Sonntagmittag, die zweiten Männer treten bei HSG Kreuzberg an. Erst vor ein paar Wochen durften wir die Truppe bei uns zu Hause empfangen. Dort schlugen wir sie deutlich mit 35:21. Also war die Favoritenrolle doch eigentlich klar.
Doch an diesem Sonntag brauchten wir nicht bis 20:15 Uhr auf den Tatort zu warten. Wir wussten, dass Kreuzberg alles daran setzen wollte, die Punkte nicht ganz so leicht aus der Hand zu geben, sie sogar behalten zu wollen.
Wir gingen von Anfang an konzentriert und gut motiviert ins Spiel. Die ersten Minuten zeigten unseren Willen, die Punkte mit nach Hause zu nehmen. Eine gute und aggressive Abwehrleistung, schnelles Umschalten und gut herausgespielte Chancen prägten die erste Hälfte. Aber im Angriff blieb es meist eben nur bei Chancen. Bis zum Wurf lief vieles richtig, aber es ist eben auch erst ein Tor, wenn der Ball die Linie überquert hat, und das wusste der Torhüter von Kreuzberg gut zu verhindern. 11 Tore in der ersten Halbzeit zu kassieren ist wahrlich nicht schlimm, aber so viele Chancen vorne nicht zu verwerten ist schon unglaublich. Unglücklicherweise zählte auch der letzte Treffer der ersten Halbzeit nicht mehr, da dieser die Torlinie 176ms zu spät überquerte. Halbzeit 11:13.
Die zweite Halbzeit beginnt etwas ausgeglichener, Kreuzberg hat gesehen, dass heute was möglich ist und nutzte unsere Unsicherheit im Abschluss und leider auch vom 7m Punkt gekonnt aus. 7 Minuten vor Spielende kam es wie es kommen musste: unentschieden, minus 1 Punkt… auweia wie was wo… ja Abwehr alleine reicht leider nicht immer, das Problem lag definitiv im Abschluss und jetzt ging es in den letzten 5 Minuten um alles, ein richtiger Krimi. Kreuzberg konnte die Führung zwischenzeitlich auf zwei Tore ausbauen, das war in der 56 Minute. Dies sollte dann zum Glück auch erstmal Kreuzbergs letzter Treffer gewesen sein.
Nur noch wenige Sekunden zu spielen, unentschieden, Kreuzberg im Angriff, sie verlieren den Ball, wir schalten schnell ab in den Konter, dann plötzlich ein Tröten vom Kampfgericht, Auszeit Kreuzberg. Moment, wir sind doch gerade im Gegenstoß, wie geht das? Auch die Schiedsrichter wissen nicht genau, wo der Fehler in der Matrix liegt. Sie entscheiden auf Freiwurf für uns von der Mittellinie aus. Der Ball wird schnell nach vorne getragen, einmal rechts, einmal nach links außen, Foul, 7m Schlussirene.
OK, einen Punkt haben wir sicher, aber reicht uns das? Unsere 7m-Quote ist jetzt nicht gerade die beste, es ist immer eine Zitterpartie. Wudkte nimmt sich den Ball zur letzten Entscheidung in diesem Krimi. Es wird angepfiffen, kurz darauf folgen zwei weitere Pfiffe, das Ding ist drin, Spiel gewonnen. Die Spannung fällt ab, die zwei Punkte gerade noch so gerettet.
Damit können wir nun positiv in die nächste Trainingswoche sehen, denn nächste Woche steht das Spiel gegen Narva an, direkt im Spiel vor der ersten.
An dieser Stelle möchten wir uns noch bei der A-Jugend bedanken, die uns stark unterstützt haben, sowie auch bei den mitgereisten Fans.