Freitagabend, 20 Uhr.

Während andere schon in Jogginghose und mit Chips vor dem Fernseher sitzen, schnüren wir – die Ü40 Delegation der Legends – nochmal die Handballschuhe zum ersten Auswärtsspiel der Saison. Die Gelenke knacken wie frisch geölte Türscharniere, der Kreislauf läuft auf Betriebstemperatur (irgendwann zwischen Aufwärmen und dritter Halbzeit), und der Geruch von Finalgon liegt schwer in der Luft – es ist also angerichtet in Kaulsdorf Nord bei Eintracht Berlin.

Klar, als Titelverteidiger reisen wir natürlich als Favorit an. Zumindest theoretisch. Praktisch scheinen wir heute allerdings eher Meister im Chancen liegen lassen zu sein. Die Zuschauer zählen schon mit, wir nennen es „Zielübungen unter Wettkampfbedingungen“. Wir haben an diesem Abend mehr Zielorte als Amazon Prime. Chancen? Jede Menge. Verwertung? Eher auf dem Niveau eines überfüllten Wertstoffhofs. Ausnahme über 60 Minuten: Chris, der es alleine auf insgesamt 13 Buden schafft.

Aber keine Sorge – wir wissen ja: Am Ende zählt nicht, wie viele Chancen man vergibt, sondern wie man beim anschließenden Bier darüber reden kann. Und darin sind wir garantiert meisterlich. Außerdem hatten wir noch einen gut aufgelegten Brenne zwischen den Pfosten, der uns am Ende – trotz einer zwischenzeitlichen 9 Tore Führung – den 32:34 Sieg über die Schlusssirene brachte.

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