Pokal – 2. Männer gegen Blau-Weiß 90

So ein Tag…

Nachdem das Team in der Vorrunde einen Verbandsligisten rausgekegelt hatte, war die Auslosung für die nächste Runde ernüchternd. Mit BW 90 zogen wir einen Gegner, der der derzeit beste Berliner Vertreter in der Oberliga Ostsee-Spree ist. Viele Phrasen hätte man dreschen können über Außenseiter und ihre Möglichkeiten im Pokal, mit dem Reden haben wir es aber nicht so.

In der ersten Hälfte stellten wir schnell fest, dass wir dem Gegner nicht nur gewachsen waren. Blitzsauberes Konterspiel nach guter Deckungsarbeit verschaffte uns Motivation und Hoffnung für den weiteren Spielverlauf. Jedoch wurde aus einem 4:1 dann doch ein 8:8. Ein wenig wogte das Spiel hin und her, aber zur Halbzeit hatte der Favorit seine standesgemäße 2 Tore-Führung herausgespielt.

Der Halbzeittee wurde in konstruktiver und eher willensstarker Weise eingenommen. Es war klar, „Das Ding ist zu gewinnen.“ Möglicherweise dachten die Tempelhofer ähnlich und glaubten, wir würden nun abbauen, doch wir waren „noch lange nicht fertig“. Wir holten den geringen Rückstand schnell auf, mußten dann aber wieder zulassen, dass sich die Blau-Weißen wieder absetzen. Wieder schlossen wir auf und 15 Minuten lang blieb es bei dem ausgeglichenen Spielstand. Kurz vor Schluß gelang es uns, eine 2 Tore Führung herauszuspielen, die wir jedoch nicht halten konnte. Eine Zeitstrafe kurz vor dem Ende besiegelte das Unentschieden und die Verlängerung.

In der Verlängerung, so hätten man denken müßten, würden wir konditionell einbrechen, doch das war ganz und gar nicht der Fall. Hatten wir im regulären Verlauf schon mehr als nur alle Kräfte mobilisiert, so schalteten die Spieler jetzt den „Autopiloten“ ein. Tunnelblick, Kampf und Mut, so mußte gewonnen werden. Leider, leider vergeigten wir eine knappe Führung kurz vor dem Ende der 1. Verlängerung und wir mussten in eine 2. Nachspielzeit. Aus dieser kamen wir gar nicht gut heraus, die Spielzeitunterbrechung der kurzen Pause machte die Körper eher lahm als noch einmal frisch. Schnell lagen wir mit 2 Toren zurück. Jedoch, noch einmal wurden die Ärmel hochgekrempelt und der erneute Ausgleich wurde erreicht. Leider wollten die Tempelhofer das Spiel noch immer gewinnen und gingen wieder in Führung. Zum Ende war es dann nicht dem überragenden Frank Schücke vorbehalten, den finalen Ausgleich zu werfen, sondern der mutige Adrian Namyslo setzte den Schlusspunkt.

So sollte es ins 7m-Werfen gehen. Unser (G)Oldie im Tor ließ sich dazu einfallen, dass wir jetzt den unverbrauchten und hoch motivierten „Brenda“ ins Tor nehmen. Er muss jetzt hinnehmen, dass wir ihn Brenn-da nennen, denn die Tempelhofer zwiebelten ihm einen 7m derart auf das Brustkreuz, dass ihm diese Stelle bestimmt noch heute brennt. Gehalten und einen 7m an den Pfosten geguckt, das war ein fehlerfreies Tagewerk.

So konnten wir, indem wir alle Versuche einwarfen, am Ende jubeln und das war schon toll. Ein Gefühl der Glückseeligkeit überkam alte, kaputte Männer, die beim Feiern noch einmal alles gaben.

Das war ein Spiel, von dem wir noch lange reden werden und an das man sich auch viel später gerne zurück erinnern wird. Es ist beeindruckend, wenn die menschliche Geschlossenheit in der Rudower Vorstadt einen derartigen Teamgeist produziert. Natürlich bedarf es einzelner besonders guter Spieler: Frank Schücke war mit Sicherheit der Mann, der uns mit seinen Toren am meisten half. Getragen hat sich aber die ganze Mannschaft an diesem Tag.

Danke sagen wir all denen, die uns den Vorzug vor dem Fernsehgerät gaben. Ihr wart so laut, dass man denken könnte, es hat auch Euch genauso viel Spaß gemacht wie dem Team :-).

Für die Mannschaft Matthias Krien

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