wA: Kleine Wunder geschehen, man muss sie nur sehen!

Am letzten Samstag traf man im Viertelfinale des HVB-Pokals auf die Vertretung der Füchse. Es war das erste Spiel beider Teams in diesem zusätzlichen Wettbewerb, über dessen Sinnhaftigkeit man sich in dieser Konstellation aber gerne einmal Gedanken machen sollte. Da es im weiblichen Bereich in der Altersgruppe der weiblichen A-Jugend nämlich nur noch eine einzige Liga von neun Mannschaften gibt, sind sich alle Mannschaften aus der Liga bekannt und der Kreis der Teilnehmer ist auf diese neun Mannschaften begrenzt. Pokalwettbewerbe machen aber erst dort richtig Spaß und Sinn, wo die Mannschaften auch über die Grenzen ihrer Liga hinaus sich aneinander messen können. Vielleicht denkt man hier seitens der Verantwortlichen künftig mal über einen Pokalwettbewerb gemeinsamen mit Brandenburg nach?

Aber zum Spiel unserer A-Jugend. Der Start war leider miserabel. Nach nur 6 Minuten lag man mit tatsächlich 0:7 gegen eine Mannschaft zurück, die man bisher bei allen Wettbewerben – Bärlin-Pokal, Füchse-Cup und im Liga-Betrieb – immer überzeugend in ihre Grenzen verwiesen hatte. Eine supergut aufgelegte Celina Sewing, die sonst in der wB der Füchse spielt, hatte den Torreigen gegen unser Team mit 4 Treffern in Folge eingeleitet. Und ihre Mannschaftskolleginnen ließen auch nicht auf sich warten, und schlossen sich ihr erfolgreich an. Unsere Mädels schauten zu diesem Zeitpunkt in der Abwehr nur zu und warfen vorne die Bälle weg, anstatt sie aufs und vor allem ins Tor zu bringen. Auch nach diversen Auswechselungen konnte das Rudower-Spiel nur halbwegs stabilisiert werden, sodass der Vorsprung wenigstens nicht weiter stark anwuchs. Eine wirkliche Wende im Spiel war den Rudowerinnen bis zur Halbzeit aber nicht mal ansatzweise möglich, auch wenn unser Maja ebenfalls in Torlaune war und an dem Tag tatsächlich 16 davon erzielte. Mit einem deftigen 12:20 ging man dann die Pause.

Die Stimmung war entsprechend gedrückt und gereizt. Auch hatte man sich betreuerseits durch unnötige Diskussionen mit dem Schiri eine gelbe Karte eingehandelt, was die eigene Situation nur wahrlich nicht verbessert hatte und zu etwas heftigeren Worten zwischen den Trainern führte.

Als dann gleich nach der Pause die Füchse sogar noch auf eine 9-Tore-Führung erhöhten, dachten vermutlich die meisten in der Halle, das Spiel wäre gelaufen. Aber Handball ist eben Handball. Und wer zu diesem Zeitpunkt die Halle verlassen hätte, hätte sich um ein kleines Wunder gebracht. Denn unser Team besann sich plötzlich eines Besseren, kämpfte um jeden Ball in der Abwehr und kam auch vorne zu richtig tollen Abschlüssen. Und der Vorsprung der Füchse schrumpfte und schrumpfte von Minute zu Minute. Rudows Auswechselbank bejubelte jetzt jede Aktion und feuerte die Spielerinnen auf dem Feld von Kräften und lautstark an. Auch unsere beiden Trainer hatten sich gegenseitig beruhigen können – was auch den Schiri beeindruckt hatte. Und dieser wand nun seine Aufmerksamkeit primär der Füchse-Bank zu, wo deren Trainer mehr und mehr seine Fassung verlor und sich zu einigen Bemerkungen hinreißen ließ. Seine Spielerinnen durch unnötiges Foulspiel und er durch sein unangemessenes Auftreten handelten sich nun eine Zeitstrafe nach der nächsten ein und unsere Mädels nutzten diese so entstehenden Vorteile zu ihren Gunsten sehr clever aus. Und zwei Minuten vor Spielende war es dann soweit: Rudow war es tatsächlich gelungen, nach diesem riesigen Vorsprung der Füchse auszugleichen und erstmals im Spiel sogar selber in Führung zu gehen. Dass es am Ende dann nicht mehr zu einem großen Wunder, einem Sieg, reichte, lag an drei unglücklichen Aktionen in den beiden letzten Minuten, die die Füchse-Mädels erfolgreich für sich ausnutzen konnten und das Spiel dann mit 35:33 für sich entschieden.

Letztlich spielt das aber überhaupt keine Rolle, denn unser Team hatte in der zweiten Halbzeit endlich wieder einmal das gezeigt, was man von ihm sehen möchte: Kampfgeist und Zusammenhalt bis zur Schlusssirene, gleich ob man gewinnt oder verliert. Weiter so Mädels! Den Füchsen viel Erfolg im weiteren Wettbewerb!

Gerald

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