Das Jahr 2022 endete mit einem Erfolgserlebnis für uns. Der knappe Sieg in Neubrandenburg war ein weiterer Schritt nach vorn, nachdem wir in den beiden vorherigen Spielen gegen Preußen und OSF schon gezeigt haben, dass wir Fortschritte machen.
Nun kam der Meisterschaftsaspirant aus Cottbus zu uns in die Neuhofer. Wir gehen als drittletzte Mannschaft der Liga in das Duell gegen den Drittplatzierten der Liga. Das Hinspiel konnten wir seinerzeit jedoch gewinnen und wir wussten, dass, wenn wir ein gutes Spiel abliefern würden, wir heute was Zählbares in Rudow behalten können.
Das Spiel beginnt mit enorm viel Tempo. Sicher ist das auch daran geschuldet, dass Cottbus ersatzgeschwächt antrat und einige Spieler aus der eigenen Jugend mitbrachte. Wir wollten uns auf eine kompakte Defensive verlassen und daraus in unser Tempospiel kommen. Doch die Defensive sollte mal wieder unser großes Problem bleiben. Schnell sahen wir uns einem 2 Tore Rückstand entgegen und Cottbus nutzte unsere Fehler kompromisslos (2:4 – 4 Minute).
2 verworfene Strafwürfe kosteten uns die Gelegenheit, den Spielstand wieder auf unentschieden zu stellen. Cottbus wusste immer wieder mit gezieltem Tempo zu überzeugen und stellte uns vor große Probleme. Vorn fanden wir Abschlusschancen, doch der Ball fand den Weg etwas zu selten ins Tor. Ein 3:0 Lauf der Gäste sorgte für den Zwischenstand von 4:8. Cottbus drohte und davonzulaufen, doch gerade rechtzeitig drehten wir auf. Vorne lief der Ball weiter gut und wir erzielten endlich die Tore. Hinten konnten wir den ein oder anderen Fehler erzwingen und so konnten wir unsererseits einen 4:0 Lauf erzwingen und so war das Spiel erstmals seit dem 0:0 wieder ausgeglichen (8:8 – 16. Minute).
In der 21. Minute gingen wir erstmals in Führung und die Gäste sahen sich zur ersten Auszeit gezwungen. Wir sind drauf und dran, das Ruder umzureißen und uns die Spielkontrolle zu holen. In dieser Phase wurde auch die Halle wach, die Stimmung wurde immer besser und konnte immer wieder überragende Tore vom wieder einmal besten Spieler N. Runge bejubeln. Eben jener N. Runge erzielte auch praktisch mit der Schlusssirene das 17:16.
Wir gehen also mit einer Führung in die Pause. Angesichts der zweiten 15 Minuten im ersten Abschnitt auch nicht unverdient. Nur 1 ungezwungener Fehler in Halbzeit 1 sprechen eine deutliche Sprache. Ganz anders sollte der Beginn der zweiten Halbzeit aussehen.
In den ersten 10 Minuten haben wir weitere 6 einfache Fehler gesammelt und die Gäste eingeladen zu einfachen Kontertoren. Hätten wir nicht die einfachen Tore über N. Runge erzielen können, wäre Cottbus wohl deutlicher davongezogen. Dennoch stellt der LHC auf 20:22 und wir müssen uns wieder neu sortieren. Wir fangen uns aber wieder, erzielen Tor um Tor und die Offensive kommt wieder ins Laufen.
Was wir weiterhin nicht hinbekommen, ist die Defensive. Weder der Innenblock kriegt ein vernünftiges Blockspiel, noch die Halben gewinnen ausreichend 1:1 Duelle. Dazu kommt ein schwaches Entscheidungsverhalten unserer Außenabwehrspieler und kaum Paraden unserer Torhüter. So können wir die Gäste nicht abschütteln. Das 20:22 stellen wir zwar direkt auf ein 22:22 und später gehen wir mit 25:24 (46. Minute) in Führung, doch Cottbus steht nicht grundlos oben in der Tabelle. Das Spiel geht nun hin und her, beide Mannschaften wollen den Sieg unbedingt. Die Stimmung in der Halle ist atemberaubend und die Kulisse macht einfach nur Spaß.
In der 52. Minute nehmen wir eine Auszeit, Cottbus geht mit einer 28:29 Führung in die kleine Unterbrechung und die Schlussphase ist damit eingeleitet. Wenig später holen wir uns die Führung zurück und die Wahrscheinlichkeit auf einen Punktgewinn steigt. Das Spiel ist und bleibt auf Augenhöhe. Wir erzielen das Tor zur Führung und Cottbus gleicht aus. Macht die eine Mannschaft einen Fehler, macht die andere einen.
30 Sekunden vor Schluss erzielen wir das 35:34 – Auszeit Cottbus. Wir wissen, dass sie alles setzen und den 7. Feldspieler bringen werden. 18 Sekunden vor Schluss erzielt der LHC das 35:35 und direkt liegt unsere Auszeitkarte auf dem Tisch. Wir bleiben bei 6 Feldspielern und nehmen lieber den sicheren 1 Punkt mit, als dass wir mit vollem Risiko auf die 2 Punkte gehen. Es heißt also Angriff ausspielen und kurz vor Schluss in die finale Aktion gehen. Leider nicht vom Erfolg gekrönt und wir trennen uns mit 35:35 vom LHC.
Am Ende tut der Punktverlust ein wenig weh, doch der Punkt an sich ist ein Gewinn. Wir gewinnen den Vergleich mit Cottbus 3:1 nach Punkten und das macht Mut für die kommenden Aufgaben. Nächste Woche kommt es für uns zur nächsten Busfahrt – Ziel Usedom. Der aktuelle Tabellenführer ist haushoher Favorit, doch wir haben in den Spielen gegen die „großen“ der Liga immer wieder unsere besten Leistungen gezeigt.
Wir brauchen wieder eine so lautstarke Unterstützung von den Rängen und eine so konzentrierte Leistung in der Offensive. Am Ende können wir nur gewinnen und genau mit der Einstellung müssen wir nächste Woche anreisen!
Der Kader
T. Güner (6 Paraden), N. Janku (4 Paraden)
J. Osterloh (o. E.), A. Brandt (1 Tor), P. Brunk (3), N. Vergin (4/1), N. Silbernagel (2), P. Krüger (5/2), M. Schleiden (4),G. Anthony (1), F. Bahn (1), F. Buchwald (2), N. Runge (12), L. Hönnerscheid (o. E.)
Das Team