Nach rund 11-monatiger Spielpause hatten wir uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Unsere wA wollte neben dem regulären Spielbetrieb in der OSL, noch die Qualifikation für die Jugendbundesliga schaffen. Nun galt es am letzten Wochenende die erste Hürde hierfür zu nehmen. In einem 4-er Turnier spielte jeder gegen jeden. Die beiden Bestplatzierten qualifizieren sich für die Endrunde und treten erneut gegeneinander sowie gegen den TSC und den FHC an.
Um die Rahmenbedingungen möglichst angenehm zu gestalten entschieden wir uns für eine Anreise am Freitag und verbrachten noch einen entspannten gemeinsamen Abend.
Am Samstag starteten wir dann gleich im Eröffnungsspiel gegen den vermeintlich stärksten Gegner, den Rostocker HC. Beide Mannschaften starteten etwas nervös und torarm ins Spiel. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, konnten wir das Spiel bis zur Hälfte der ersten Halbzeit ausgeglichen gestalten. Anschließend gelang es Rostock leider viel zu häufig unsere Querpässe abzufangen und durch Konter leichte Tore zu erzielen. In die Pause gingen wir mit einem Rückstand von 5 Toren.
Nun hieß es, nicht den Kopf hängen zu lassen, sondern die Kampfgeister zu wecken. Leichter gesagt als getan. Zu diesem Zeitpunkt machte sich deutlich bemerkbar, dass unser letztes Spiel unter Wettkampfbedingungen 11 Monate zurücklag. Wir stellten ernüchtert fest, dass Trainingsspiele kein adäquater Ersatz für den „echten“ Gegner sind. In der zweiten Hälfte erzielten wir ganze 4 Tore und verlieren viel zu hoch mit 13:26.
Neben einer zu wenig einfallsreichen Offensive war es in diesem Spiel vor Allem auch die zu wenig beherzte Defensive, welche uns das Spiel entgleiten ließ.
Ein Weiterkommen war also nur noch mit jeweils einem Sieg gegen Narva als auch Neubrandenburg möglich. In der langen Pause bis zum nächsten Spiel studierten wir unsere Gegner und entspannten uns bei einem ausgiebigen Spaziergang.
Um 17.00 Uhr startete dann die Begegnung gegen Narva. Die Motivation war zurück. Wir fanden gut ins Spiel und konnten die Führung übernehmen. Im Angriff war Ryleene unsere Schlüsselfigur, die immer wieder den Weg zum Tor fand. Leider konnten wir weder die Außen noch den Kreis so recht ins Spiel bringen. Auch wenn wir in Führung blieben, gelang es uns nicht den 2-3 Tore Vorsprung weiter auszubauen. Auch in diesem Spiel hatten wir noch Reserven in der Abwehr, die es zu schließen galt. Der Halbzeitpfiff ertönte beim Stand von 16:12.
Jetzt nochmal ein paar ordnende Gedanken in der Halbzeitansprache und dann sollte man das Spiel doch nach Hause bringen können. So leicht wollte es uns Narva aber auch nicht machen. Kurz nach Beginn der 2. Hälfte gestatteten wir ihnen einen 4:0 Lauf und alles war wieder offen. Immer wieder erzielte Narva zu leichte Tore und überwand ohne große Gegenwehr unsere Abwehr.Wir behielten dennoch die Ruhe und konnten uns zum Ende des Spiels wieder mit 3 Toren absetzen. Das Spiel endete beim Stand von 27:24. Sieg ja, schön nein. Uns war klar, dass dies noch nicht reichen würde um die Quali erfolgreich zu beenden.
Nun hieß es erstmal sich zu sammeln um mit mentaler Stärke am Sonntag in die letzte Begegnung gegen die Gastgeber Neubrandenburg zu starten. Am Samstagabend stand dann noch ein Besuch bei Hai Asia auf dem Programm, die unsere Gruppe in Windeseile mit leckeren und bezahlbaren Köstlichkeiten versorgten.
Am Sonntag wäre Ausschlafen möglich gewesen, wenn da nicht der Termin zum Testen um 09.30 Uhr auf dem Programm gestanden hätte. Aber was soll’s so nutzten wir die Zeit um die Begegnung zwischen Rostock und Narva anzusehen. Um 12.30 Uhr war es dann soweit. Die letzte Partie gegen Neubrandenburg wurde angepfiffen. Auch Neubrandenburg musste dieses Spiel gewinnen um weiterzukommen, sodass wir keine großen Geschenke erwarten durften.
Wir erzielten schnell den ersten Treffer, den Neubrandenburg jedoch unmittelbar quittierte. Auch wenn wir immer den Führungstreffer erzielten, gelang es uns nicht einen Vorsprung zu erspielen. Das Tempo war enorm hoch. Wir wechselten sehr früh um dieses hohe Tempo aufrechtzuhalten. Erstmals an diesem Wochenende gelang es uns auch in der Abwehr die Hinweise des Trainers umzusetzen. Auf der Platte als auch auf der Bank war die Stimmung gut. Jede gelungene Aktion wurde gefeiert. Man merkte, dass hier heute mehr drin war. Die Partie würde wohl heute die Mannschaft mit der besseren körperlichen und mentalen Kondition gewinnen.
Zur Halbzeit stand es 9:9 und dennoch war die Stimmung besser als im vergangenen Spiel bei einer 4 Tore Führung. Die Einstellung zum Spiel stimmte.
Erstmals in der 48. Minute gelang es uns den Vorsprung auf 3 Tore auszubauen. Diesen wollten wir uns nicht mehr nehmen lassen. Neubrandenburg stellte auf Manndeckung um, was uns sehr gut lag.
Wir gewinnen am Ende mit 21:15 deutlicher als die ersten 45 Minuten vermuten ließen.
Das Ziel des Wochenendes ist erreicht. Wir erzielen den 2. Platz und sind in der Endrunde der Quali zur Jugendbundesliga. Nun geht es am nächsten Wochenende gegen FHC, Rostock und den TSC. Auch hier müssen 2 Siege her um sich endgültig für die JBL zu qualifizieren.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass sich Spielerinnen, Trainer und Zuschauer riesig gefreut haben, endlich wieder Handball zum Anfassen zu erleben. Wir haben viel aus diesen 3 Spielen gelernt und schauen zuversichtlich in die kommende Saison.