Letztes Spiel, letzter Sieg und ein paar letzte Worte

Für unser letztes Saisonspiel verschlug es uns nach Berlin-Mitte zu Pro Sport 2. Nachdem wir uns vergangene Woche schon den Klassenerhalt gesichert hatten und punktetechnisch keine Luft mehr nach oben war, gingen wir mit der Devise ins Spiel, Spaß zu haben und so nochmal 2 Punkte mitzunehmen. Das Gefühl ohne Druck in ein Spiel zu gehen, war schon fremd und verleitete uns dazu, ein wenig leichtsinnig und vielleicht ein bisschen zu entspannt aufzutreten.

Mit dem Anpfiff gerieten wir auch gleich in einen Rückstand, den wir zwar gelegentlich auch auszugleichen wussten, aber für eine Führung hat es in der ersten Halbzeit nicht gereicht. Die Stimmung in der Halle war definitiv nicht zu vergleichen mit unserer Heimkulisse aus den letzten Spielen, weshalb man nur noch mehr das Gefühl bekam, dass die Luft raus ist. Erst als wir in der zweiten Halbzeit ausgerechnet mit einem Heber gegen die großgewachsene Torhüterin der Gastgeber ausglichen, kamen wir und unsere Fans auch endlich in Feierlaune. Es folgten 10 Minuten, in denen wir wirklich Spaß hatten und in einem spannenden Finale das Spiel doch noch für uns entschieden. Besonders auf der Bank konnte man gar nicht mehr aufhören zu lachen und so schlossen wir diese chaotische Saison mit einem letzten Sieg ab.

Es ist leider keine Übertreibung zu sagen, dass wir nicht allzu selten in dieser Saison den absoluten Tiefpunkt erreichten, was überhaupt nicht zu unserer klaren Zielsetzung „Berliner Meister“ passte.

Schon die Vorbereitung lief durchwachsen, was sich auch in den ersten Spielen zeigte. Nie konnten wir unser volles Potential ausschöpfen, aber halb so schlimm – ein paar Startschwierigkeiten machen die Titelverteidigung nicht gleich unmöglich. Jedoch ging es nur noch weiter bergab und eine 20-Tore-Klatsche in eigener Halle war der erste Tiefschlag, von dem wir uns nicht mehr richtig erholten. Das führte dazu, dass wir uns das erste Mal zusammensetzen und aneinander appelieren mussten. Motivation und Einstellung waren schlechter als je zuvor, aber einen kleinen Aufwind konnte man fühlen. Leider reichte das nicht und wir konnten nie zwei Spiele hintereinander gewinnen.

Verzweiflung machte sich langsam breit. In mehreren Gesprächen untereinander wurden auch das ein oder andere Mal Tränen verdrückt. Zu all dem Übel wurden wir diese Saison auch noch von einem Verletzungsfluch heimgesucht und bekamen kaum Konstanz in den Kader. Der Blick auf die Tabelle der Verbandsliga war nach jedem Wochenende kaum zu ertragen und so fiel nicht viel später das Wort „Abstieg“.

Zum letzten möglichen Zeitpunkt nahmen wir große Veränderungen vor und besetzten die Trainerposition neu. Mit Chris Witt fanden wir jemanden, der sich dieser Aufgabe annahm und uns so vor nichts Geringerem als dem Abstieg retten sollte. Noch 6 Spiele und 2,5 Monate vor uns, in denen wir eigentlich gleich 12:0 Punkte mitnehmen mussten. Es war nicht nur körperlich, sondern auch mental eine Herkulesaufgabe für die gesamte Mannschaft. Wir leiteten den Endspurt mit einem Unentschieden ein, woraufhin eine unglückliche Niederlage folgte. Der Druck wurde größer, aber noch hat sich keiner mit dem Gedanken angefreundet, in der Landesliga zu spielen und was dann passierte, kann man immer noch nicht so richtig glauben.

Wir investierten nochmal alles, gewinnen unsere letzten vier Spiele, klettern auf den 8. Platz und halten die Klasse. Dank Chris verbuchen wir im Abstiegskampf die längste Siegesserie und gleich 9 Punkte, was statistisch bedeutet, dass wir in 6 von 22 Spielen fast 50% unserer Punkte holten. Danke Chris!

Ein weiteres Dankeschön geht an all unsere Fans! Ihr seid vor allem in den letzten Spielen so wichtig gewesen und habt einen großen Beitrag zum Klassenerhalt geleistet.

Nächste Saison soll der Blick auf die Tabelle wieder Freude machen!

#einerfüralleundallefürchris

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