Es hätte spannender mal wieder kaum sein können. Wir sichern uns quasi mit dem Abpfiff den verdienten Punkt beim Tabellendritten (nach Minuspunkten) Bad Doberan und gehen wie die gefühlten Sieger aus dem Spiel.
Das Spiel beginnt mit viel Tempo auf beiden Seiten, doch mit dem Tempo kamen auch ein paar Fehler auf beiden Seiten zustande, sodass nicht übermäßig viel Tore fielen. Dennoch gelingt beiden Mannschaften der ein oder andere Torerfolg und nach 7 Minuten steht es 4:3. Die Partie ist komplett ausgeglichen und man merkt nichts von den 7 Plätzen Unterschied in der Tabelle. Die Gastgeber sehen sich zur ersten Auszeit gezwungen und wollen sich neu sortieren (4:3 – 8. Minute).
Beide Mannschaften nutzen die frühe Unterbrechung für erste kleine Wechsel, dem Spielverlauf tut das nichts zur Sache. Weiterhin wird an der Küste ein schneller und attraktiver Ball gespielt und es geht hin und her. Die gut gefüllte Halle wird jedoch immer mehr von unseren zahlreichen und wieder einmal lautstarken Fans eingenommen. Die Grün-Weiß-Rote Fraktion feiert jede gelungene Aktion frenetisch und es hat schon fast Heimspielcharakter.
Das Spiel bleibt auf Augenhöhe. Unser Ziel, die gegnerische Nummer 35 – J. Trupp weitgehend aus dem Spiel zu halten, klappt über weite Phasen des Spiels. Probleme haben wir jedoch immer wieder bei der Kreisverteidigung, sodass wir den ein oder anderen einfachen Treffer aus 6 Metern hinnehmen müssen. In der Offensive klappt die Achse Krüger-Schleiden wieder wie in alten Tagen und beide zeigen eine starke Leistung.
In der 20. Minute erzielen wir das erste Unentschieden (8:8) seit dem 0:0 und wenig später gehen wir erstmals in Führung (9:10 – 23. Minute). Leider hat diese kaum Bestand. Bad Doberan gelingt ein 3:0 -Lauf und kann nun etwas davonziehen. In dieser Phase schleichen sich wieder einige Fehler in unser Angriffsspiel und Bad Doberan kann die Führung behaupten. Doch auch die Gastgeber sind nicht fehlerlos und lassen uns so auch im Spiel. Mit der Halbzeitsirene erzielt N. Runge das enorm wichtige 17:15 und wir gehen entsprechend mit -2 in die Pause.
Der Abstand ist vollkommen in Ordnung, wir wollen weiterhin auf das Gaspedal drücken, da wir merken, dass wir im Tempospiel klare Vorteile haben. Die Anfangsphase ist noch sehr ausgeglichen und der Spielverlauf gleicht dem der ersten 30 Minuten. Doch nach knapp 40 Minuten sehen wir uns plötzlich einem 4 Tore Rückstand entgegen. Zu viele Fehler, zu viel Schnörkel im Angriff und zu wenig Zugriff in der Defensive führen dazu, dass wir den Anschluss verlieren.
Bad Doberan kann die große Führung jedoch nicht lange halten, wir werden weiterhin lautstark unterstützt und kämpfen uns Tor für Tor zurück in das Spiel. Das 24:20 aus der 40. Minute wird schon in der 43. Minute zu einem 24:23 als der erneut starke N. Vergin aus 7 Metern einnetzen kann. Das Spiel bleibt jetzt wieder ausgeglichen, beide Teams setzen vermehrt auf Durchbrüche und suchen den Kreis – die Folge sind viele 7 Meter und viele Tore.
Nach genau 48 Minuten nimmt J. Bädelt eine gut gewählte Auszeit, Bad Doberan konnte wieder eine 2 Tore Führung herstellen. Doch die Auszeit trägt keine Früchte, die nächsten Beide Tore fallen in unseren Kasten und die Gastgeber sind wieder mit 4 Toren weg (30:26 – 49. Minute). Erneut stecken wir nicht auf, erneut kämpfen wir uns ran und erneut dauert es nicht lang, bis wir von -4 auf -1 stellen (30:29- 53. Minute).
Die Crunchtime hat begonnen und die Halle kocht nun endgültig. Beide Teams wollen gewinnen und so geht es Schlag auf Schlag. 35 Sekunden vor Schluss steht es 33:32 und die Heimmannschaft nimmt eine Auszeit. Allen ist bewusst, wenn sie im folgenden Angriff das Tor treffen, bleiben die Punkte an der Küste. Nur 16 Sekunden nach der Auszeit zappelt der Ball im Netz – aber im Tor von Bad Doberan, der wieder einmal starke P. Brunk vollendet den Konter zum 33:33. Bad Doberan hat den Ball, wir nehmen die 35 und die 10 von ihnen Mann und der Rechtsaußen kommt viel zu frei aus 10 Metern halbrechter Position zum Abschluss und erzielt da 34:33.
Wir legen unsererseits das TimeOut und besprechen den letzten Angriff. 6 Sekunden Zeit, 7 Feldspieler – Ball zu N. Silbernagel – N. Runge holen und dann wieder den Ball ins Tor. Gesagt – nicht getan. N. Silbernagel krönt seine Wahnsinnsleistung und wirft den Ball selbst aus 12 Metern flach unten rechts ins Tor. Abpfiff – 34:34 und die Rudower Jubeltraube am Boden feiert den 4. Punkt 2023!
Was ein Spiel das schon wieder war. Es scheint, als könnten wir nicht ohne Spannung. Die Busfahrt nach Hause wurde zu einer einzigen Party, auf der sich N. Silbernagel um 0 Uhr noch 50 Geburtstagsglückwunsche abholen durfte.
Am Ende ist das ein absolut gewonnener Punkt, der wegen des Spielverlaufs zwar glücklich aber keineswegs unverdient ist. Wir waren bis auf insgesamt gut 5 Minuten immer auf Augenhöhe und haben wieder mal gezeigt, dass wir in die Liga gehören. Dennoch brauchen wir eine noch bessere Leistung am kommenden Samstag, wenn der amtierende OSL-Meister aus Ludwigsfelde zu uns in die Neuhofer kommt. Die Truppe südlich Berlins hat die wohl stärkste Truppe der Liga und im Hinspiel wurden uns klar die Grenzen aufgezeigt. Auch dort brauchen wir wieder eure Unterstützung, damit wir nach Cottbus und Bad Doberan nun die nächste Spitzenmannschaft ärgern können!
Der Kader
V. Schafenberg (35.-49. – 4 Paraden), T. Güner (49.-60. – 5 Paraden), N. Janku (1.-35. 6 Paraden)
A. Brandt (o.E.), P. Brunk (6 Tore), N. Vergin (6/3), N. Silbernagel (7), P. Krüger (2), M. Schleiden (7), P. Höhna, G. Anthony (2), F. Bahn (1), F. Buchwald, N. Runge (3)
Das Team