Es war so weit. Vergangenen Samstag ging es das erste Mal diese Saison in den schönen pinken Bus unseres Sponsors, Jessica. Mit nicht ganz so vielen Fans im Gepäck fuhren wir gegen 11 Uhr vormittags los Richtung Mecklenburg-Vorpommern.
Uns empfingen die Sportsfreunde der SG Uni Greifswald/Loitz. Vor zwei Jahren holten wir uns noch eine herbe Klatsche ab, die Vorzeichen diese Saison sind jedoch gänzlich andere. Es war ein absoluter Abstiegskracher. Wir kamen als punktloser Vorletzter und Loitz stand mit nur einem Punkt mehr direkt vor uns in der Tabelle.
Die Anfangsphase startete mit vielen unnötigen und überhasteten Fehlern von uns. Nach nicht mal zehn gespielten Minuten (7:4) hatten wir bereits sieben Ballverluste durch eigene Fehler verursacht – so holt man keine Punkte in der Regionalliga! Wenig später fingen wir uns jedoch wieder und kamen ins Spiel. Nach zwölf Minuten lag plötzlich die grüne Karte der Gastgeber auf dem Zeitnehmertisch. Die Anzeigetafel zeigte ein 7:6 – wir waren dran.
Die Auszeit zeigte aber die Wirkung, die sich Loitz erhofft hatte. Ein kleiner Bruch kam zustande und wir liefen wieder dem Rückstand hinterher (11:7 – 18. Minute). Im nächsten Angriff verwarfen wir einen Strafwurf und so langsam drohte uns das Spiel aus den Händen zu gleiten. Doch die Gastgeber nahmen das Geschenk nicht an und wir erzielten zwei schnelle Tore. Bis zur Pause blieb das Spiel auf Augenhöhe. Wir nahmen phasenweise ihren besten Offensivspieler raus, um den Rhythmus im Angriff von Loitz zu brechen. Nach 30 Minuten stand es 19:16 und noch alles war drin.
Die ersten Minuten in Halbzeit zwei sahen aber leider wieder sehr ähnlich aus, wie der Auftakt ins Spiel. Viele unnötige und überhastete Fehler führten dazu, dass wir uns in der Offensive sehr schwer taten. Nach knapp zehn Minuten fingen wir uns aber wieder. Vor allem G. Larf und N. Silbernagel zeigten, was sie können und warfen Tor um Tor.
Generell sah unser Spiel jetzt wesentlich besser aus. Der Ball lief gut durch die Reihen und wir kamen über jede Position immer wieder zu guten Abschlüssen. Leider hob auch Loitz wieder ihr Niveau und die vielen Zuschauer sahen ein schönes und schnelles Handballspiel.
Der Abstand pendelte zwischen zwei und vier Toren hin und her. Wir kamen nie so richtig auf Augenhöhe, aber auch Loitz verpasste es, gänzlich davonzuziehen. Circa eine Viertelstunde vor Schluss nahmen wir beim Stand von 27:23 die Auszeit, um uns nochmal neu zu sortieren – das Timeout zeigte Wirkung. Ein schneller 3:0 Lauf für uns brachte uns erstmals wieder auf ein Tor heran (27:26 – 49. Minute). Die Crunchtime begann mit einer knappen Führung für die Hausherren. Die Halle war laut und beide Mannschaften gingen aufs Ganze. Jede Unterbrechung zum Wischen oder Sonstiges wurde von allen Spielern dankend angenommen, da die Kräfte langsam schwanden.
In Überzahl gingen wir in die letzte Minute. Der Stand von 34:32 bei 59 verbleibenden Sekunden versprach nur wenig Hoffnung auf einen Punktgewinn, doch wir gaben nicht auf. Der überragende N. Silbernagel nahm das Herz in die Hand und erzielte 50 Sekunden vor Schluss das 34:33. Die kommende Offensivaktion der Gastgeber brachte kein Tor und schnell lag die Auszeit auf dem Tisch.
Wir spielten es eigentlich nicht überragend, doch Nagel war eben Nagel. In fast schon gewohnter Manier sicherte er uns durch späte Tore Punkte. Drei Sekunden vor Abpfiff sprang er so hoch in die Luft, dass die Gegner in seine Nase gucken konnten. Der Ball schlug im oberen rechten Eck ein und wir fuhren mit dem verdienten Punkt nach Hause.
Ein besonderer Dank gilt unserem kleinen, aber sehr lauten Gästeblock. Mit allem, was ihr dabei hattet, habt ihr uns zu dem Unentschieden gepeitscht – Danke!
Der Kader
J. Jäckel (45.-60. Minute), T. Pohl (1.-45. Minute), N. Janku (o. E.)
F. Rothe, R. Ince (4), P. Brunk, L. Grumann, N. Vergin (1), C. Köhler (2), N. Silbernagel (13/3), G. Larf (6), P. Krüger (3), M. Schleiden (3), F. Bahn (2), F. Buchwald (1), J. Fromm
Das Team