Krimi in Schöneberg!

Vergangenen Samstag mussten wir zu einer der härtesten Aufgaben, die in dieser Saison auf uns zukommen werden. Die Zweitvertretung von OSF empfing uns mit nur 2 Minuspunkten auf Platz 4. Achtungserfolge gegen Spandau oder Tegel warnten uns, dass die Truppe in Blau nicht einfach eine Zusammensetzung alter Männer ist, die auf die alten Handballtage noch ein wenig Bewegung möchte. Der Kader von OSF II verfügt über mehr OSL-Erfahrung als manche aktuellen Oberligisten.

Das Spiel begann auf Augenhöhe. Der Sachsendamm stellte für uns traditionell ein schweres Pflaster dar. Nicht wenige saßen vor Spielbeginn in der Kabine und mussten feststellen, dass sie noch nie in der Halle gewonnen haben. Schöneberg tat auch alles dafür, dass die zwei Punkte in der Halle bleiben. Die rekordverdächtige Kulisse, welche mit über 50 Rudowern bestückt war, war mit Anpfiff komplett da. Jedes Tor, jede Abwehraktion, jede Schiedsrichterentscheidung wurde lautstark kommentiert.

Die Anfangsphase wurde auf unserer Seite von P. Brunk und dem an diesen Tag überragenden G. Larf dominiert. Die ersten sechsen Rudower Tore gingen allesamt auf das Konto einer der beiden Spieler. Offensiv hatten wir große Probleme unser Spiel über den Kreis aufzuziehen. Das Trainerteam der Gastgeber wird genau darauf geachtet haben und so spielten wir in der Anfangsphase zu viele Bälle vergeblich zum Kreis. Immer wieder fingen wir uns aus diesen einfachen Ballverlusten Tore im Tempospiel.

Dennoch waren wir in der Anfangsphase die leicht bessere Mannschaft. Nach gut 10 Minuten warf N. Vergin das 5:7. Wir hatten in den ersten Minuten des Spiels was, was OSF nicht hatte – die ein oder andere Parade im Tor. Nach 18 Minuten stand es 7:9. Das noch immer knappe Spiel wurde nicht durch starke Abwehrreihen geprägt, doch irgendwie wollten die Tore in der ersten Halbzeit nicht in der großen Zahl fallen. Coach. J. Bädelt prophezeite schon, dass es kein Spiel werden würde, wo wir einfach wieder 30+ Tore werfen würden und uns darauf verlassen können – zu diesem Zeitpunkt schien es so, als würde er recht behalten. Wir brauchen an diesem Tage unsere Abwehr.

Wenig später stand es plötzlich 11:9 (25. Minute). Wir verloren völlig den Faden. Vorn vertändelten wir einen Ball nach dem anderen und defensiv stellten wir uns in der ein oder anderen Situation einfach zu blöd an. Hinzu kam, dass wir uns immer wieder aus Abprallern fingen, welche wir einfach nicht sichern konnten. Nur wenig später fingen wir uns aber wieder und stellten auf Unentschieden (12:12 – 28. Minute). Kurz vor Ablauf der ersten 30 Minuten stellten wir auf 14:14 und so sollte auch der Pausenstand sein.

Viel gab es eigentlich nicht zu monieren aus unserer Sicht. Wir hatten zwischenzeitlich eine schwache Phase, welche dafür sorgte, dass wir die Führung nicht halten können. Aus der Pause kamen wir so gut, wie es selten passiert. Wir waren sofort vollends da und stellten nach nur 6 Minuten in Halbzeit 2 auf +4 (16:20). In der offensive fanden wir immer wieder gute Lösungen gegen die 5-1 Abwehr von OSF. Wir leben diese Saison von einem schnellen und agilen Rückraum, welcher bindungslos durch die Lücken geht.

Doch nur 5 Minuten später stand es wieder Unentschieden (22:22). Defensiv agierten wir einfach in manchen Aktionen zu fahrig und offensiv fehlte es uns hier uns da auch ein wenig an Spielglück. Die letzten 20 Minuten waren an Spannung kaum zu überbieten. In der 46. Minute stellten die Gastgeber nochmal auf +2 (26:24). Das war aber bis 2 Minuten vor Ende die letzte Führung, welcher über 1 Tor war. Es ging hin und her. Beide Mannschaften gingen ein hohes Tempo und die Halle war wirklich überragend. Keine der beiden Mannschaften konnten in der Defensive noch wirklich was bewirken. Mittlerweile gab es auch auf beiden Seiten kaum Torhüterleistung auf der Platte. Das war aber auch fairerweise dem auf beiden Seiten durchwachsenden Defensivverhalten geschuldet. 

In der 57. Minute kassierten wir das 32:32 – es sollte das letzte Unentschieden des Spiels werden. 2 schnelle Tore von uns sorgten für die Vorentscheidung. Am Ende gewinnen wir ein hochdramatisches Spiel mit 33:35. J. Bädelt sollte unrecht haben, dass wir hier heute über die Abwehr und nicht über den Angriff gewinnen müssen, doch das juckt niemanden. Auch an diesem Tage zeichnet uns die Ruhe aus, welche wir über fast das gesamte Spiel behalten haben. Teilweise drohte das Spiel deutlich in Richtung OSF zu kippen, doch wir blieben immer standhaft und gehen am Ende verdient als Sieger von der Platte.

Nun haben wir 2 freie Wochenenden, bevor es in 3 Wochen im Pokal gegen Blau-Weiß III geht. Nochmal danke an die vielen mitgereisten Rudower, welche für eine unglaubliche Stimmung im Sachsendamm sorgten!

Der Kader

N. Janku (6 Paraden), T. Güner (7 Paraden)

O. Hauschilld, A. Brandt (o. E.), P. Brunk (4), N. Pätzold (1), N. Vergin (9/3), C. Köhler (2), N. Silbernagel (7), G. Larf (6), P. Krüger (1), M. Schleiden (2), F. Bahn (2), F. Rothe (1)

Das Team

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