Die Ü50 kämpft sich ins Final Four des HVB-Pokals

TSV Rudow III vs. SG Blau-Weiß 1890 hieß es am Mittwochabend.

In einem nervenaufreibenden Pokal-Thriller sicherte sich die Ü50 des TSV Rudow den Einzug ins Final Four. Mit unbändigem Kampfgeist, trotz zweier roter Karten und eines dramatischen Spielverlaufs, triumphierte das Team über den favorisierten SG Blau-Weiß 1890.

Noch vor dem Spiel hatte Blau-Weiß vollmundig seinen „Road to Final Four“-Post abgesetzt – ein ambitionierter Reiseplan, der jedoch eine unerwartete Sackgasse in Rudow fand. Denn, wie wir alle wissen: Wer zu früh bucht, muss nicht immer ankommen. Auf dem Spielfeld zeigte sich schnell, dass man besser erst nach dem Schlusspfiff großspurig postet.

Von der ersten Sekunde an waren wir hellwach und setzten mit mutigen Einläufen und präzisen Pässen an den Kreis ein klares Zeichen: Hier gibt es keinen Respekt vor der höherklassigen Konkurrenz! Doch individuelle Fehler ließen den Gegner immer wieder zu leichten Toren kommen. Dennoch hielten wir bis zur zwölften Minute mit, bevor ein folgenschwerer Einbruch kam. Chancen, die in jeder anderen Partie sicher verwandelt worden wären, blieben ungenutzt, und plötzlich rannten wir einem Rückstand hinterher. Bei 7:12 in der 22. Minute folgte die erste grüne Karte – ein Weckruf!

Die Worte des Trainers waren scharf, präzise und eindringlich. Und sie zeigten Wirkung: Drei Tore in kürzester Zeit zum 9:12 brachten uns zurück ins Spiel. Der Druck auf Blau-Weiß stieg, sodass auch sie ihre grüne Karte setzen mussten. Doch wir hatten jetzt Blut geleckt. Mit Wucht und Willen erzwangen wir den Ausgleich zum 13:13 in der 27. Minute. Das Spiel wurde zunehmend körperbetonter, wir bekamen zwei Siebenmeter zugesprochen, die eiskalt verwandelt wurden. Halbzeitstand: 15:14! Ein unglaubliches Comeback!

Der Nachteil des Handballs? Man hat als Zuschauer nicht einmal die Zeit, sich ein Bier zu holen! Es passiert einfach zu viel – und für die Fans bedeutete das eine Mischung aus Faszination und purer Anspannung.

Doch die zweite Halbzeit begann alles andere als optimal. Wir kamen schwer in Gang, leisteten uns unnötige Ballverluste und scheiterten mehrfach am gegnerischen Keeper. Blau-Weiß bestrafte unsere Fehler eiskalt, und als ob das nicht genug wäre, folgte eine dramatische Szene: Nach einer unglücklichen Aktion verletzte sich ein Spieler der Gäste so schwer, dass er nicht weiterspielen konnte. Wir wünschen ihm an dieser Stelle gute Besserung! Doch für uns bedeutete es eine rote Karte und eine Schwächung.

Blau-Weiß nutzte die Überzahl gnadenlos aus und zog mit 17:22 davon. Das brachte unseren Trainer zur Weißglut! Seine donnernde Ansprache hätte wohl auch die Halle zum Einsturz bringen können, wäre da nicht der unerschütterliche Wille unseres Teams gewesen. Wir verstanden vielleicht nicht jedes Wort, da die Fans beider Mannschaften die Halle lautstark zum Beben brachten, aber eines war klar: Jetzt oder nie!

Und dann geschah es: Wie von einer unsichtbaren Kraft getrieben, drehten wir das Spiel. Plötzlich stand es 24:24 in der 50. Minute! Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen. Was war hier los? Der gegnerische Trainer reagierte hektisch mit einer weiteren grünen Karte, während wir die kurze Pause nutzten, um noch einmal tief Luft zu holen. Defibrillatoren wurden vorsorglich bereitgestellt, denn hier spielte eine Rentnertruppe, die sich mit Herz und Seele gegen das drohende Ausscheiden stemmte!

Die Schlussphase wurde zum Spektakel. Trotz einer weiteren roten Karte hielten wir das Tempo hoch, verteidigten mit allem, was wir hatten, und trafen aus jeder erdenklichen Lage. Blau-Weiß war geschockt. Sie fanden keine Antwort mehr auf unsere unbändige Entschlossenheit. Tor um Tor setzten wir uns ab, und als die Sirene zum Spielende ertönte, stand es sensationell 32:27!

Der favorisierte Oberligist aus Tempelhof hatte wohl nicht mit so viel Widerstand gerechnet. Doch am Ende schallte es durch die Halle: GRÜN WEIß ROTE INVASION!

Final Four – wir kommen!

Euer Bobbele

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