Als einziges Sonntagsspiel in der Elli-Kuhr-Halle fand am 5.5. das möglicherweise vorentscheidende Spiel um die Meisterschaft statt. Die Voraussetzungen waren klar: Gewinnt der OSF auch das Rückspiel, liegt er einen Punkt vor uns und wäre bei einem ausstehenden Spiel gegen die SG Eintracht nicht mehr einzuholen. Somit war allen klar, um was es ging.
Im Vorfeld hatten wir ein wenig getüftelt und uns auf die eine oder andere Feinheit vorbereitet, wir begannen aber zunächst einmal und das recht erfolgreich mit unserer Standarddeckung. Die Abwehr stand und das Spiel lief gut für uns. Wenn es im Ergebnis für uns schlechter ausgeht, so sind es im Regelfall unsere Angriffsleistungen mit vorschnellen Abschlüssen und technischen Fehlern, die den Gegner in die Vorhand bringen. Mut alleine reicht eben nicht aus. Der ideelle Gegenpart, die Besonnenheit muss in der Balance auch „mitreden“ dürfen. Von den ersten 6 Toren der Schöneberger waren auf diese Weise drei „hausgemacht“. Dann noch ein paar schnelle Ballverluste dazu und schon lagen wir mit vier Toren hinten. Immerhin, im Gegensatz zum Hinspiel steckten wir nicht auf und es gelang, den Rückstand mit 2 Toren Differenz zur Pause erträglich zu halten.
Gute Vorsätze, der Glaube, dass nichts verloren ist und ein gutes gemeinsames (!) Gespräch zum Pausentee ließen uns für die zweiten 30 Minuten hoffen. Wir hatten den Ball zum Anwurf, ein weiteres Tor zum Anschluß, dann ist wieder alles offen. So war der Plan. 1:28 Minuten später war das Makulatur. Der alte Rückstand stand wieder an der Anzeigetafel und es sollte noch schlimmer kommen. Bis auf sechs Tore zog der OSF davon. „Barfuss oder Lackschuh“ sagt der Harald Juhnke Fan, untergehen oder alles versuchen, das war dann die Devise. Aus einer Überzahl heraus öffneten wir die Deckung und nahmen gleich zwei Schöneberger in die Manndeckung. Dieses System behielten wir bei. Zunächst schien es, als würde dies nur ein Hindernis für die führenden Herren sein, aber über die Minuten hinweg schrumpfte der Vorsprung und wir holten nicht nur Tor um Tor auf, sondern peitschten uns auch hoch. In der 45. Minute lagen wir mit 6 Toren zurück, in der 57. Minute mit 2 Toren vorn. Das war schon sensationell. Den Vorsprung hielten wir zwar nicht, aber mehr als ein Unentschieden, welches für die Schöneberger nicht nur für dieses Spiel sondern auch für die Saison eine gefühlte Niederlage war, gelang den Sportfreunden des OSF nicht mehr.
Somit zog OSF nicht an uns vorbei. Wir haben weiter einen Punkt Vorsprung, müssen aber alle drei ausstehenden Spiele gewinnen. Kein ganz leichtes Unterfangen, denn wir spielen noch gegen den Dritten und Vierten der Staffel, die nicht ohne weiteres kampflos aufgeben werden.
Für den gestrigen Tag waren wir zufrieden. Das Unentschieden war leistungsgerecht. Beide Teams hatten 20 gute und 20 eher maue Minuten. 20 Minuten lang war das Spiel ausgeglichen. Am Ende fragt sich der Verfasser, ob etwas hervorzuheben sei. Teamgeist (keiner hat gemeckert, weil er nicht oder wenig spielte), 2 tolle „junge Alte Herren“ (Patty und Vossi) und ein Tilo, der in der 2. Halbzeit nicht erkennen ließ, dass er schon lange auch bei den AH Ü 40 mitwirken dürfte, sind besonders zu loben. Aber nicht nur im Bereich der Leistung gibt es Applaus, beeindruckend war der Wille, auch mit 6 Toren Rückstand noch etwas zu reißen. Zwar hatten wir da hinsichtlich der Gäste so eine Vermutung, dass eine kleiner Leistungseinbruch ab der 45 . Minute möglich ist, aber zunächst einmal muss man ja selbst dran glauben, dass noch etwas zu bewegen ist.
Volle Konzentration für die nächsten Spiele! Wir werden alles geben müssen, um die Tabellenspitze zu verteidigen, das ist klar. Aber: wir haben es selbst in der Hand.
Für das Team Matze