2. Frauen: Ausgeträumt?

Vergangenes Wochenende stand eines der wichtigsten Spiele der laufenden Saison für uns an. Wir empfingen die zweite Vertretung der SG OSF bei uns in der Neuhofer. An diesem Nachmittag sollte nicht nur die peinliche Pleite aus dem Hinspiel beglichen werden, sondern auch der 2. Tabellenplatz verteidigt werden. Man konnte sich also auf ein richtiges Spitzenspiel freuen.

Die ersten Minuten waren ein echtes Torfestival. Wir gerieten gleich mit Anpfiff in einen kleinen Rückstand, glichen diesen aber schnell wieder aus. In den ersten fünf Minuten fielen schon sieben Tore, was für schnelle Angriffe und etwas zaghafte Abwehrleistung spricht. Mit der Zeit wurden wir in der Defensive immer präsenter und OSF bekam immer häufiger Probleme, klare Chancen herauszuspielen und unser hohes Tempo zu verteidigen. Nach zehn Minuten und einem Stand von 8-5 waren unsere Gäste gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen und das sollte Wirkung zeigen, denn unser Spiel verlor jeglichen roten Faden. Vorne und hinten war kaum noch Überzeugung zu sehen und die Schönbergerinnen hatten einen 6-Tore-Lauf, der nicht nur unsere Führung zunichte machte, sondern auch uns zur Auszeit zwang. Wir fanden aber aus unserem Tief wieder heraus, sodass wir vier Minuten vor Ende der ersten Hälfte wieder ausglichen. Mit hohem Tempo konnten wir unsere Gäste, die mit dem Haken am 6-Meter verteidigten, immer wieder gut ausspielen. Auch in der Defensive konnten wir wieder überzeugen, denn OSF war zu Fehlpässen und schlechten Abschlüssen gezwungen. Da wir kurz vor Schluss eine Zeitstrafe wegstecken mussten, schafften wir es nicht, die Führung zurückzuerobern. Stattdessen mussten wir nach einem Ballverlust in den letzten Sekunden mit einem 2-Tore-Rückstand in die Pause gehen (15-17).

Leider gibt es kaum Worte, die beschreiben könnten, wie katastrophal die 2. Hälfte für uns begann. 5 Tore der Gäste fielen innerhalb von 5 Minuten bis wir überhaupt einmal einnetzten. Fast jedes dieser Gegentore entstand aus der gleichen Situation. Die Schönbergerinnen holen ihre Rückraumlinke über die Mitte, die ohne einen Hauch von Gegenwehr über unseren Mittelblock abziehen kann und sich auch noch aussuchen kann, wohin sie wirft. „Peinlich“ ist wohl ein passendes Adjektiv, um diese Phase des Spiels zu beschreiben. Obwohl wir selber endlich ein Tor machten und die grüne Karte legten, ging es erstmal nicht bergauf. Nach 39 Minuten steht es 17-24 und das Spiel erinnert schon an das Hinspiel. Die nächsten 15 Minuten liefen wir dem Rückstand nach, ließen diesen aber mit einer großen Portion Kampfgeist stetig schrumpfen. In der 54. Minute kommen wir auf ein Tor wieder ran und der Ausgleich war so nah. Wie schon in der ersten Hälfte gelingt uns der Ausgleich vier Minuten vor Schluss und auch wie in der ersten Hälfte müssen wir uns am Ende mit zwei Toren geschlagen geben (29-31). Das 30. Tor kassieren wir, nachdem unsere Gäste das Zeitspiel bis auf den letzten Pass ausgereizt hatten und die Außenspielerin über einen kompletten Block wirft. Die Chance, wieder auszugleichen, nimmt uns kurz darauf der Unparteiische, indem er uns die Balleroberung fälschlicherweise aberkennt. Das sind natürlich keine Ausreden, aber doch sehr spielbeschreibend. Am Ende stehen wir uns wieder selbst im Weg und verlieren verdient. Bemerkenswert ist lediglich der Kampfgeist, den wir bewiesen, als wir den Rückstand wieder aufholten. Allerdings zeigten wir in der Summe knapp 20 Minuten eine so schlechte Leistung, dass man sich beim Publikum entschuldigen müsste.

Wir verlieren damit den zweiten Platz und verzeichnen 8 Gegenpunkte. Die Meisterschaft ist damit utopisch und ohne ein Wunder hat sich dieser Traum wahrscheinlich ausgeträumt. Die Enttäuschung ist groß, aber die Saison ist noch lang. Die kommenden Aufgaben wollen wir mit maximalem Erfolg bewältigen. Kommendes Wochenende sind wir zu Gast beim BVB.

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