Vergangenen Samstag mussten wir zur schweren Auswärtspartie nach Tegel. Im hohen Norden der Stadt tun wir uns seit Jahren schwer. In der vergangenen Saison verloren wir dramatisch mit einem Tor und im Jahr zuvor (noch gegen Tegel II) siegten wir nur mit Müh und Not.
Das Hinspiel in der Hinrunde konnten wir souverän mit 33:28 für uns entscheiden, doch, dass wir in der Rückrunde bei weitem nicht in der Form sind, wie in der Hinrunde, ist hinlänglich bekannt. Wir starten dennoch selbstbewusst in die Partie, mit dem Wissen, dass wir mit drei Siegen aus den verbleibenden vier Spielen die Meisterschaft klarmachen können.
Tegel ist für eine ruppige und sehr körperliche Gangart in der Defensive bekannt und genau diese stellt uns in den ersten Minuten vor etwas größere Probleme. Unsere 0:2-Führung wird schnell ausgeglichen und wir haben merklich Respekt. Nach 11 Minuten steht es 4:4, die Partie ist vollkommen ausgeglichen und wird von den kompakten Abwehrreihen dominiert. In der 18. Minute müssen wir die erste Auszeit nehmen, beim Spielstand von 5:6 hapert es offensiv mittlerweile zu sehr und auch die getätigten Wechsel fruchten nicht wie erhofft. Nach der Auszeit zeigen wir ein ganz anderes Gesicht. Mit einem 5:1-Lauf stellen wir das Ergebnis auf 7:11 – Auszeit Tegel.
Wir sind nun plötzlich die klar bessere Mannschaft. Defensiv bleiben wir kompakt und offensiv nutzen wir die vorhandenen Lücken immer besser. Wir können mit gezieltem und konzentriertem Tempospiel immer wieder für einfache Tore sorgen. Trotzdem wir ohne Harz spielen, leisten wir uns kaum Pass- und Fangfehler, was zu einer guten Angriffseffizienz führt. Doch auch Tegel steckt nicht auf, immer wieder nutzen sie Fehlwürfe unsererseits für Kontertore. Die bessere Mannschaft trägt aber weiterhin die weißen Trikots. Bis zur Pause stellen wir auf 11:16 und damit die Zeichen auf Sieg.
In der Kabine wird nochmal der teils schläfrige Rückzug thematisiert, alles in allem ist das Trainerteam aber sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung. Wir kommen gut aus der Pause und führen unser Spiel weiter. Mit kompakter Defensive und einer guten Leistung zwischen den Pfosten als Grundlage für eine kontrollierte Offensive. Man merkt, dass es keine Wunder braucht, dass wir die zwei Punkte mit nach Rudow nehmen, doch in den vergangenen Wochen haben wir diese Basics einfach zu selten auf die Platte gebracht.
In der 39. Minute stellen wir auf 15:23 und so langsam könnte man meinen, dass wir das Spiel nun schon fast überdeutlich gestalten. Doch die erfahrene Truppe der Gastgeber lässt sich davon nicht beirren und startet mit einem 4:0-Lauf ihrerseits eine kleine Aufholjagd (44. Minute – 19:23). Unser Trainergespann Bädelt/Weiß vertraut der Mannschaft aber und nimmt keine Auszeit – und sie werden belohnt. Wir stecken die kurze Schwächephase gut weg und antworten mit zwei schnellen Toren. Es scheint, als hätten wir den VfL damit ein wenig gebrochen und knapp 11 Minuten vor Schluss sieht sich der Heimtrainer zur Auszeit gezwungen – 21:29. Das Spiel ist damit auch entschieden.
Schlussendlich gewinnen wir verdient mit 29:34. Auch, wenn wir am Ende noch einmal ein klein wenig schleifen lassen, können wir mit der gesamten Leistung sehr zufrieden sein. Es ist womöglich unsere beste Leistung in 2024 und die beste Leistung in Tegel seit mehreren Jahren. Für uns heißt es jetzt nochmal Spannung hochhalten und im letzten Auswärtsspiel der Saison bei Spandau wieder mit zwei Punkten mehr auf dem Konto nach Hause fahren. Die Spandauer kamen in der Hinrunde mit einem super ausgedünnten Kader zu uns in die Neuhofer, wir dürfen uns also von dem zehn Tore Sieg nicht blenden lassen.
Der Kader:
N. Janku (12 Paraden), T. Güner (o. E.)
F. Rothe (3 Tore), O. Hauschild (6/4), A. Brandt (3), P. Brunk (1), C. Ostach (1), C. Köhler (1), G. Larf (3), P. Krüger (3), M. Schleiden (5), P. Höhna (4), N. Runge (2)
Das Team: