Es war so weit, endlich wieder Handball, endlich wieder OSL! Der Spielplan hatte für uns die Neuauflage des letztjährigen Pokalfinales vorgesehen und so ging es zu Saisonbeginn in den Adlerhorst zu den Preußen aus Lankwitz. Im Pokalfinale deklassierten uns die Schwarz-Weißen doch recht deutlich und wir gingen als Underdog in die Partie. Doch die eifrige Videostudie von Coach J. Bädelt zeigte eindeutig – heute geht was.
Und es ging wirklich was! Gegen die 5:1 taten wir uns zwar unnötig schwer, doch nach knapp 90 gespielten Sekunden warfen wir das 0:1. Auch, wenn wir die Führung danach schnell wieder abgaben, blieben dran und auf Augenhöhe. Das 8:5 in der 16. Spielminute war aber Grund genug für Trainer Bädelt das erste Mal die grüne Karte auf den Tisch zu werfen. Wir brauchten wieder mehr Struktur in der Offensive und in der Defensive wurden wir zu passiv und kassierten zu viele einfache Tore aus der 2. Reihe.
Direkt zeigte das TimeOut leider keine Wirkung und die 3-4 Tore Führung der Adler hatte bestand. In den letzten 10 Minuten jedoch waren wir wieder da, allen voran D. Röder zeigte seine enorme individuelle Klasse. Wir konnten ein 13:8 in der 23. Minute bis zur Halbzeit auf ein 13:12 schrumpfen lassen und gingen mit dem Momentum auf unserer Seite in die Kabine.
Wir waren wieder dran und hatten die Chance heute Punkte mitzunehmen. Noch kleine taktische Hinweise mit auf den Weg bekommen waren wir bereit, für die 2. 30 Minuten. Doch es war ein verdammt schlechter Start. Wir vertändelten vorne zu einfach die Bälle und hinten wurden wir zunehmend weniger griffig und wir fingen uns wieder einfache Gegentore. So richtig ausnutzen konnten das die Gastgeber aber auch nicht. Auch sie spielten bei Weitem nicht ihr bestes Spiel und in der 38. Minute kommen wir wieder auf 2 Tore ran (19:17). Doch ein 0:3 Lauf stellte wieder einen Abstand von 5 Toren her.
Nach knapp 42 Minuten stand es 22:17. 5 Tore sind im Handball keine Welt, aber durchaus schwierig bei einer guten Viertelstunde, welche noch übrigblieb. Wir fingen uns wieder, spielten einen besseren Ball und waren defensiv wieder kompakter. Vorne fand vor allem F. Bahn immer wieder gute Lösungen und wir waren weiterhin in Schlagdistanz. Den Bock konnten wir leider trotzdem nicht mehr umstoßen und wir verlieren bei unserem OSL-Comeback nach 6 Jahren schlussendlich mit 28:24.
Die Niederlage tut weh, aber sie geht in Ordnung. Preußen ist ein Anwärter auf das Treppchen am Ende der Saison und wir neu in der Liga. Die Moral nach dem Spiel war dennoch stark, mal wieder standet ihr lauter als die gegnerischen Fans hinter uns und habt uns gefeiert! Auch in der Kabine gab das Spiel mehr Mut für die nächsten, ebenfalls schweren, Aufgabe, als dass es uns Mut nimmt.
Die kommende Woche bringt uns direkt ein spielfreies Wochenende – eines von 2, welche wir bis Weihnachten haben. Am 17.09. fahren wir nach Cottbus, wo uns der LHC empfängt. 7 Tage später dürfen wir euch endlich wieder in der heimischen Neuhofer begrüßen. Der Gegner ist kein Geringerer als Usedom. Es sind 2 Spiele, wo wir erneut als Underdog in die Partie gehen und nichts zu verlieren haben. Doch das Spiel gegen Preußen hat uns gezeigt, dass wir mit den Großen der Liga mithalten können.
Der Kader
T. Güner (1.-38. Minute – 7 Paraden), N. Janku (38.60. Minute – 8 Paraden)
J. Osterloh, A. Brandt, D. Henze (1 Tor), N. Vergin (2), N. Silbernagel (3), D. Röder (4), M. Schleiden (5), P. Höhna (3), L. Hönnerscheid, F. Bahn (2), F. Buchwald (1), N. Runge (3)
Das Team