Es ist das Ziel einer 4-jährigen Reise. 2018 übernimmt der damalige 2. Herrencoach J. Bädelt die 1. Herrenmannschaft des TSV Rudow, nachdem andere teils prominente Lösungen krachend gescheitert sind. Stück für Stück machte er den Haufen Individualisten zu einer echten Mannschaft und diese Arbeit trägt in dieser Saison die ersten Früchte. Das Pokalfinale zu erreichen und die Berliner Meisterschaft zu erlangen, liest sich einfach nur schön.
Ganz so schön war die Leistung von uns im entscheidenden Spiel gegen Tegel II jedoch nicht. Der Kader ist vom Wochenende gebeutelt, die Stimmen klingen wie bei einer C-Jugendmannschaft wo jeder Spieler im Stimmbruch ist und Krankheiten und Verletzungen sorgten dafür, dass wir keine 14 Mann für das vorletzte Heimspiel der Saison zur Verfügung hatten. Wir starteten unkonzentriert und hektisch nahmen uns Würfe, welche wir uns nicht nehmen sollten und fressen so 2 schnelle Gegentore. Doch nach 5 Minuten sind auch wir endlich im Spiel angekommen und stellen wieder auf Unentschieden (3:3). Noch 3 weitere Minuten sind die Tegeler auf Augenhöhe bevor wir aus einem 5:5 in der 9. Spielminute ein 12:6 in der 20. Spielminute machen.
Wir sind nun klar die bessere Mannschaft, das Konzept mit 2 Kreisläufern geht auf und defensiv kriegen wir endlich den Zugriff. Bis zur Pause stellen wir das Ergebnis sogar noch zweistellig und gehen mit einer komfortablen 18:8 Führung in die Kabine.
Was soll man großartig nach so einer Halbzeit sagen? Der verschlafene Start war zum einen nicht überraschend und zum anderen haben wir ihn ausgebügelt, dennoch gilt es konzentriert zu bleiben. Wir haben klar den Anspruch die Führung deutlicher auszubauen und den vielen Fans, welche sogar auf einen Mittwoch den Weg in die Halle gefunden haben, ein schönes Handballspiel zu liefern.
Das war offensichtlich zu viel verlangt, wir spielen unkonzentriert, machen Fehler und sind gedanklich schon beim Gewinnerbier nach dem Spiel. Trotzdem haben wir die Klasse die Führung zumindest minimal auszubauen, die 10 Tore aus der Pause werden nach 37 Minuten zu 13 Toren (23:10). Auch eine dem Kader angepassten Rotation bringt keinen wirklichen Bruch bei uns rein und 10 Minuten vor Schluss gehen wir mit 15 Toren in Führung (30:15).
Doch erneut fällt uns das Torewerfen in den letzten 10 Minuten schwer. Wir suchen vorn zu oft zu schöne Lösungen, suchen den Kreis, wenn dieser nicht frei ist, oder werfen einfach schlecht. Das Ergebnis wird bei einer so hohen Führung natürlich nicht mehr knapp, dennoch war es eine schwache Schlussphase.
Die Partie gewinnen wir schlussendlich mit 31:20 und wir sind nun Berliner Meister! Ihr habt uns mal wieder auf der Tribüne gefeiert und uns diesem Moment zu einem sehr besonderen gemacht. Über die gesamte Saison wart ihr bei allen Heimspielen eine absolut geile Truppe und habt uns von Sieg zu Sieg getragen. Die Meisterschaft gehört genauso sehr euch! Danke!
Der Kader
T. Güner (1.-60. 21 Paraden), N. Janku
J. Osterloh (2 Tore), A. Brandt (3), P. Brunk (2), A. Fiorenza (1), N. Silbernagel (4), P. Krüger (4), M. Schleiden (4), G. Antohny (4), F. Bahn, F. Buchwald (4), N. Runge (3)
Das Team