Es hätte die perfekte Krönung einer sehr starken ersten Saisonhälfte sein können, als Tabellendritter haben wir die Hinrunde beendet und teils geilen Handball gespielt.
Doch Handball wäre nicht Handball wenn alles so läuft, wie man es sich denkt und oder wünscht. So kam zum Rückrundenauftakt und Jahresabschluss der Verein aus Spandau zu uns. Im Hinspiel haben wir in einem sehr engen und an Spannung kaum zu überbietendem Spiel den Sieg vergeben und es ging 21:21 aus.
Schon beim Warmmachen haben unsere Jungs nicht den besten und motiviertesten Eindruck gemacht, allerdings die Gäste aus Spandau genau so wenig. Auf beiden Seiten war von Anspannung und Geilheit auf die kommenden 50 Minuten nichts zu sehen, es ähnelte eher einem Warmmachen für das obligatorische „Weihnachtsfutti“ zu Ende des Jahres.
So ging es in die Kabine, das Trainergespann aus N. Silbernagel, C. Bahn und F. Bahn war vollzählig und alle haben ihre Worte gefunden und verfasst, um die Jungs auf das Spiel vorzubereiten und einzustimmen, die motivierenden Worte kamen wieder von F. Bahn und dort fachte das erste mal etwas wie Feuer in unseren Jungs auf – leider stellte es sich als winzig kleines Störfeuer heraus.
Anpfiff – gefühlt 2 Mal geatmet und 0:6 (!!!) für Spandau. Wir haben den Start vollkommen verpennt, nichts funktionierte hinten keinen Zugriff, keine Kommunikation und es sah so aus, als hatte unsere Jungs auch keinen Bock. Vorne keine Spielzüge, keine Ideen und Scheiße an den Händen. Das Trainertrio musste viel früher als geplant die ersten Wechsel vornehmen und probierte vorerst ohne Timeout das Ruder rumzureißen.
Teilweise gelang dies, in der Offensive konnte man langsam von handballähnlichen Zuständen reden, doch die Defensive war nach wie vor eine peinliche und der Ligaunwürdige Darbietung. In der 18. Spielminute beim Stand von 9:16 lag die Grüne Karte dann doch auf dem Zeitnehmertisch.
Trotzdem es in uns Trainern kochte vor Wut und Enttäuschung haben wir die Ansprache ruhig gelassen, um die Jungs etwas runterfahren zu lassen und dass sie durchatmen können. Doch anders als in den vergangen Spielen, wo Timeouts immer wieder positive Wenden in unser Spiel brachten sind unsere Worte scheinbar auf taube Ohren getroffen.
Bis zur Halbzeit änderte sich nicht mehr viel und wir gingen -7 (13:20) in die Kabine der Elli-Kuhr. Die Offensive war zwar nicht gut doch 13 Tore sind für 25 Spielminuten in Ordnung, aber die Defensive wollte uns einfach nicht gelingen. Es hat sich weder nach dem peinlichen Start noch nach dem Timeout irgendwas geändert, immer wieder standen wir trotz „kompakter“ 6:0 Abwehr völlig allein und verloren einen Zweikampf nach dem anderen. Wir haben es zu keiner Sekunde geschafft den Jungs von Spandau das Tore werfen zu erschweren, zu keiner Sekunden konnten wir uns gegenseitig pushen und das allerschlimmste zu keiner Sekunde haben die Jungs gezeigt, dass sie Bock auf dieses Spiel haben.
In der zweiten Halbzeit haben wir den Start zumindest nicht verpennt, angetrieben von der Tribüne und den Jungs auf der Bank konnten wir zumindest für ein paar Minuten zeigen, was wir können. Trotzdem gelang es uns nicht das in Tore umzumünzen und so schnell der kleine Aufschwung kam, so schnell ist er auch wieder verschwunden.
Das Spiel dümpelte dann vor sich hin und keine der beiden Teams zeigte schönen Handball, wobei man zugeben muss, dass unser „Handball“ an diesem Tage noch ein Vielfaches unschöner war als der des VfV Spandau. Bis zur 30. Minute hielten wir den Abstand auf 5-7 Tore, danach brachen wir völlig weg und haben uns ergeben.
Einzelne Lichtblicke waren zumindest offensiv M. Meißner, B. Aidoo und J. Thamm, welche zusammen 17 der insgesamt 27 Tore werfen.
Am Ende steht ein 27:41 zu Buche, fast möchte man sich bei den Zuschauern für dieses Spiel entschuldigen, 27 Tore sind eine vernünftige Leistung, wobei ich ehrlicher Weise nicht weiß wie wir mit so schwacher Leistung so viele Tore werfen konnten. Aber die Defensive tut einfach richtig weh und ist verdammt peinlich, zu keiner Zeit haben wir gezeigt was wir können.
So ist die bis dato so starke Saison etwas geschwächt, doch wir haben 2020 die Chance dieses Spiel wieder auszubügeln und den Fehler wettzumachen.
In diesem Sinne frohes Fest und einen guten Rutsch!
Der Kader:
L. Borchert, K. Jebautzke
M. Meißner (6 Tore), M. Weyer (1), F. Rothe, J. Thamm (5), E. Schleede, J. Barthel (1), K. Schmidt (1), N. Janson, T. Songsaengrith (2), G. Larf (3), N. Pätzold (2), B. Aidoo (6)