Angst vor der eigenen Courage

Am Samstag waren wir zu Gast bei der SG OSF 2, einem Gegner, an den wir letzte Saison alle unsere Punkte verschenkten und der wohl unser größter Konkurrent im Kampf um die Meisterschaft in dieser Saison ist. Leistungstechnisch mussten wir definitiv noch eine Schippe drauflegen, wenn wir in diesem Duell nicht leer ausgehen wollten. Mit OSF erwartete uns eine sehr eingespielte Mannschaft, die jeden Fehler, wie wir auf schmerzliche Art und Weise lernen mussten, hart bestraft.
Das Spiel begann aus unserer Sicht mit einem Traumstart. Wir waren aufmerksam in der Defensive und unterbanden von Anfang an das Kreisspiel der Gastgeber. Dieses Zusammenspiel ist eine der größten Stärken der Schönebergerinnen, die uns damit schon das ein oder andere Mal zum Verzweifeln gebracht hatten. Vorne nutzten wir unsere Chancen gut. Wir fanden die Lücken in der Abwehr und mussten nicht, wie so oft in den letzten Spielen, auf Halbchancen zurückgreifen. OSF zeigte uns ein ganz anderes Gesicht und war schon nach 7 Minuten zur ersten Auszeit gezwungen. Nichtsdestotrotz ließen wir die mit Abstand beste Saisonleistung auf dem Parkett und dominierten trotz der einminütigen Notbremse die Partie.
Nach 20 Minuten führten wir 6-12. Die Zusammenspiele vorne und die Defensivleistung waren wirklich kaum zu bemängeln, insbesondere die Torwartleistung war über das gesamte Spiel hervorragend. Unerklärlich bleibt der leichte Bruch zum Ende der Halbzeit. Ein paar technische Fehler schlichen sich in unser Spiel, wie eine Einladung für die SG. Die Gastgeber waren uns dicht auf den Fersen und mit jedem weiteren Tor aus ihrer Sicht noch dichter. Dennoch trugen wir den Vorsprung in die Halbzeit (12-16). Die Pause kam also gerade richtig, um noch einmal nachzujustieren.
Die erste Halbzeit konnte sich sehen lassen. Allerdings gewinnt man ein Spiel erst nach 60 Minuten. Gegen ein Team wie OSF darf man sich nicht so viele Fehler erlauben, wenn man als Sieger nach Hause gehen will. In der zweiten Hälfte knüpften wir an die Leistung der ersten an und zeigten bis zur 50. Minute immer noch ein sehr sehenswertes Handballspiel.
Ob nun die Konzentration schwand oder der Druck zu groß war, bleibt rätselhaft. Fehlpässe und ungenaue Anspiele häuften sich. Vorne warfen wir die Bälle fast schon weg, und hinten wurden wir zu einfach ausgespielt. Die Kreisanspiele der SG und die Tempogegenstöße brachten uns komplett aus der Fassung. Gerade in dieser Phase suchten wir den letzten Pass zu früh und zu hektisch. Wir kassierten den Ausgleich und gleich darauf den Rückstand 2,5 Minuten vor Abpfiff. Der erste Rückstand der Partie und auf eine Art, die ärgerlicher nicht hätte sein können. Zu kurz war die Zeit, um aus dieser Situation wieder herauszukommen. Am Ende verlieren wir unglücklich 28-26.
Bis zur 50. Minute kann man kaum etwas an unserem Spiel aussetzen, allerdings gewinnt man solche wichtigen Spiele nur über 60 Minuten. Diese Konstanz müssen wir uns weiterhin erarbeiten, um solche Spiele nicht mehr aus der Hand zu geben. 10 Minuten Inkonsequenz kosten uns am Ende die wichtigen Punkte. Kommenden Samstag empfangen wir den SV BVB bei uns. Kommt gerne vorbei und unterstützt uns!

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