Zurück in die Verbandsliga

Es heißt ab jetzt also wieder Sonntagabend Hellersdorf und nicht Samstagabend Usedom. Die Saison 2022/23 hat am Ende für uns leider nur den Abstieg in die 5. Liga übrig und wir müssen uns wieder zurückkämpfen.

Der Anfang der Saison verlief noch vielversprechend, der Auftakt im Derby bei Preußen wurde nach ordentlicher Leistung zwar verloren, doch schon am nächsten Spieltag setzten wir das erste Ausrufezeichen. Beim LHC Cottbus erlangten wir unsere ersten 2 Punkte. Wir hatten ein sehr hartes Auftaktprogramm. Nach 6 Spieltagen hatten wir die Top5 der Tabelle zum damaligen Zeitpunkt bereits bespielen müssen. Wir gehen mit achtbaren 3 Punkten aus den Spielen raus. Darunter weitere gute Leistungen gegen Usedom (28:32 in eigener Halle), oder gegen Bad Doberan (30:31 in eigener Halle). Doch bereits in der Frühphase der Saison merkt man 2 am Ende entscheidende Dinge. Zum einen kriegen wir viel zu viel Gegentore, zum anderen verlieren wir Spiele, wo wir lange auf Augenhöhe waren, am Ende knapp.

Im Spiel bei Brandenburg West lassen wir trotz mehrmaliger 4-Toreführung einen Punkt liegen und erleben den ersten wirklichen Dämpfer in der Saison. Als wir zum amtierenden OSL Meister Ludwigsfelde reisen, erleben wir die erste richtige Packung in der Liga. Doch Niederlagen gegen die Topmannschaften sind nicht weiter wild. Als Aufsteiger muss man die Duelle mit den Tabellennachbarn und Konkurrenten im Rennen um den Klassenerhalt gewinnen – das gelingt uns einfach zu selten.

Ende Oktober 2022 empfangen wir Grünheide in der Neuhofer, nach einer durchwachsenen Leistung verlieren wir das Spiel wieder in den Schlussminuten und lassen erneut was zählbares in „4-Punktespielen“ liegen. Anschließend kommen 2 gute Spiele von uns, wir gewinnen erstmals gegen einen direkten Konkurrenten (23:29 bei Teltow) und eine Woche später empfangen wir Loitz in der Neuhofer. Gegen den späteren Viertplatzierten der Abschlusstabelle erkämpfen wir uns ein 38:38.

Der Jahresendspurt hat begonnen und er hätte zwischenzeitlich kaum schlechter laufen können. Wir zeigen erneut eine schlechte Leistung gegen die Konkurrenz im Tabellenkeller und verlieren in Tegel mit 1 Tor. In der Folgewoche gehen wir in Alt Landsberg baden – wieder ein Spiel gegen eine Mannschaft „von unten“.

Auf Grund von 2 Spielverlegungen ist die Hinrunde nominell jetzt vorbei. Der gute Start war verpufft, wir lassen einfach zu viele Punkte liegen und nehmen uns für den Dezember einiges vor. Nach 2 guten Auftritten in Berliner Derbys zu Hause stehen wir leider trotzdem mit 0 Punkten da. Am ersten Dezemberwochenende müssen wir uns der SG OSF knapp mit 29:32 geschlagen geben (der Weihnachtsfeier im Anschluss an das Spiel tat das jedoch nichts zur Sache). Eine Woche später gab es ein extrem ärgerliches 32:33 gegen Preußen.

Doch 7 Tage vor Weihnachten war es endlich so weit – die erste Busfahrt stand an. Wir fuhren voller Hoffnung und mit einem prall gefüllten Bus nach Neubrandenburg. Es war womöglich DAS Saisonhighlight. Die zahlreichen mitgereisten Fans machten das Spiel gefühlt zu einem Heimspiel und wir fahren mit 2 enorm wichtigen Punkten (25:27) wieder nach Hause.

Die Weihnachts-/Winterpause steht an. Nach 14 Spielen stehen nur magere 8 Punkte zu Buche, doch wir hatten nicht das Gefühl, dass wir chancenlos in der Liga sind. Dafür haben wir in den Spielen gegen die „Großen“ der Liga zu oft gezeigt, was in uns steckt.

Der Start in das Jahr 2023 verläuft für uns auch vielversprechend. Cottbus fährt mit nur 1 Punkt zurück in die Lausitz und wir gewinnen den direkten Vergleich gegen den Titelaspiranten mit 3:1. Nur eine Woche später steht bereits die nächste Busfahrt an. Gegner ist der spätere Meister Usedom. Am Ende sieht man den Klassenunterschied an und wir verlieren deutlich.

Doch das sind nicht die Spiele, wo wir Punkte holen müssen. Mit dem Heimspiel gegen Brandenburg West kommt jedoch ein solches Spiel. Am Ende denkbar und unnötig knapp behalten wir die 2 Punkte nach einem 33:32 bei uns. Schon steht die nächste Busfahrt vor der Tür. Es geht zu Bad Doberan, eine Mannschaft, welche sich im oberen Drittel der Tabelle festgesetzt hat und wieder kein Mussspiel. Doch wieder zeigen wir, was in uns steckt. Mit dem Schlusspfiff erzielen wir das 34:34 und wieder machen wir die Heimreise zu einer reinen Party.

Mit der Niederlage gegen Ludwigsfelde am darauffolgenden Wochenende beginnen bei uns aber Wochen der Verzweiflung. Es ist nichts zu spüren von Aufwind, von Selbstvertrauen oder vom Glauben an den Klassenerhalt. Wir rücken immer wieder vom Tabellenplatz 13-11 – zur Einordnung, um die Klasse sicher halten zu können müssen wir den 9. Platz erobern.

Bei uns läuft aber kaum noch was zusammen. Nacheinander verlieren wir bei Grünheide (32:26), OSF (32:29) und Loitz (39:26). Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, haben noch 4 Spiele vor uns und wissen, dass wir zwingend jedes einzelne davon gewinnen müssen, wenn wir auch in der Saison 2023/24 überregional spielen wollen.

Die erste Hürde gegen den bereits sicher abgestiegenen VfL Tegel nehmen wir ohne größere Probleme. Am darauffolgenden Samstag empfangen wir Neubrandenburg. Der letzte Gegner aus MV und wir gewinnen dramatisch mit 35:34.

Die Euphorie ist in der Neuhofer Straße zurückgekehrt. Zusammen mit den zahlreichen Fans, welche uns lautstark und euphorisch unterstützen glauben wir wieder an den Klassenerhalt. Der nächste Gegner – Alt Landsberg. Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde. Wir sind lange Zeit auf Augenhöhe und ein Spiel, welches immer wieder hin und her geht, findet am Ende mit Alt Landsberg einen (für uns un-)glücklichen Gewinner. Die Gäste sichern sich damit fast sicher den Klassenerhalt, wir haben nach Abpfiff die Gewissheit, dass wir abgestiegen sind.

Am letzten Spieltag wollen wir noch einen versöhnlichen Abschluss der Saison hinbekommen. Aber mit dem schlechtesten Spiel der letzten Jahre verabschieden wir uns mit einer Klatsche gegen die ebenfalls abgestiegene Mannschaft aus Teltow aus der OSL.

Nun stehen wir wieder vor einem Neuanfang, das klare Ziel für die Verbandsligasaison 2023/24 – Meisterschaft und der direkte Wiederaufstieg. Ein personeller Umbruch bleibt zum Glück aus. Dennoch haben wir zwei Abgänge zu vermelden. Zu einem verabschieden wir ckraumspieler, Linus Hönnerscheid. Viel Glück in der kommenden Saison bei deinem Heimatverein HSG Neukölln – danke für deinen Einsatz im Grün-Weiß-Roten Dress!

Mit Philip Höhna verlässt uns ein Rudower Urgestein in Richtung Alte Herren. Der zweifache Familienvater hat vor eineinhalb Jahren den Weg zurück in seine sportliche Heimat gefunden und hat sich von vornherein bestens eingefügt. Vorne wie hinten war unsere Nummer 14 eine verlässliche Konstante. Ob in der Aufstiegssaison oder in der letzten OSL Saison, immer eine konstante. Der Berliner Meistertitel und auch die 16 errungenen Punkte tragen eine fette Handschrift des Routiniers – danke Höhna!

Für uns geht es jetzt in die Pause, bevor Ende Juni die Vorbereitung auf die neue Saison ansteht. Wir freuen uns euch spätestens Anfang September wieder zu Heimspielen begrüßen zu dürfen.

Das Team

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