Es waren 9 sehr lange Wochen für die Erstvertretung von Rudow. Seit dem 20.11.21 haben wir keinen Handball mehr im Spielbetrieb anfassen dürfen. Coronabedingte Spielabsagen sorgten mittlerweile für 5 ausgefallene Spiele, welche nun wahrscheinlich in englischen Wochen nachgeholt werden müssen.
Umso größer war die Freude, dass das Spiel im Pokal gegen Hellersdorf geplant stattfinden soll, an der Trainingsbeteiligung war dies jedoch nicht zwingend abzulesen. Skiurlaube, Verletzungen und kleinere Krankheiten reduzierten den Kader auf 6 Feldspieler am Dienstag bzw. 8 am Donnerstag. Doch pünktlich zum „Rückrundenauftakt“ waren die Skifahrer wieder zu Hause und auch dringend benötigt, bei Hellersdorf an einem Sonntag und ohne Kleber kann man ganz schnell auch untergehen.
Doch von der ersten Minute an waren wir da, angeführt vom offensiv glänzend aufgelegten P. Krüger auf der Mitte erspielten wir uns Chance um Chance und erzielten viele Tore. Doch auch Hellersdorf hat das Handballspielen nicht verlernt und spielten einen guten Ball. Was beide Teams vereinte war die sehr schwache Defensivleistung. Bis dato spielten wir in der Saison eine sehr gute Abwehr und kassierten im Schnitt pro Partie nur gut 22 Tore, doch am Sonntag sah das ganz anders aus. Wir kriegten keine Stoppfouls hin, fielen auf den ein oder anderen Bauerntrick rein und auch unsere Torhüter fassten nicht viele Bälle an. Doch die Offensive war umso präsenter.
Absetzen konnte sich kein Team zu irgendeinem Zeitpunkt im Spielverlauf so wirklich. Unsere erste Führung im Spiel (5:6, 11. Spielminute) hatte nur kurz Bestand und Hellersdorf benötigte nur gut 4 Minuten, um selbst wieder in Führung zu gehen. Es wurde immer deutlicher, dass sich das Spiel erst gegen Ende der Spielzeit entscheiden würde, beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe und es war ein eng umkämpftes Spiel. Die Chance mit einer Führung in die Halbzeitpause zu gehen verwehrte uns Hellersdorf, als sie 1 Sekunde vor Pausenpfiff das 14:14 erzielten.
Inder Kabine sprach J. Bädelt die Fehler an, mahnte zur Vorsicht bei den guten Bewegungen der gegnerischen Nummer 11. Doch das Hauptaugenmerk lag auf uns, wir sind mittlerweile eine gefestigte und stabile Mannschaft, welche das Potenzial hat enge Spiele aus eigener Kraft für sich zu entscheiden.
Der Start in die zweite Halbzeit verlief gut und wir erzielten die ersten beiden Tore (14:16, 33. Spielminute). Diese Führung hielten wir wesentlich länger als die, die wir in der ersten Hälfte bereits hatten. Das Spiel pendelte sich bei +1/+2 für uns ein. Fast jeder Angriff fand den Weg ins Netz, beide Abwehrreihen bekamen einfach keinen Zugriff. Doch mit einer Führung im Rücken lässt sich das gut ertragen. Diese wurde in der 42. Spielminute jedoch wieder egalisiert (22:22) und in der 46. Minute lag Hellersdorf wieder vorn (26:25). Wir blieben jedoch dran und es war weiterhin vollkommen offen, wer hier als Sieger von der Platte gehen und in die nächste Runde des Pokals einziehen würde. Als der stark spielen M. Schubert in der 55. Minute das 33:30 warf, sah es aber schlecht aus für uns. Wir brauchten jetzt schon eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zu den Minuten davor. Wir wirkten etwas platt und ratlos, dazu fingen wir uns auch noch eine 2 Minuten Strafe. Doch wir kämpften, spielten wieder ruhiger und Hellersdorf verließ plötzlich das Wurfglück. Als G. Anthony 5 Sekunden vor Schluss beim Stand von 35:34 zum 7 Meter antrat hatten wir die Karten selbst in der Hand. Der Wurf landete im Netz und es hieß 2 mal 5 Minuten Verlängerung.
Noch auffälliger als in der regulären Spielzeit wurden nun die Abwehrschwächen beider Teams, es gab kaum Fehlwürfe, kaum gewonnene Bälle und somit viele Tore. In der Offensive stellten wir auf 2 Kreis um, P. Krüger und P. Höhna auf den Halben machten vorne was sie wollten und fanden immer wieder den sicheren M. Schleiden am Kreis, oder selbst den Weg zum Tor. In die Schlussminute gingen wir auch mit einer 1 Tore Führung, nachdem P. Höhna den Ball in der Abwehr abfängt und N. Silbernagel den Konter sicher zum 42:43 erzielt. Doch im Gegenangriff holte sich Hellersdorf einen 7 Meter raus und auch dieser fand den Weg ins Netz. 13 Sekunden hatten wir noch Zeit, um den Sieg nach der Verlängerung klarzumachen. Im Angriff spielten wir geduldig den Ball und 4 Sekunden vor Schluss fand dieser den Weg zu P. Brunk auf Linksaußen. Abgesprungen, wunderschöner Heber, 43:44, Viertelfinale!
Am Ende ziehen wir den Kopf aus der Schlinge und belohnen uns für die Willensleistung, aber gerade die Abwehr muss weiter stabilisiert werden, andernfalls werden wir Probleme haben unsere Ziele zu erreichen. Ein dickes Dankeschön gilt den zahlreichen Gästefans, welche den langen Weg bis nach Hellersdorf auf sich genommen haben und uns unterstützt haben.
Das Team
Der Kader:
V. Scharfenberg (1.-44 & 55. 70. – 12 Paraden), N. Janku (44.-55.)
J. Osterloh, A. Brandt (3 Tore), P. Brunk (3), D. Henze, N. Silbernagel (4),P. Krüger (11), M. Schleiden (7), P. Höhna (6), G. Anthony (9), F. Bahn, F. Buchwald (1)