Fehlerfestival auf Usedom

Es hat nicht sein sollen. Die geile Busfahrt nach Usedom zum Tabellenführer wurde leider nicht mit einem Sieg verziert und wir mussten uns dem HSV deutlich geschlagen geben.

Die Euphorie war dennoch groß, zwei Spiele in Folge ohne Niederlage und das Hinspiel gegen Usedom gaben uns leichte Hoffnung auf ein Wunder. Der Bus, welcher fast bis auf den letzten Platz gefüllt war, fuhr um 12:45 in Berlin ab und die Stimmung war gut. Wir wussten, dass wir nichts zu verlieren haben und es einfach genießen können.

Das Spiel beginnt auch mit der entsprechenden Leistung. Usedom tut sich gegen unsere 5-1 Abwehr schwer und erzielt erst nach fast 9 Minuten das erste Tor aus dem Spiel. Wir finden vorne immer wieder Lösungen, doch schon früh schleichen sich immer wieder einfache Fehler in unser Spiel ein und wir laden Usedom zu Toren ein. Zu Beginn schafft es Usedom noch nicht in letzter Konsequenz diese Fehler auch zu bestrafen, doch mit zunehmender Spielzeit wird der HSV immer abgezockter.

Nach knapp 11 Minuten fangen wir uns das 5:4 – 4 der 5 Gegentore fallen aus Strafwürfen. Nun beginnt die erste größere Schwächephase von uns, nach 15 Minuten und 5 Minuten ohne eigenes Tor erzielen wir das 8:5, der zwischenzeitliche 4:0 Lauf der Gastgeber sollte die ersten kleinen Weichen für den Heimsieg stellen. Doch angepeitscht von unseren, wieder einmal, mehr als überragenden Fans im Rücken geben wir nicht auf. Die vielen hundert Usedomfans werden von den knapp 50 Rudowern mal so deutlich überstimmt und es hallt nur noch RUDOW in der Halle.

Wir bleiben dran, können den Abstand von 4 Toren halten und nach 20 Minuten stellt der treffsichere N. Vergin sogar auf 10:8. Doch wieder bricht unser Spiel. Usedom verzeichnet einen 6:0 Lauf und plötzlich steht es 16:8 (27. Minute). Vorne werfen wir nun im Rekordtempo die Bälle weg und laden Usedom zu einfachen Kontertoren ein. In die Pause geht es mit einem 19:10.

Wir nehmen uns vor, die zweite Halbzeit zu gewinnen, das sind wir den Fans und auch uns schuldig. Außerdem ist die extrem hohe Fehleranzahl die Hauptursache für den hohen Rückstand. Es heißt also, Konzentration wieder hochfahren und Fehler minimieren. In der Abwehr stellen wir nun auf eine 4+2 Abwehr um, mit dem Ziel den Angriffsfluss der Gastgeber zu brechen.

Durchaus nicht unerfolgreich, nach nur gut 6 Minuten in der zweiten Halbzeit sieht sich der HSV zum TimeOut gezwungen. Der Spielstand blieb weiterhin bei 9 Toren Abstand, doch wir stellten die Usedomer vor Aufgaben. Leider konnten wir unsere Fehler nicht im ausreichenden Maße verringern, als dass wir wirklich rankommen konnten. Immer wieder wurden Fehlpässe gespielt oder war der Torabschluss nicht ausreichend gut.

Nach gut 43 Minuten lag unsere Auszeitkarte noch einmal auf dem Kampfgericht. Ein letzter Input sollte her, damit wenigstens die zweite Halbzeit noch gewonnen werden konnte. Doch es half nichts, kein Wechsel, kein taktischer Kniff und auch nicht, dass Usedom nun zunehmend mit der zweiten Garde antrat, fand so viel Wirkung, dass wir noch wirklich was anrichten konnten.

Das Spiel pendelte jetzt bei 10 oder 11 Toren Abstand hin und her. Am Ende müssen wir uns dem Tabellenführer mit 38:27 geschlagen geben. Die Niederlage ist in Ordnung und vor allem hochverdient. Die Männer von der Insel sind nicht umsonst ganz oben in der Liga und nutzen die vielen Fehler schonungslos aus. Was aber eben wehtut, sind die vielen Fehler. Am Ende sind es 23 (!!!) Tore, welche wir durch 7 Meter und Konter fressen. 13 einfache und unerzwungene Fehler sind einfach zu viel, wenn man Spitzenteams der Liga ärgern möchte.

Jetzt heißt es voller Fokus auf Brandenburg West. Mittlerweile mit 5 Siegen auf der Habenseite steht der SV vor uns in der Tabelle und wir müssen zwangsläufig doppelt punkten. Dafür brauchen wir wieder so eine geile und lautstarke Unterstützung wie in den letzten Wochen, vor allem aber wie auf Usedom!

Der Kader

V. Scharfenberg (8 Paraden), N. Janku (6 Paraden)

P. Brunk (4 Tore), A. Fiorenza, N. Vergin (8/3), N. Silbernagel (3), P. Krüger (1), M. Schleiden (3), P. Höhna, G. Anthony (1), F. Bahn, F. Buchwald (2), N. Runge (2), L. Hönnerscheid (3)

Das Team

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