Endstation Rudow

Lange haben wir darauf gewartet… Schon in der Trainingswoche hörte man oft „Ich habe richtig Bock aufs Wochenende.“, denn wir durften niemand Geringeren als den ungeschlagenen Erstplatzierten in unserer Halle am 3.12. empfangen. Das letzte Heimspiel war schon 1,5 Monate her, also war die Vorfreude nur noch größer, endlich wieder vor der Heimkulisse zu spielen. Wir erwarteten ein temporeiches Spiel unserer jungen Gäste der SG Narva, die genauso wie wir Meisterschaftsambitionen haben.

Mit Anpfiff drückte Narva ordentlich aufs Gaspedal und schenkte uns direkt ein Gegenstoßtor ein. Wir bekamen auch sofort im Positionsangriff zu spüren, dass diese Partie von einer gewissen Härte zeugen würde. Damit war auch unser Standpunkt klar, denn wer austeilt, muss auch einstecken können. Die erste Hälfte verlief insgesamt sehr ausgeglichen, dennoch stellte uns die Rückraumlinke der Gäste vor große Herausforderungen. Immer wieder wurde sie in gute Wurfpositionen gebracht, was wir nicht ausreichend zu verteidigen wussten. Allerdings stellten wir die Abwehr auf dieser Seite mit der Zeit immer offensiver und so geriet auch Narva in Schwierigkeiten.

Obwohl wir einem Rückstand hinterherliefen, ließen wir uns nie weiter als -2 abschütteln. Nach 16 Minuten und einem 10:10 legte Narva die grüne Karte und es war klar, dass sie sich das ganz anders vorgestellt hatten. Die erste Halbzeit war ein Schlagabtausch auf Augenhöhe und endete dementsprechend mit einem verdienten Unentschieden (16-16), nachdem wir in der 28. Minute sogar nochmal in Führung gingen.

Die Halbzeitpause nutzten wir mehr oder weniger als kollektiven Austausch, was gut funktionierte und was nicht. Wir waren jedoch gewarnt vor einer noch härteren zweiten Hälfte.

Die Abwehr stellten wir final auf eine dauerhaft offensive Spitze auf der rechten Seite, um die starke linke Seite der Gäste weiter zu ärgern. Das zeigte Wirkung und vorne brachen wir häufiger bis in den Torraum durch. In der 35. Minute stellten wir die Anzeigetafel erstmalig auf +2, woraufhin einige torarme Minuten folgten.

Es wurde langsam ernst und in der 42. Minute (21-19) nahmen die Gäste eine Auszeit. Überrascht von ihrem Rückstand, ermöglichten sie uns gleich auf +3 zu stellen. Das Momentum war auf unserer Seite, aber genau dann erwischte uns eine Zeitstrafe. Auch das konnte uns nicht stoppen und wir überstanden diese Phase, ohne unsere Führung aus der Hand zu geben. Ein gehaltener 7m von unserer Torhüterin legte den Grundstein für unseren Lauf und mit Beginn der Crunch-Time führten wir mit 6 (!) Toren. In so einem hart umkämpften Spiel, ist das ein sehr komfortabler Torepuffer. Unser Spiel schien, mit Leichtigkeit zu funktionieren und die Abwehr stand lückenlos. Bekanntlich folgt aber auf einen Höhenflug auch ein Fall und wir wurden leichtsinnig. Nicht ohne Grund ist Narva bis dato ungeschlagen gewesen. Sie fing sich. Die 55. Minute brach an bei einem Stand von 30-25 und mit einem weiteren Tor von uns wäre der Sack quasi zu. Stattdessen kassierten wir das 30-26 und dann das 30-27 in der 56. Minute. Der Sieg war schon zum Greifen nah, aber plötzlich geriet er ins Wanken. Die zwei Punkte wurden schnell zu einem oder auch gar keinem Punkt. Letztendlich stimmte aber die Einstellung und die aufkommende Spannung war ansatzlos. Wir gewinnen das Ding verdient und ruinieren die weiße Weste unserer Gäste bei einem Endstand von 33-30. Das war zweifellos wieder eine starke Teamleistung, an der jeder seinen Anteil hatte.

Ein großes Dankeschön geht an unsere Fans. Ihr habt die Halle wieder gut gefüllt und uns bestens unterstützt!

Da uns ein Spiel fehlt, haben wir den Sprung auf den 1. Platz noch nicht geschafft. Allerdings ist das nur noch eine Frage der Zeit und wenn es so weit ist, geben wir den auch nicht so leicht her. Nächstes Wochenende heißt es wieder „Auswärtsfahrt“. Wir treffen auf den zweiten Aufsteiger BSC Rehberge.

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