Reife Leistung in Moabit: Auswärtssieg gegen die SG GM/BTSV 1850

Unser zweites Auswärtsspiel der Saison führte uns am vergangenen Samstag zur SG GM/BTSV 1850 nach Moabit. Anpfiff war um 19 Uhr, beste Zeit also für ein gutes Handballspiel. Auf dem Papier war die Rollenverteilung klar: Wir als Regionalliga-Absteiger beim Aufsteiger aus der Verbandsliga. Dass Papier aber geduldig ist und noch nie einen Zweikampf geführt hat, war uns bewusst. Die SG GM/BTSV hatte zwar bislang nur zwei Punkte gesammelt, aber längst gezeigt, dass sie in dieser Liga niemanden zum Kaffee einladen.

Unsere eigene Situation bleibt eine Baustelle im besten Sinne: Umbruchphase, neue Gesichter, noch nicht alles eingespielt. Passend dazu ein großes Dankeschön an P. Gohl, der nach seinem Ü32-Spiel noch ins Auto sprang und uns unterstützte.

GutsMuths/BTSV eröffnete das Spiel nach 27 Sekunden und wir hatten offenbar beschlossen, diesmal auf gesunde Reaktion statt Panikmodus zu setzen. Statt hektischer Fehlerorgien legten wir einen 5:0-Lauf hin, nach knapp 15 Minuten stand es 9:3 für uns und GutsMuths/BTSV griff zum Timeout. Wirkung? Null. Wir spielten einfach weiter unseren Stiefel, und der war an diesem Tag angenehm schnörkellos: stabile Abwehr, ein starker J. Jäckel im Tor, saubere Ballgewinne und endlich mal gnadenloses Ausnutzen der Umschaltsituationen. Ob Steinbuch die Bälle hinten klaute und im Gegenzug versenkte, unsere Außen im Tempogegenstoß netzten oder die zweite Welle lief, diesmal belohnten wir uns konsequent.

Auch im Positionsangriff ließen wir Disziplin walten, spielten geduldig und bis zur Chance. Ergebnis: Völlig verdiente 16:9-Führung zur Halbzeit. Kurz durchatmen in der Kabine und eine klare Botschaft: Spiel ist noch lange nicht durch. Einmal stark zu spielen heißt im Handball gar nichts, wenn man danach abschaltet.

Und, na klar, wir wählten den schwierigeren Weg. Zweite Halbzeit: Konzentration ein paar Prozent runter, nachlassen bei der Abschlussqualität und schon war GutsMuths/BTSV wieder drauf und dran ins Spiel zurückzukommen. Deren Tempo, das wir in Halbzeit eins fast komplett eliminiert hatten, entfaltete Wirkung, und beim 16:21 in der 43. Minute mussten wir den grünen Karton legen. Erinnerungszettel an uns selbst: spielen wie in Halbzeit eins, nicht wie im Trainingsspielchen am Montagabend.

Nach der Ansprache fanden wir wieder Tritt. Stück für Stück bauten wir die Führung aus, hielten das letzte Aufbäumen der Gastgeber sauber ab und brachten das Spiel souverän nach Hause: 24:33. Auswärts. Deutlich. Und verdient.

Unterm Strich war das eine erwachsene Leistung, genau das, was man in dieser Phase braucht. Jetzt gilt: Bestätigen, nicht feiern. Am kommenden Samstag kommt der VfV Spandau in die Neuhofer. Ein anderes Kaliber, deutlich physischer, deutlich erfahrener. Wenn wir das Niveau vom Samstag wieder auf die Platte bringen, muss man uns aber erstmal schlagen.

Also: Samstag, 17 Uhr, Neuhofer. Kommt vorbei, macht Krach und bringt die Halle wieder in Grün-Weiß-Rot zum Brennen. Wir freuen uns auf euch!

Das Team

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