Es war der letzte große Akt der Saison 2023/24. Im Horst-Korber-Sportzentrum hatten wir die Chance, das Double zu holen. Doch im Halbfinale waren wir angesichts der Tatsache, dass wir auf die Regionalligamannschaft OSF treffen, der Außenseiter. Doch wie sagt man so schön – der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze.
Das Spiel startete vor einer großartigen Kulisse, doch ohne Haftmittel fehlte bei beiden Mannschaften das letzte Quäntchen, was das Spiel noch besser machen hätte können – danke, HVB!
Dennoch wollten wir den Traum vom Finale verwirklichen und starteten gut in die Partie. Unsere frühe Führung wurde von Schöneberg zwar schnell ausgeglichen, doch auch im zweiten Angriff fanden wir den Weg ins Tor (2:1 – 3. Minute). Wir schienen vollkommen auf Augenhöhe zu sein und nahmen den Kampf an. Doch früh merkte man den Unterschied, wenn der Gegner ein Regionalligist ist und nicht „nur“ ein Verbandsligist. Unsere defensive Idee mit einer offensiven 3-2-1 Abwehr spielten sie sehr gut und fanden auf den Halbpositionen immer wieder Lösungen im isolierten 1:1. In der Offensive taten wir uns mit der sportlichen, aber wesentlich größeren Härte sehr schwer und kamen nicht mehr zu einfachen Torerfolgen.
Der Spielstand drehte sich auf 2:7 und wir drohten den Anschluss zu verlieren. Eine Zeitstrafe brachte uns zurück ins Spiel und wir erzielten nach über 10 Minuten das erste Tor (3:7 – 16. Minute). Langsam war abzusehen, dass es für uns an diesem Tag ein kleines Wunder bräuchte, um in das Finale einzuziehen. Die Abwehr der Schöneberger stellte sich Angriff für Angriff immer besser auf unsere Konzepte ein. Wenn wir dann mal zu Torchancen kamen, verzweifelten wir am überragenden H. Wey im Kasten der Schöneberger.
Bis zur Pause wechselten wir aufgrund des kleinen Kaders immer wieder durch, weder kam es dadurch zu einem Bruch, noch konnte einer unserer Spieler dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. In der 26. Minute kehrte in der gesamten Halle eine Stille ein, die keiner wollte. Bei einer Abwehraktion knickte M. Schleiden um und riss sich (hoffentlich „nur“) die Außenbänder im Sprunggelenk. Nach einer knapp 10-minütigen Unterbrechung wurden die letzten Minuten der ersten Halbzeit wieder angepfiffen (6:12). Wir wollten nochmal alle Kräfte mobilisieren und im besten Fall den Abstand auf 4 Tore verringern.
In die Pause ging es schlussendlich mit einem 7:12. Auch die Schöneberger zeigten nicht ihr bestes Spiel und waren eigentlich schlagbar. Doch ehrlicherweise muss man sagen, dass man das Gefühl hatte, dass sie noch eine Schippe hätten drauflegen können. Außerdem hielt uns N. Janku mit ein paar überragenden Paraden in der Partie.
In der Kabine fassten wir noch mal allen Mut, alle Kraft und allen Glauben zusammen, das kleine Wunder zu schaffen. Doch auf dem Weg zurück in die Halle blieb all das zurück. Wir warfen in den ersten 15 Minuten nur 2 Tore und die Offensive blieb unser größtes Problem. Wir hatten uns in den letzten 12 Monaten offensichtlich zu sehr von der Härte in der OSL entwöhnt und fanden gegen die Defensive einfach zu wenig Lösungen.
Nach genau 48 Minuten kam noch mal ein minimaler Hoffnungsschimmer auf. OSF kassierte innerhalb von weniger als 2 Minuten 3 Zeitstrafen (12:22). Doch wir stellten uns auch in der Überzahl nicht schlau genug an. Auch wenn wir uns nach einigen Wechseln wieder besser im Spiel fühlten, reichte es am Ende deutlich nicht.
Wir verloren schlussendlich auch in der Höhe absolut verdient mit 18:25. Wir konnten nicht im Ansatz das auf die Platte bringen, was wir uns vorgenommen hatten. Uns wurde deutlich gezeigt, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben, wenn wir nächstes Jahr in der Regionalliga die Klasse halten wollen.
Glückwunsch an die Schöneberger zum verdienten Finaleinzug und Glückwunsch an den BFC Preußen zum Titelhattrick. In einem packenden Finale setzten sie sich mit 25:26 durch.
Zum Abschluss müssen wir noch ein paar kritische Worte in Hinblick auf den HVB verlieren. Das gesamte Event war von vornherein geprägt von organisatorischen Fehlern. Zuweilen konnte man den Eindruck gewinnen, dass Mitarbeiter des HVB mit der Abwicklung dieser Veranstaltung überfordert waren.
Angefangen bei der parallelen Ansetzung mit dem DFB Pokalfinale im benachbarten Olympiastadion, was die Anreise und Parkplatzsuche der Aktiven und Zuschauer äußerst schwierig gestaltete. Es gab weiterhin eine sehr unklare Kommunikation beim Getränkeverkauf, sowohl für Mannschaften als auch Zuschauer. Am Eingang zu den Kabinen wurden sogar unsere Taschen nach mitgebrachten Getränken kontrolliert. Dann das erstmalige Harzverbot bei einem FinalFour im HKS, obwohl dort unter der Woche diverse Auswahlmannschaften und auch Erwachsenenmannschaften beim Training Haftmittel verwenden. Selbst sogenannte „Honigtücher“ wurden vom HVB-Präsidium verboten. Der Wunsch aller vier Männermannschaften, mit Kleber spielen zu dürfen, wurde im Vorfeld mit kuriosen, nicht den Tatsachen entsprechenden Begründungen abgelehnt. Bei all diesem Hickhack geriet das Handballspielen phasenweise in den Hintergrund. Das letzte Kuriosum an diesem Wochenende war die Ansetzung des wB-Jugend Finals am Sonntagabend um 19 Uhr. Der Leitspruch des HVB, als „Dienstleister seiner Vereine“ zu fungieren, hat sich an diesem Wochenende in keinem Fall erfüllt. Schade.
Wir möchten uns nochmal bei allen lautstarken Mitgliedern der grün-weiß-roten Familie bedanken, die uns sowohl am Wochenende, aber auch über die gesamte Saison begleitet und unterstützt haben. Wir freuen uns auf euch in der nächsten Saison in der Regionalliga!
Das Team