Nach einer defensiv unterirdischen Leistung lassen wir erstmals in dieser Ligasaison Punkte liegen und müssen uns vom Traum von der Meisterschaft mit der goldenen 0 verabschieden.
Am Samstag, dem 14.05. ging es zum letzten schweren Auswärtsspiel der Saison nach Hermsdorf. Bereits in den vergangenen Jahren taten wir uns in deren Halle des Öfteren schwer und auf einen Sieg warten wir noch immer vergebens. Für uns ist die Saison längst vorbei und leider merkt man dies im Training und auch in den Spielen. Schon in Tegel bekleckerten wir uns nicht mit Ruhm, doch im Gegensatz zu Mittwoch konnten wir Samstag den Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen.
Der Kader, welcher gerade so 14 Mann stark war, geht auf dem Zahnfleisch und genauso kraftlos starten wir auch in die Partie. Nach 2 Minuten steht es 0:1 und wir kassierten schon die erste 2-Minuten-Strafe. Doch wir fangen uns, bringen ein Konzept ins Spiel und können zumindest offensiv zeigen, was wir können. Defensiv stehen wir so schlecht, wie in der ganzen Saison nicht. Wir gewinnen kaum Zweikämpfe, stehen viel zu selten „auf Wurfarm“ und unsere Torhüter hatten leider auch keinen guten Tag. In der 19. Minute erzielen wir das 12:12, bis zu diesem Zeitpunkt ist das Spiel komplett ausgeglichen, da auch Hermsdorf die Defensive vernachlässigt. Doch in der Folge kassieren wir wieder 2 2-Minuten-Strafen und bringen uns um den Lohn. Zur Pause steht es 21:15.
15 geworfene Tore auswärts ohne Kleber sind absolut in Ordnung und, auch wenn wir nicht unseren besten und schönsten Ball spielen, gibt es wenig zu meckern. Defensiv jedoch sind wir ein Schatten unser Selbst. Es ist schon fast peinlich wie naiv wir in die 1:1 Duelle gehen und wie wir uns teilweise düpieren lassen. Doch gewisse Comebackqualitäten haben wir diese Saison schon gezeigt und 30 Minuten reichen aus, um diese Partie noch zu wenden.
Aus der Pause kommen wir sehr stark raus. Eine Defensive Umstellung bringt die vermeintliche Wendung, wir gewinnen Zweikämpfe, können die ersten Paraden des Spiels verzeichnen und sind binnen knapp 7 Minuten auf 3 Tore dran. Man sollte meinen, dass wir das Ruder nun endgültig rumreißen können. Wenig später fliegt N. Vergin mit der 3. 2-Minuten-Strafe vom Platz und wir verlieren einen der Anker in der Defensive. Als wir dann auch noch eine unglückliche Verletzung in Kauf nehmen mussten, fiel unsere Defensive wieder in das Muster der ersten Halbzeit zurück. Kein Zugriff auf die Gegner, viel zu passiv und keine Unterstützung für unsere Keeper. Offensiv war jedoch auf unsere altbekannte Krüger-Schleiden Achse verlass, welche uns im Spiel hielt.
Doch es hilft alles nichts, am Ende verlieren wir den Kopf und verdientermaßen auch das Spiel. Das war einfach viel zu wenig von uns. Wir wussten, wenn wir über 60 Minuten eine stabile 6:0 Abwehr stellen und Hermsdorfs Tempohandball unterbinden würden, wären wir die stärkere Mannschaft gewesen. Doch man muss zugeben, dass Hermsdorf schlichtweg die bessere Mannschaft an diesem Tage war.
Für uns geht es nächsten Samstag im letzten Spiel der Saison um nicht weniger, als sich mit einem guten Gefühl aus der Saison zu verabschieden. Wir haben eine geile Saison gespielt, welche nun einen empfindlichen Dämpfer bekommen hat, doch wir wollen noch einmal ein Handballfest feiern. Wir empfangen am 21.05. um 17 Uhr die HSG Neukölln zum Derby in der geliebten Neuhofer. Anschließend werden wir zum Berliner Meister der Saison 2021/22 gekürt und wollen das geile Jahr mit euch Fans feiern. Kommt gern vorbei und seid wieder einmal Teil des Erfolgs.
Der Kader
T. Güner (1.-8 & 20.-30. 1 Parade), N. Janku (8-20. & 30.-60. 6 Paraden)
J. Osterloh (1 Tor), R Ince, P. Brunk (1), D. Henze (1), N. Vergin (1), C. Köhler (2), N. Silbernagel (5), P. Krüger (4), M. Schleiden (9), G. Antohny (7), F. Bahn, N. Runge (1)
Das Team