Besser hätte sich die Grün-Weiß-Rote Anhängerschaft das „Topspiel“ der Verbandsliga nicht vorstellen können. Die Gäste aus Hermsdorf kamen mit mächtig Selbstvertrauen und einer eben so weißen Weste, wie wir sie hatten, in die Neuhofer Straße. Vor der Saison noch am grünen Tisch den Aufstieg verpasst, geht es für die junge Truppe aus dem Norden Berlins dieses Jahr auch um den Aufstieg in die OSL. Doch bei aller Euphorie und Ehrgeiz, mit der die Gäste kamen – Coach J. Bädelt fügte vollkommen zurecht an, dass die Jungs eine volle Neuhofer und die Stimmung nicht kennen.
Zu Beginn war es ein Spiel, welches von Nervosität und Fehlern geprägt war. Defensiv setzten wir komplett um, was wir uns vorgenommen hatten, kompakt und sportlich aggressiv von Außen bis Außen, um den Gästen die Lust am Handball nehmen. Offensiv fanden wir zwar gute Lösungen und erspielten uns gute Chancen, doch dann scheiterten wir am gegnerischen Torwart. Das sollte das Bild der ersten 5-6 Minuten sein, die Spannung war entsprechend hoch und es deutete sich keine Mannschaft an, welche heute noch dominieren wird. Doch durch die weiterhin starke Defensivleistung, welche vom gut aufgelegten N. Janku im Tor noch unterstützt wurde, bekamen wir immer mehr Selbstvertrauen und wurden auch in der Offensive sicherer.
Obwohl wir den stärksten Spieler der Gäste komplett im Griff hatten, konnten wir uns aber nicht wirklich absetzen (4:4 13. Spielminute). Doch dann begannen wir uns leicht abzusetzen, immer besser wurde unser Spiel vorne und defensiv blieben wir aggressiv und kompakt. Auch, wenn wir nicht durch ein geschlossenes Spiel überzeugten und uns vor allem auf die individuelle Klasse im 1:1 verließen konnten wir den ersten kleinen Lauf des Spiels hinlegen. Ein 5:0 von der 18. Bis zur 25. Spielminute legte die Weichen für einen klaren Ausgang der Partie (11:5). In die Kabine gingen wir mit einer 13:6 Führung. Die Gründe dafür waren schnell gefunden, wir waren defensiv vollkommen da und offensiv die schlichtweg bessere Mannschaft.
Doch nun galt es die Führung ungefährdet in einen Sieg umzuwandeln und unser Punktekonto auf 10:0 zu stellen, in der Vergangenheit wurden uns gute erste Halbzeiten immer wieder zum Verhängnis, weil wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr die Spannung aufbauen konnten. Doch wie auch in den bisherigen Heimspielen der Saison, blieben wir konzentriert und ließen keine Zweifel daran aufkommen, wer hier heute als ungeschlagener Tabellenführer die Platte verlässt. Die Differenz von plus 7, welche nach 30 Minuten auf der Anzeigetafel stand, bauten wir immer weiter aus. Fast schon rythmisch warfen wir 2 Tore und kassierten nur 1. In der 49. Minute warf der vorne wie hinten starke D. Röder das 25:15, zu diesem Zeitpunkt war klar, was die Zielsetzung sein muss – zweistellig gewinnen und Hermsdorf bei unter 20 Toren lassen. Am Ende sollten wir die 10 Tore Differenz halten können, fingen uns aber knapp 30 Sekunden vor Schluss das 20. Gegentor.
Dennoch war es ein Rudower Handballfest, der selbsternannte Mitfavorit um den Aufstieg wurde deutlich geschlagen und wir verteidigten Platz 1 mit 30:20. Herausragend war an diesem Spiel bei uns kein Einzelspieler, sondern der gesamte Verband in der Abwehr. Will man einen Spieler des Spiels küren, wäre dies aber N. Vergin, vorne zeigte er mit 5 Toren eine starke Leistung und defensiv arbeitete er im Innenblock auf einem Niveau weit über der Verbandsliga. Der Beste Beweis für unsere überragende Defensivarbeit ist die Torausbeute der Nummer 5 der Gäste. L. Jähner, bis dato mit knapp 8 Toren pro Spiel, bleibt bei 1 Tor und biss sich Zähne an der Abwehr aus.
Doch nun kommen die nächsten Spiele und wir müssen die Spannung hochhalten und dürfen keinen Deut nachlassen, nur, wenn wir weiter so konzentriert arbeiten bleiben wir an der Tabellenspitze.
Der Kader
N. Janku (1.-49. – 14 Paraden), (J. Jäckel 49.-60. – 5 Paraden)
O. Hauschild, P. Brunk, A. Fiorenza, N. Vergin (5 Tore), C. Köhler, N. Silbernagel (6), D. Röder (5), P. Krüger (4), M. Schleiden (6), G. Anthony (4), F. Buchwald, N. Runge
Das Team