Aufgrund der geringen Staffelgröße sowie der Corona geschuldeten Terminverschiebungen stand nun heute erst das dritte Spiel binnen vier Monaten auf dem Plan. Gott sei Dank gab es ein wenig Abwechslung durch die Unterstützung bei den 1. Frauen, sodass die jungen Damen nicht zu sehr unter Langeweile litten.
Nachdem wir die erste Begegnung gegen Narva leider nicht zu unseren Gunsten entscheiden konnten, ging es nun heute um nicht weniger als die Chance auf die Meisterschaft. Eine Niederlage würde quasi das Aus bedeuten. Ein Sieg würde uns im Spiel halten. Also war die Zielstellung klar. Leider hatten wir in den letzten Begegnungen gegen Narva ein paar Überraschungen erlebt, sodass ein wenig Wachsamkeit nicht schaden konnte.
Das Spiel startete sehr ausgeglichen, wenngleich wir häufig durch übereilte Würfe aus dem Rückraum die Torhüterin einwarfen und im Gegenzug zu viele Konter kassierten. Das Tempo im Angriffsspiel fehlte. Zusätzlich brachte uns die Linie der Schiedsrichter heute ein wenig aus dem Konzept. Nach einer guten Viertelstunde mussten wir bereits die dritte Zeitstrafe absitzen.
Konnten wir uns weite Teile der ersten Halbzeit einen knappen Vorsprung sichern, dieser kippte nun auch noch, sodass wir mit gesenktem Kopf beim Stand von 9:10 aus Rudower Sicht in die Pause gingen. Nun hieß es sich wachzurütteln und mit Energie in die zweite Hälfte zu starten.
Gesagt, getan? Fehlanzeige. Wir wollten es heute richtig spannend machen und gestatteten den Gastgeberinnen in den ersten 5 Minuten der zweiten Hälfte einen 5:0 Lauf. Vorne wollte einfach nichts mehr gelingen. Die Abwehr hatte leichtes Spiel mit unseren wenig kreativen Angriffen und gelang selbst zu leichten Toren. Weder eine Zeitstrafe gegen Narva noch das Timeout des Trainers vermochten in dieser Phase etwas am Spielverlauf zu ändern.
Wir lagen nun 6 Tore zurück. Bei einer Restspielzeit von 25 Minuten kein Drama. Nur müsste sich dann etwas ändern.
Die Körpersprache ließ noch etwas Hoffnung aufkommen, noch wollten wir uns nicht in unser Schicksal ergeben und die Meisterschaft abtreten. Mühsam kämpften wir uns Tor für Tor heran und waren 10 Minuten vor Schluss wieder auf Schlagdistanz, mit einem 2-Tore Rückstand. Trotz erneuter Zeitstrafe gegen uns konnten wir binnen zwei Minuten den Ausgleich erzielen. Wir waren wieder im Spiel.
Aber auch die Gastgeberinnen wollten den Sieg nicht hergeben, sodass sich in den letzten Minuten ein sehr intensives Spiel entwickelte. 90 Sekunden vor Schluss hatten wir einen 2-Tore Vorsprung erspielt, als es nochmal spannend wurde. Zeitstrafe gegen Lucia, Narva erzielt 75 Sekunden vor dem Pfiff den Anschlusstreffer. Noch 50 Sekunden zu spielen, 7-Meter für Rudow, Ryleene verwandelt und sichert die 2-Tore Führung. Noch 40 Sekunden, Caro kassiert ebenfalls eine Zeitstrafe, noch 4 Feldspielerinnen. Freiwurf Narva, Ball geht übers Tor. Manndeckung, Schrittfehler Kim. Zeit wird angehalten, Schiedsrichter beraten sich. Rote Karte gegen Kim. In der nochmaligen Betrachtung des Streams erkennt man den Grund. „Letzte 30 Sekunden-Regel“. Ball nicht sofort herausgegeben. Noch 20 Sekunden mit 3 Feldspielern. 7m für Narva. Jolina pariert und sichert nun endgültig den Sieg.
Mädels, das war qualitativ nicht euer bestes Spiel. Aber ihr habt heute unglaublichen Kampfgeist bewiesen und euch trotz deutlichem Abstand wieder ins Spiel gekämpft. Nun heißt es in der nächsten Begegnung gegen Narva nochmal Ruhe zu bewahren und so die Meisterschaft zu sichern.