Arbeitssieg
Die letzte Auswärtsfahrt der Hinrunde hatte den Wedding als Ziel, denn wir waren zu Gast beim BSC Rehberge. Auf uns wartete ein Spiel, das in einem recht großen Kontrast zu dem der vergangenen Woche stand. Letzten Sonntag erkämpften wir uns noch zwei Punkte im Spitzenspiel und nun gastierten wir beim Tabellenvorletzten, dem Aufsteiger, der uns sicherlich gerne ärgern möchte. Solche Spiele sollte man niemals auf die leichte Schulter nehmen und dementsprechend erwarteten wir auch keine leichte Partie.
Souveränität und Tempo waren wieder die Stichworte des Nachmittags, was die ersten zwei Minuten auch noch zu sehen war. Was dann aber passierte, bleibt wohl ein Rätsel. Drei Minuten lang fiel gar kein Tor, bis Rehberge schließlich ihr erstes machte und man fragte sich, was die ganze Zeit wohl los war? An der Chancenanzahl mangelte es nicht, aber die Verwertung war ein Problem. Nach und nach warfen wir die Torhüterin unserer Gastgeber richtig warm und auf der Bank war man schon gewarnt. Die Defensive war viel zu passiv. Zu spät wurde gestört oder gar nicht. Sehr oft ließen wir den gegnerischen Rückraum auf 7-8m rankommen, sodass es zu einfachen Abschlüssen ohne Gegenwehr unsererseits kam. Vorne blieben wir weiterhin so erfolglos, dass man es sich hinten schon nicht mehr leisten kann, so passiv zu reagieren. Auch die sichersten Werfer scheiterten entweder an der gegnerischen Torhüterin oder prüften Pfosten und Latte auf Qualität. Wie ein Fluch zog sich das durch die ganze Mannschaft. Kommunikation war uns aber genauso fremd, deshalb trieben uns die vielen Einläufer und die schnelle Kreisläuferin schon fast in die Verzweiflung. Die Führung gaben wir zwar nicht aus der Hand, aber es sah schon sehr eng für uns aus und das hatten ganz allein wir zu verschulden. Mit einem 12-13 ging es in die Kabine.
„Macht die Dinger vorne einfach rein!“, wenn das so leicht wäre. Der Fluch begleitete uns auch noch in der zweiten Hälfte und eigentlich kann man die Chancenverwertung nur noch mit katastrophal bewerten. Wir spielten zwar die ganze Zeit über auf Tempo, aber brachen uns mit technischen Fehlern und Inkonsequenz selber das Genick. Hinten stellten wir unsere sonst so offensive Abwehr an den 6m mit Aktionsraum 9-10m, was über weite Strecken auch gut funktionierte und dazu führte, dass wir uns auch mal auf +5 absetzen konnten. Dennoch fingen wir uns wieder die einfachen Würfe, da wir zu spät raustraten und keinen Kontakt suchten. Komischerweise stellte uns die sehr offensive Abwehr der Gastgeber auch vor Herausforderungen, sodass wir fast nie über Auslöserhandlungen zum Abschluss fanden. Vorne lebten wir ausschließlich von Laufarbeit und 1 vs. 1 Verhalten. Entgegen unserer Erwartung blieb Rehberge trotz der dünnen Besetzung auf der Auswechselbank auch noch in der Crunch-Time dran und ließ nicht locker.
Mehr oder weniger sicher sammelten wir die zwei Punkte doch noch ein, obwohl wir uns hier viel zu oft selbst im Weg standen (25-31). Wir bekleckerten uns hier definitiv nicht mit Ruhm und Rehberge konnte uns ordentlich ärgern, aber auch das gehört mal zum Sport. Man gewinnt als Mannschaft, man verliert als Mannschaft und scheinbar trifft man auch als Mannschaft das Tor nicht. Am Ende zählen aber die zwei Punkte auf dem Konto und dass der Fokus auf dem nächsten Wochenende liegt.
Wir empfangen Pro Sport 2 in der Neuhofer zum letzten Spiel vor der Winterpause. Auch das wird keine leichte Partie. Kommt gerne vorbei am 16.12. um 17 Uhr und unterstützt uns, damit wir in der Neuhofer ungeschlagen bleiben!