HSG Neukölln, Ligakonkurrent, Tabellennachbar, Ortsnachbar, im Hinspiel zuhause unglücklich verloren.
Es muss so langsam eine Kehrtwende in der Abwärtsspirale her, schon lange nicht mehr das Gefühl eines Sieges gehabt, die drei Spiele im Jahr 2020 gingen allesamt verloren. Kommt da die HSG Neukölln genau
Nun, ganz so einfach ist es dann doch nicht, auch wenn die HSG und uns nur ein Platz und ein Punkt trennten.Eine Niederlage allerdings wäre schon so etwas wie ein Gau, wären es dann doch schon drei Punkte zum einstelligen Tabellenplatz.
Nun zum Spiel, mein Hauptaugenmerk lag personell im Rückraum, da wurde aufgemuskelt und zu Lasten von Außen aufgestellt.
Wir hatten Anwurf und brauchten ewig bis zum Torwurf, taten uns unheimlich schwer, überhaupt bis zum Tor der HSG zu kommen, so war der Fehlwurf auch nur Folgerichtig. Im Gegenzug, gefühlt nach fünf Sekunden Ballbesitz der HSG das 1:0, nach schneller Gegenstoß.
Na das ging ja schon einmal super los, hoffentlich änderte sich da noch so einiges. Marc konnte dann aus dem Positionsangriff heraus das 1:1 werfen und über 2:1, 3:1 setzte sich das Spiel so weiter fort.
Die HSG warf ein Tor, wir warfen ein Tor, so verringerte sich der Abstand nicht mehr wirklich, aber er vergrößerte sich auch nicht, absetzen konnte sich die HSG nicht.
Nach jeweils lediglich 10, respektive neun Toren für uns, ging es in die Pause, bis dahin war es auf unserer Seite das Spiel von Jojo im Tor, der nichts anbrennen ließ und im Angriff ein Fehlerfestival, Fehlwürfe, technische Fehler, es war kein gutes Spiel im Angriff, aber es lag lediglich an uns selber, wir verwarfen, mal neben das Tor, ganz oft an Latte oder Pfosten, aber nur selten konnte der HSG Torwart sich selber auszeichnen.
Doch bis zur Pause war schließlich nichts passiert, was ein Kopf in den Sand stecken rechtfertigen würde, wir waren dran und es war ja so, dass wir es selber in unseren Händen hatten, weniger Fehler, mehr Konzentration beim Wurf.
Zweite Spielhälfte, die HSG mit dem Anwurf, wir fangen den Ball ab und können umgehend ausgleichen, so durfte es weitergehen, doch weit gefehlt, plötzlich war sie da wieder, unsere Schwäche zu Beginn der zweiten Spielhälfte. Wir warfen die Bälle reihenweise weg, produzierten unbedrängt Fehlpass über Fehlpass, es war zum verrückt werden.
Schon in der 36. Minute sah ich mich gezwungen die zweite und letzte grüne Karte zu legen, kurzes Anschnauzen und wieder Kopf frei bekommen, es sollte noch nicht sofort Wirkung zeigen.
Bis zur 45. Minute gelang es den Neuköllnern sich auf ein komfortables 19:15 abzusetzen, der größte Rückstand während des Spieles und gefühlt schon der Sieg für die HSG.
Doch ein Wechsel auf der Torwartposition, Jojo hatte bis dahin eine Topquote, konnte 4 von 5 gegnerischen 7 Metern entschärfen, beziehungsweise die Gegner zu Fehlern animieren und hielt auch aus dem Spiel heraus viele gute Bälle, wich zugunsten von Henrik, noch einmal ein kleines Zeichen an die Truppe, kämpft, wir von der Bank versuchen auch alles.
Und tatsächlich, die Mannschaft bäumte sich noch einmal auf, wollte jetzt zusammen gegen die drohende Niederlage kämpfen und in der 58. Minute gelang Janry, unserem effektivsten Angriffsspieler, das Führungstor. Damit hatte niemand mehr wirklich gerechnet, aber ja, wir lebten noch und konnten so, knapp vor Toresschluss in Führung gehen.
Gegenzug der HSG, gute Abwehr von uns, doch der Angriff lief weiter und wir konnten die HSGèr nur 7 Meter würdig stoppen. Jojo dachte ich mir, konnte den Schützen zuvor vom Strich das Fürchten lehren, dann klappte dies jetzt, in der so wichtigen Endphase vielleicht auch wieder.
Aber leider nein, Ole Meyer behielt die Nerven und warf den Ball zielsicher nach oben ins rechte Angel.
Unentschieden und noch eine gute Minute zu spielen, ich rief aufs Feld, wie ich es mir vorstellte,, was zu tun sei. Ball mit Druck spielen, in die Abwehr gehen, Freiwürfe erlangen und Zeit von der Uhr nehmen, doch in meinen Augen zu früh, aber immerhin mit Tor, schlossen wir diesen Angriff nach gespielten 59:16 Minuten ab, erneute Führung für uns.
40 Sekunden lang stemmten wir uns dagegen, hielten die HSG auf Abstand, dann ein Pass an den Kreis, Patti Lemke macht diesen fest und schob ihn nach vorne, doch es ertönte der Pfiff, welch Entsetzen, der Schiedsrichter pfiff 7 Meter.
Dabei sah es jeder in der Halle, Patti stand auf 7 Metern, ja da war ein weißer Strich auf dem Boden es war jedoch nicht der Torkreis und Patti ist nicht zu Abwehr durch den Kreis, aber es half nichts, für den eingesprungenen und alleine pfeifenden Schiedsrichter sah es nach eben dieser Linie aus.
Nun verblieb Henrik im Tor und wieder trat Ole Meyer von der HSG an, 4 Sekunden waren zu spielen. Es gab nur noch zwei Dinge, Tor und Unentschieden, Fehlwurf, gleich Sieg.
Pfiff, kurzes Gucken, kurzes Anzucken und dann der Wurf…durch die Beine, das Ausgleichstor war gefallen.
Große Freude bei der HSG, großer Frust bei uns, verständlich, aber nach dem Verlauf des Spieles und ein wenig Abstand, plus Bierchen, war es ein Punktgewinn für uns und für die HSG, die 57 Minuten lang führte und das zwischendurch ja auch deutlich, ein Punktverlust.
Es lag nicht an diesem 7 Meter, vier Sekunden vor Schluss, es waren die vielen technischen Fehler, die vielen Pfosten und Lattenwürfe, die vielen anderen schwächeren Würfe, halt die unzähligen eigenen Fehler, die uns lange Zeit im Hintertreffen hielten.
Die Mannschaft hat Moral und Kampfgeist bewiesen, wäre dem nicht so gewesen, hätte es mal wieder eine Niederlage gegeben und die hätte bereits fatale Folgen für uns haben können.
Nun im Training den Fokus auf die Humboldter legen, die zwar bereits acht eigene Siege verzeichnen konnten, aber im Hinspiel gezeigt haben dass sie nicht unantastbar sind.
Dank an alle heutigen Spieler, ob mehr oder weniger eingesetzt, sich beteiligen durften alle 14, ihr habt bravourös gefightet.
Aufstellung:
Tor: Johannes Bädelt; Henrik Kolbe
Feld: Mario Vilimek 3; Marc Kolbe 2; Fabian Goerke; Patrick Lemke 1; Maximilian Pindric 2; Ricardo Bahr 2; Janry 10/2; Christopher Witt; Felix Richter 3; Peter Vilimek; Matthias Kolbe 2; Philip Richter