Obgleich wir weiterhin einen stark dezimierten Kader hatten, traten wir im Rückspiel des stets umkämpften Süd-Derbys gegen den VfL Lichtenrade mit breiter Brust an. Ein Grund dafür war sicherlich, dass wir uns, wie gewohnt, auf vereinsinterne Unterstützung in Form von Tobias Wudtke und Florian Bahn (beide 2. Männer) verlassen konnten, welche vorerst hinter der Bank Platz nahmen. Ein weiterer Grund war definitiv, dass wir in heimischer Halle im Ligabetrieb der laufenden Saison noch immer ungeschlagen waren – und dies dabei belassen wollten!
Und die breite Brust machte sich bemerkbar, sodass Lichtenrade-Coach Stefan Krai bereits beim 2:0 nach drei Minuten die erste Auszeit nahm, da Rudow in der Anfangsphase deutlich mehr Spielanteile aufwies. In der Folge sahen die Fans in der Elli-Kuhr wie erwartet ein spannendes Spiel, zumindest bis zum 5:5 in der 17. Minute. Dann übernahm Rudow wieder das Zepter. Eine effektive Offensive sowie ein aktive Abwehr gepaart mit wichtigen Paraden von J.Jäckel im Tor trieben die Lichtenrader bis zum Pausenpfiff nahezu zur Verzweiflung – und führten eine unerwartet hohe Pausenführung von 14:8 herbei. Ein Wermutstropfen blieb am Ende des ersten Durchganges jedoch: Mit einer Sprunggelenksverletzung in der Anfangsphase trug sich nun auch der zuletzt starke O.Hauschild auf der Liste unseres Versehrtenlazaretts ein, welche bereits in der Vorwoche um seinen Bruder N.Hauschild erweitert wurde.
Der zweite Durchgang begann also mit einem verdienten 14:8 für den heimischen TSV. Doch wenn Rudow und Lichtenrade aufeinander treffen, wird es selten derart deutlich. Trotz des 6 Tore Vorsprunges war also weiterhin Kampf und Spannung zu erwarten – und genau so kam es. Nachdem die ersten zehn Minuten des zweiten Durchganges noch recht ausgeglichen verliefen (40. Minute, 18:13), bauten wir kollektiv ab. Unsere gesamte Hintermannschaft wirkte bei weitem nicht mehr so souverän wie in Durchgang Eins und in unserer Offensive wies einzig J.Osterloh in Halbzeit Zwei noch eine akzeptable Wurfquote auf. Die Gäste kämpften sich im Minutentakt weiter heran(45. Minute, 20:17; 51. Minute, 22:20), bis sie schließlich in der 56. Minute erstmals im Spiel ausglichen und eine Minute später sogar ihre erste Führung erzielten (23:24). Nach drei torlosen Minuten fand sich im starken N.Vergin letztlich der tragische Held, welcher nach zuvor zwei Fehlwürfen vom Punkt die Verantwortung an sich nahm, in letzter Sekunde eiskalt blieb und so den 24:24 Ausgleich erzielte.
Auch wenn nach dem Pausenstand durchaus mehr als ein Unentschieden denkbar gewesen war, können wir stolz auf diese Leistung und diesen Punkt sein. Mit dezimiertem Kader zeigten wir vor allem in der schwächeren zweiten Hälfte Moral und boten dem erstplatzierten Erzrivalen aus Lichtenrade die Stirn, sodass auch dieser keine zwei Punkte aus Rudow mit nach Hause nehmen konnte – und unsere weiße Weste zuhause weiter besteht!
Das Team
Der Kader:
Jeremy Jäckel (1.-60.), V.Scharfenberg, J.Osterloh (5), O.Hauschild (1), A.Brandt (o.E.), P.Brunk, N.Vergin (9/6), N.Silbernagel (2), P.Krüger (1), T.Wudtke, M.Schleiden (3), G.Anthony (1), C.Heinekamp (1), F.Buchwald (1)
F.Bahn (hinter der Bank)