Am Ende wird’s nur Bronze…

Ein weiterer Sieg gegen Narva hält uns im Rennen um den Vizemeister. Im Falle einer Niederlage stünde der 3. Platz für uns fest. Das war unsere Ausgangssituation für dieses wichtige Spiel und trotzdem ließen wir den Siegeswillen über weite Strecken vermissen.

Samstag, der 20.04. – dieses Datum war schon lange in unseren Köpfen. Bei unserem vorletzten Auswärtsspiel gastierten wir bei der SG Narva, die heim noch ungeschlagen waren. Im Hinspiel ließen sie in der Neuhöfer die ersten Punkte liegen, dementsprechend erwarteten wir eine harte Revanche.

Leider dezimierte sich der Kader über die letzte Woche stark aufgrund von Krankheit und Verletzungen, weshalb wir auch nur mit einer angeschlagenen Rechtsaußen anreisen konnten. Für uns eine sehr ungewohnte Situation, sodass sich schon improvisierte Konstellationen im Angriff ankündigten. Die ersten Minuten waren ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Sowohl wir als auch die SG spielten gute Chancen heraus, nutzten diese Abschlüsse aber nicht konsequent. Unsere Gastgeber, die für ihr schnelles Spiel bekannt sind, versuchten es oft über die 1. oder 2. Welle. Allerdings konnten wir das mit schnellem Rückzugsverhalten häufig gut verteidigen und einen Positionsangriff provozieren. Auf der anderen Seite taten wir uns im Tempospiel ebenso schwer und mussten uns unsere Chancen hart erarbeiten. Nach knapp zehn Minuten kam der erste Tiefschlag. Eine weitere verletzte Spielerin schloss sich – zumindest für dieses Spiel – unserem Lazarett an und bei dem schon so angeschlagenen Kader konnte man einige Konsequenzen für den Spielverlauf erahnen. Die Anzeigetafel zeigte zwar noch eine ganze Weile ein Unentschieden an, aber nach der Auszeit unserer Gastgeber verloren wir endgültig den Anschluss. Wir mussten im Angriffsspiel wegen der Ausfälle stark improvisieren und den roten Faden ließen wir wohl in der Auszeit verglühen. Unsicherheit beherrschte unser Spiel und wir kassierten 3 Tore und eine Zeitstrafe hintereinander. Diesmal lag unsere grüne Karte auf dem Tisch und wir stellten wieder um. Dennoch fanden wir nicht in die Anfangsform zurück und liefen in der restlichen 1. Hälfte einem Rückstand hinterher, der ohne den herausragenden Rückhalt zwischen den Pfosten um einiges höher ausgefallen wäre. In die Pause gingen wir bei einem Spielstand von 14-10.

Um dieses Spiel zu drehen, mussten einige Baustellen behoben werden. Dazu gehört in erster Linie bessere Abwehrarbeit. Zu oft konnte Narva einfach gegen uns abräumen oder unsere Inkonsequenz nutzen. Wir waren entweder zu spät oder fassten nicht richtig an. Die Chancenverwertung war, wie auch schon in den letzten Spielen, ebenso ein Knackpunkt. Genau das setzten wir aber nicht um. Wir leiteten die 2. Halbzeit gleich erstmal mit vergebenen Chancen und langsamer Abwehr ein. Leider konnten wir diese Probleme nur selten ablegen. Obwohl einige gute Momente aufblitzen und unsere Torhüterin weiterhin eine exzellente Leistung aufs Parkett zauberte, zeigten wir einfach nicht den Siegeswillen, den es braucht, um so ein Spiel zu gewinnen. Narva überlief uns teilweise und verlegte das Spiel komplett auf unsere rechte Seite. Trotz der Enge, die dadurch entstand, fanden sie absurd oft gute Chancen. Das ist keine akzeptable Leistung für uns. Wir gaben uns zwar nicht auf, verlieren aber am Ende verdient mit 29-25. Zu dieser schwachen Leistung kommt, dass uns im gesamten Spiel kein einziger 7m gegeben wurde, obwohl das Aufeinandertreffen sehr körperlich war, stattdessen bekamen unsere Gastgeber sechsmal die Chance vom 7m einzunetzen. Einige dieser Entscheidungen lassen viel Raum für Fragen und Frustration, vor allem weil die Spielhärte auf beiden Seiten zu gleichen Teilen zu beobachten war. Diese Statistik ist natürlich nicht der Grund zu verlieren, trägt aber maßgeblich zum Verlauf bei.

Vielleicht darf man in solchen Partien einfach nicht mit der Einstellung „Wir haben nichts zu verlieren.“ hineingehen, wenn doch so viel auf dem Spiel steht. Die Niederlage besiegelt den 3. Platz in der Verbandsliga – eigentlich ein Grund, stolz zu sein. Die Enttäuschung ist allerdings noch

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