Auch wenn die Anzeigetafel nach Abpfiff 33:33 zeigte, beendeten wir den Spieltag trotz Punkteteilung mit einem Siegerselfie und einem Lächeln. Um das Wichtigste schon einmal vorwegzunehmen…
Am 18.03. empfingen wir den VfL Lichtenrade zum Rückspiel in Rudow, nachdem wir dem Landesliga-Aufsteiger im Hinspiel deutlich unterlegen waren. Unsere Gäste konnten im Laufe der Saison schon mehrmals unter Beweis stellen, dass sie einen Platz in der Verbandsliga verdienen. Allerdings haben sich unsere Voraussetzungen in den letzten spielfreien drei Wochen grundlegend verändert. Zusammen mit der Neubesetzung der Trainerposition waren auch Motivation und Einstellung ausgetauscht.
Dennoch waren wir gezwungen, mit einer gewissen Portion Druck in das Spiel zu starten, da sich an unserer suboptimalen Position in der Tabelle nach wie vor nichts geändert hat. Mit dem Anpfiff waren wir zu 100 % auf das Spiel konzentriert und ließen uns nicht von unseren Gästen überrollen, die die ersten Minuten sehr auf ihr Tempospiel setzten. Schnelles Rückzugsverhalten stand in den letzten Spielen definitiv nicht auf der Liste unserer Stärken, weshalb wir in der spielfreien Zeit an unserem Tempo arbeiteten und somit im Spiel gut gegensteuern konnten. Die Partie fand in den ersten Minuten auf Augenhöhe mit häufigem Führungswechsel statt. Nach zehn Minuten schalteten wir die Anzeigetafel erstmalig auf +2, woraufhin wir noch vier Tore draufsetzten und unsere Gäste zur Auszeit gezwungen wurden. Wir hielten die Führung bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit souverän aufrecht. Aus Angst vor der eigenen Courage wurden wir in den letzten fünf Minuten nachlässig und boten der Vertretung aus Lichtenrade zu viel Raum für ihr Spiel, sodass wir tatsächlich mit einem Rückstand (17:18) in die Pause gingen.
Lichtenrade hatte zum ersten Mal in dem Spiel die Oberhand und schickte uns in der 46. Minute in einen 6-Tore-Rückstand und die Köpfe hingen. Die Abwehr war nachlässig und der Angriff ineffizient, aber wir zeigten schon in der ersten Halbzeit, dass auch wir imstande waren, das Zepter in die Hand zu nehmen. Also starteten wir eine Aufholjagd á la Gänsehaut. Die Zeit wurde knapp, um noch ein Wunder zu vollbringen, aber wir mobilisierten noch einmal alle Kräfte, ließen nichts mehr anbrennen und spielten füreinander als Mannschaft. Die Stimmung wurde von Minute zu Minute besser – ob auf dem Feld, auf der Bank oder auf der Tribüne. 90 Sekunden vor Schluss glichen wir aus (32:32) und Lichtenrade legt die grüne Karte. Das Spiel war an Spannung nicht mehr zu überbieten und 29 Sekunden vor Abpfiff gingen unsere Gäste in Führung. Es blieb also nicht viel Zeit, aber es ergab sich eine letzte Chance, die wir gut ausspielten und in den letzten Sekunden mit Nerven aus Stahl den Ball ins Netz beförderten.
Wir können am Ende nur einen Punkt verbuchen, aber das war einer der wichtigsten Punkte bis dato. Es schwingt auf jeden Fall ein ganz anderes Gefühl mit. Wir hätten definitiv auch mit +2 nach Hause fahren können, aber wir hätten auch genauso gut leer ausgehen können. Nächste Woche müssen wir auswärts daran anknüpfen und vor allem Konstanz in unsere Leistung bringen.
Ein großes Dankeschön geht an alle, die uns Vorort unterstützt haben. Ohne euch wäre das so nicht möglich gewesen