Nun war es soweit, erstmals gingen wir nicht als Underdog in die Partie. Gegen die Jungs aus Brandenburg, welche den Aufstieg in der Relegation gegen Hermsdorf klarmachen konnten, war aber auch klar, dass die Gastgeber mit einer ähnlichen Einstellung in das Spiel gehen würden. Wer in der Liga bleiben möchte, muss die direkten Gegner besiegen.
Die Voraussetzungen hätten besser sein können, unser 23 Mann Kader hatte kaum 14 Spieler für das Spiel parat und so musste J. Bädelt schon etwas basteln, damit der Kader vollständig an der Havel auflaufen kann. Davon ließen wir uns jedoch nicht beeindrucken, defensiv mit gutem Zugriff und vorne lief der Ball mit Tempo von links nach rechts und dazu stoßen wir immer wieder gut in die Lücken, finden das Tor, unsere Außen oder M. Schleiden am Kreis.
Die erste Halbzeit gehört klar uns, das TimeOut von den Gastgebern (4:8 – 14. Spielminute) brachte kein Bruch ins Spiel und wir bauten Vorsprung immer weiter aus. 5 Minuten später war der Abstand erstmals auf 5 Tore gewachsen. Bis zur Pause schleichen sich leider kleine Fehler in unser Spiel und vor allem der Ballfluss wurde immer weniger. Zu viele Einzelaktionen, eine etwas dürftige Chancenauswertung und ein starker Heimtorwart sorgten dafür, dass es mit einem 12:16 in die Pause ging. Dennoch war die Stimmung gut, wir mussten einfach die Spannung hochhalten und weiter den Handball spielen, wie wir ihn die erste Halbzeit gezeigt haben.
Doch das ging gehörig schief. Der Ball lief nicht mehr, die Defensive wird zunehmend löchrig und die Chancenauswertung wird immer schlechter. Sinnbildlich dafür steht die 7-Meter-Quote, wir erarbeiten uns 9 Strafwürfe und erzielen nur 4 Tore daraus. Wir verloren alles in allem völlig den Faden, die Gastgeber wurden immer besser und kamen immer näher ran.
Nach 42 Minuten kamen die Gäste wieder auf 2 Tore ran. Anschließend kassieren sie jedoch 2 Zeitstrafen innerhalb 1 Minute und wir haben eine doppelte Überzahl. Wir haben die Chance wieder etwas mehr Luft zwischen uns und die Brandenburger zu bringen, doch wir spielen es einfach nicht ausreichend gut aus. Folgerichtig kassieren wir 10 Minuten später den Ausgleich – der erste seit dem 0:0.
Die Schlussphase ist sehr hektisch, starke Torhüter auf beiden Seiten prägen nun das Spiel. Beide Teams wollen nun den Sieg, viel Tempo, viele Fehler viel Spannung, so könnte man die letzten 10 Minuten beschreiben. Wir legen immer wieder ein Tor vor, verpassen aber ein ums andere Mal freistehend vorm Tor den Abstand wieder auf zwei Tore zu stellen. Somit steht es 2 Minuten vor Schluss 26:26. Alles noch offen, wir erzielen knappe 90 Sekunden vor Schluss das 26:27 und kassieren gut 30 Sekunden vor Schluss den Ausgleich.
Genug Zeit für eine gute Torchance und sich den Sieg doch noch zu schnappen. Doch der Ball läuft wieder wahnsinnig schlecht, lieber gehen wir in unvorbereitete 1:1 Situationen und die Abwehr hat wenig Probleme uns vom Torerfolg abzuhalten. 7 Sekunden vor Schluss tankt sich P. Höhna doch irgendwie durch die Abwehr durch und hat die Chance auf das 27:28, doch der Pfosten steht im Weg. N. Runge schaltet schnell und blockt den Wurfversuch der Gegner ab und wir trennen uns mit 27:27.
1 Punkt auf der Habenseite ist sicherlich nicht schlecht, früher hätten wir solche Spieler mit großer Sicherheit noch verloren, doch die Enttäuschung ist nach Abpfiff natürlich groß. Die Gastgeber feiern mit ihren Fans den Punkt, diesen haben sie sich, so fair muss man sein, auch redlich verdient. Wäre das Spiel noch 3 Minuten länger gegangen, so hätten wir es mutmaßlich noch verloren, da die Gastgeber einfach ein Stück weit geiler auf die 2 Punkte waren, als wir es waren.
Nun steht für uns der nächste Brocken an. Mit Bad Doberan empfangen wir den aktuellen Tabellendritten in der Neuhofer, wir brauchen wieder jeden einzelnen von euch auf der Tribüne, um in diesem Spiel was zählbares mitzunehmen!
Der Kader
T. Güner (48.-55. Minute – 3 Paraden), N. Janku (1.-48. & 55.-60. Minute – 15 Paraden)
O. Hausschild (1 Tor), P. Brunk (3), A. Fiorenza, N. Vergin (10), C. Köhler (1), P. Krüger (1), M. Schleiden (2), P. Höhna (4), G. Anthony (2), F. Bahn (1), F. Buchwald, N. Runge (2)
Das Team