Am Samstag stand für uns das letzte Spiel im Jahr 2023 an. Nach den ganzen Auf und Abs, die wir handballerisch dieses Jahr durchlebten, wollten wir vor der Weihnachtspause nochmal zwei Punkte auf unserem Konto gutschreiben. Am Wochenende zuvor siegten wir zwar auswärts, allerdings wurde uns der Sieg im Nachhinein wegen einer unbeabsichtigten Regelwidrigkeit aberkannt. Definitiv ein Rückschlag, der uns rein sportlich gesehen hart getroffen hat. Im Titelkampf kann man sich einfach keine Fehltritte erlauben. Nichtsdestotrotz legte sich der Fokus auf das Zusammentreffen mit Pro Sport 2 in der Neuhofer, bei dem wir eigentlich auch nichts anbrennen lassen wollten.
Die Partie startete ausgeglichen. Wir setzten vorne auf Tempo und hinten auf unsere übliche offensive Abwehr. Die ersten Tore erzielten wir auch durch genau dieses schnelle Spiel. Im Kontrast dazu spielten unsere Gäste sehr lange Positionsangriffe, bei denen fast immer Zeitspiel drohte. Eigentlich zeugt das von guter Abwehrarbeit, aber mit den letzten erlaubten Pässen ließen wir trotzdem Abschlüsse zu, die auch meistens ein Tor zur Folge hatten. Lange in der Abwehr zu stehen, erfordert viel Konzentration, die wir dementsprechend vorne nicht mehr hatten. Wir verzettelten uns mit unserem eigenen Tempo und als wir nach sechs Minuten den ersten richtigen Positionsangriff spielten, taten wir uns schwer. Aus genau diesem Grund war die erste Halbzeit sehr frustrierend. Von Minute zu Minute verlor unser Spiel an Kreativität. Vorne fanden wir zeitweise nur schwer den Weg zum Tor und hinten machten wir es Pro Sport einfach zu leicht. Wenn wir dann mal gut im Kollektiv deckten und nur Halbchancen zuließen, waren wir nachlässig und verschenkten die Abpraller quasi als perfekte zweite Chance. Ganz verdient gehen wir mit einem Rückstand in die Pause (11-14).
Leider wurde es nicht besser. Vorne waren wir immer noch, wie in der ersten Halbzeit und auch schon am Wochenende zuvor, ideenlos und hinten wurden wir ausgespielt. Obwohl wir auf ein Tor rankamen, kam in unseren Reihen nicht die richtige Stimmung auf. Es wirkte schon so, als würden wir verlieren wollen, auch wenn man ständig hörte: „Es ist noch nicht verloren!“. Mit der Ausstrahlung und Einstellung, die wir an den Tag legten, war es wohl doch mehr eine Frage als eine Feststellung. Immer wieder vergaben wir die Abpraller, verzettelten uns mit technischen Fehlern und waren in der Abwehr den Schritt zu spät. Von vier 7m-Versuchen vergaben wir drei und sinnbildlich für dieses Spiel hatten wir, nachdem wir uns nochmal den Ball erkämpften, wenigstens das Unentschieden auf der Hand. Auch diese Chance vergaben wir. Abpfiff 27-28. Man kann wohl sagen, dass diese Niederlage mehr als verdient ist, denn das war fast die schlechteste Performance, die wir in der laufenden Saison zeigten.
Bei vier Minuspunkten innerhalb einer Woche fängt der Blick auf die Tabelle langsam an, weh zu tun, wenn der 1. Platz vor diesen zwei Wochen noch zum Greifen nah war. Und für diejenigen, für die Sport und Aberglaube Hand in Hand gehen, sei gesagt, dass man uns nie wieder in Kabine 1 findet, denn die schlimmsten Niederlagen kassieren wir immer dort.
Die Winterpause kommt also gerade richtig. Wir legen die volle Konzentration auf die neuen Aufgaben, um in dieser Saison nur noch Siege zu feiern!
Vielen Dank an unsere Zuschauer, wir sind euch ein besseres Spiel schuldig!