Wo soll man denn nach so einem Spiel anfangen? Bei den unglaublichen Fans samt atemberaubender Stimmung? Bei einer überragenden Leistung im Tor? Bei dem unbändigen Kampfgeist, welcher uns durch das Spiel getragen hat?
Egal wo man anfängt, am Ende kommen zwei Punkte heraus. Als wir letzten Samstag die Stiere aus Schwerin in der Neuhofer empfingen, war die Ausgangslage klar – wir sind Außenseiter. In der Vorbereitung haben wir uns ordentlich von der jungen Truppe vermöbeln lassen.
Der Start verlief sehr holprig. In der Offensive fehlte es uns extrem an Dynamik und Spielfluss. Der Ball wanderte nur sehr langsam durch unsere Reihen und so kreierten wir kaum gute Torchancen. Defensiv standen wir jedoch wesentlich besser als die letzten Wochen. Die ersten gut zehn Minuten sahen alles in allem sehr überschaubar aus (3:6). Doch unsere Halle hat sich heute merklich was vorgenommen. Angeführt vom Trommler kommen in fast jeder Angriffs- bzw. Abwehraktion Schlachtrufe von der Grün-Weiß-Roten Tribüne.
Nach 15 Minuten kommt ein wenig mehr Schwung bei uns rein, doch Schwerin lässt sich von der Halle nicht beeindrucken. Konstant bleibt der Abstand bei zwei bis drei Toren und es entwickelt sich ein Spiel auf Augenhöhe. In die Pause geht es mit einer 11:14 Führung für die Gäste.
Drei Tore sind im Handball jedoch nichts und wir nehmen uns viel vor für die zweite Hälfte. Mit ein paar neuen taktischen Hinweisen vom Trainerteam im Gepäck geht es wieder auf die Platte. Zwei schnelle Tore bringen uns erstmal auf ein Tor heran und die Halle fängt langsam an zu überkochen. Doch die Stiere haben natürlich nicht aufgehört Handball zu spielen und wehren sich mit allem, was sie haben. Immer wieder scheitern sie jetzt aber an dem über sich hinauswachsenden J. Jäckel im Tor. Nach 39 Minuten liegt die grüne Karte der Gäste auf dem Tisch des Kampfgerichtes. Der Spielstand von 17:17 spiegelt die Kräfteverhältnisse wider.
Die Halle wird von Minute zu Minute immer lauter, mit diesem überragenden Support im Rücken schaffen wir es Stück für Stück die Stiere zu verunsichern und werden allmählich das bessere Team. Wenn die Gäste dann doch mal zu guten Abschlüssen kommen, vernagelt Jäckel hinten das Tor.
In der 41. Minute darf das Rudower Publikum erstmal eine Führung von uns bejubeln (19:18). Das Spiel ist jetzt ein richtiger Krimi. Beide Mannschaften spielen einen schönen Ball, können aber auch immer wieder gute Abwehraktionen bejubeln und so geht die Führung hin und her. Die letzten zehn Minuten brechen an und es steht, wie soll es auch anders sein, Unentschieden (24:24). Beiden Mannschaften merkt man die Nervosität durchaus an. Die Abschlüsse werden schwächer und auch die Wurfauswahl wird weniger durchdacht.
40 Sekunden erzielt N. Vergin in seinem stärksten Saisonspiel das 27:26 – der Punkt ist nahezu sicher – der Sieg gut möglich. Wenig später liegt die Auszeit der Gäste auf dem Tisch und mit dem letzten Versuch wollen sie sich wenigstens noch einen Punkt mit in den Bus nehmen.
Es passiert, was passieren muss. Durchbruch Schwerin– Parade J. Jäckel – zwei Punkte Rudow – Grün Weiß Rote Invasion – Danke und Tschüss!!!
Was ihr uns an diesem Tag von der Seitenlinie an Support und Lautstärke gegeben habt, war überragend. Die gleiche Unterstützung erhielten wir vor zwei Jahren im Final4 und genau wie damals brachte sie uns zur Höchstleistung. Wir können uns nicht oft und laut genug bei euch bedanken. Die zwei Punkte wurden von J. Jäckel festgehalten und von euch vergoldet!
Der Kader
J. Jäckel. (15.-60. Minute – 13 Paraden) T. Pohl (1.-15. Minute – 4 Paraden) N. Janku (o. E.)
F. Rothe (2 Tore), R. Ince (2), P. Brunk, C. Ostach (2), N. Vergin (9/5), C. Köhler, N. Silbernagel (2), G. Larf (7), P. Krüger (2), M. Schleiden (2), F. Bahn, F. Buchwald, J. Fromm (o. E.)
Das Team