten zehn Minuten die bessere Mannschaft. Mit der tollen Unterstützung von der Tribüne, wo ein besonderer Dank an die Jungs aus der männlichen D-Jugend geht, kommen wir wieder auf zwei Tore heran (16:18 – 36. Minute). Der Abstand von zwei bis drei Toren hat nun erstmal Bestand. OSF lässt nach wie vor immer wieder die individuelle Klasse aufblitzen und kommt so zu ihren Toren. Bei uns schwinden allmählich die Kräfte und nach 45 Minuten ist der Abstand wieder auf vier Tore herangewachsen (21:25).

Man kann uns an diesem Tag den Willen und die Bereitschaft nicht absprechen, doch immer wieder stehen wir uns selbst im Weg. Defensiv arbeiten wir lange gut, um in Zeitspiel Tore zu kassieren. Offensiv erarbeiten wir uns zahlreiche gute Chancen, nur um im Abschluss das große Nervenflattern zu bekommen. Dennoch kommen wir wieder auf ein Tor heran und die Halle spürt, dass noch etwas geht (25:26 – 53. Minute). Doch auch die Gästefans unterstützen ihr Team lautstark und so ist die Stimmung der reine Wahnsinn. Wir bleiben konzentriert im Spiel und belohnen uns für die kämpferische Leistung. 34 Sekunden vor Schluss erzielen wir durch den starken G. Larf das erste Unentschieden seit dem 9:9 aus der 18. Minute.

Schöneberg kann 21 Sekunden vor Abpfiff das 31:30 erzielen und hat somit mindestens einen Punkt sicher. Wir legen direkt die Auszeitkarte und besprechen, wie wir den letzten Angriff. Im 7:6 soll es ein Leerkreuzen richten. Doch wir spazieren nach vorn und spielen vollkommen ohne Tiefe, sodass der Wurf kurz vor Ablauf der Zeit trotz der Überzahl eher notgedrungen genommen wird. Schlussendlich gewinnt mit OSF die minimal bessere Mannschaft über die vollen 60 Minuten und wir stehen erneut mit leeren Händen da.

Die Verzweiflung steht uns allen im Gesicht geschrieben, es bringt nichts, sich lange daran aufzuhalten. Wir müssen als Team wieder enger zusammenrücken und uns gemeinsam aus der Krise herausspielen.

Die erste Chance gibt es nächste Woche im Derby gegen die HSG.

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