Mit 2 Punkten in die Osterpause
Vergangenen Samstag durften wir ein letztes Mal eine Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern in der heimischen Neuhofer Halle begrüßen. Mit Fortuna Neubrandenburg empfingen wir eine Mannschaft, die wir im Dezember überraschend geschlagen hatten und auch dieses Mal wollten wir die 2 Punkte haben.
Wir waren mit dem Anpfiff bereit und wussten, was wir hier heute auf die Platte bringen mussten. Den ersten Angriff der Gäste konnten wir verteidigen und in unserer ersten Offensivaktion konnten wir die erste Zeitstrafe und den ersten Strafwurf rausholen. Dieser Angriff war auch ein Stück weit eine Blaupause unseres Angriffsspiels über weite Phasen des Spiels. Der stark aufspielende P. Krüger suchte immer wieder das 1:1 Duell, fand am Ende den Kreis, erzielte das Tor, oder holte Zeitstrafen und/oder einen 7-Meter heraus und schlussendlich warf der wieder einmal starke N. Vergin den Ball ins Tor.
Die Führung wurde von Neubrandenburg wenig später egalisiert und die wieder einmal gut gefüllte und lautstarke Neuhofer Halle sah ein schönes Spiel. Mit gutem Tempo und wenig einfachen Fehlern taten sich vor allem die Defensiven beider Mannschaften schwer. Wir gingen weiter viel auf 1:1 Duelle, ließen den Ball gut laufen und fanden häufig den Abschluss aus der Nahdistanz. Die Fortuna konnte sich, wie schon in Phasen des Hinspiels, auf ihre starken Schützen aus der 2. Reihe verlassen und so fingen wir uns am Ende eine Bude nach der anderen aus 9 Metern und mehr.
Das Spiel blieb ausgeglichen – 4:4 nach 7 Minuten und 6:6 nach 9 Minuten. Dann folgte ein kleiner „Lauf“ von uns, wir stellten auf 8:6 (12. Minute) und konnten die Führung auch halten. Wenig später stand es 11:8 und die Gäste sahen sich zur Auszeit gezwungen. Doch auch im Anschluss an die kurze Unterbrechung nahm das Spiel keine Wendung zugunsten der Gäste. Wir blieben bei der Sache und konnten den Abstand bei 3-4 Toren halten.
Die letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit begannen wir in Unterzahl, diese überstanden wir jedoch gut und kamen nicht in den Genuss eines Gegentors. In der 28. Minute warf J. Bädelt die grüne Karte auf den Tisch – Spielstand 16:14. Die Auszeit brachte nochmal die richtigen taktischen Feinheiten mit sich und nach 30 Minuten stand es 18:15.
Was für eine geile erste Halbzeit! Wir wussten, dass wir die Punkte holen mussten und spielten auch so. Doch auch letzte Woche war die Ausgangssituation eine ähnliche. Wir spielten sehr starke erste 30 Minuten, doch nach der Pause war ein wenig die Luft weg und wir konnten kaum noch glänzen im zweiten Abschnitt. Dieses Mal sollte es besser werden.
Doch der Auftakt in Halbzeit 2 verlief wieder einmal holprig. Auch eine zwischenzeitliche rote Karte für die Gegner brachte diese nicht aus dem Konzept, wir taten uns hingegen etwas schwerer in der Offensive. Defensiv verloren wir nun auch ein paar 1:1 Duelle und weder unser Block- noch unser Torwartspiel waren am Samstag den Würfen des gegnerischen Rückraums gewachsen. Die 3-Tore-Führung aus Halbzeit 1 verloren wir und das Spiel pendelte bei 1-2 Toren Vorsprung für uns hin und her. Jetzt war es immer wieder N. Runge, der mit Toren die offensive Last trug.
Dennoch mussten wir in der 43. Minute die Auszeit nehmen (24:24). Es haperte nun gewaltig, wir hatten kollektiv eine schwere Phase und das Spiel drohte zu kippen. Auch nach der Auszeit zappelte der Ball direkt in unserem Netz und fast genau 44 Minuten nach Anpfiff sahen wir uns dem ersten Rückstand der Partie entgegen. N. Vergin sorgte wenig später mit dem 25:25 wieder für ausgeglichene Verhältnisse, doch ein 0:2 „Lauf“ stellte die Anzeigetafel auf 25:27 (47. Minute).
Co-Trainer S. Weiß mahnte lautstark auf der Bank, dass wir ruhig bleiben sollten – es waren schließlich noch 13 Minuten zu spielen. Recht sollte er behalten, auch wenn es wenig später 26:29 stand und Neubrandenburg eindeutig mit dem Momentum ausgestattet war, gaben wir nicht auf. Beflügelt von der geilen Atmosphäre holten wir uns zurück ins Spiel.
Die Crunchtime begann und besser konnten wir kaum in die letzten 10 Minuten starten. Eine doppelte Überzahl sollte uns zurück ins Spiel bringen und das 27:30 aus der 49. Minute mündete in einem Time-Out der Gäste in Minute 53 – Spielstand 28:30. N. Vergin drehte nun richtig auf und erzielte 3 Tore in Folge – 30:30 – wir waren wieder da!
Eine geschlossene Teamleistung hatte uns zurück in die Partie gebracht und sollte uns jetzt auch zum Sieg führen. Es ging Schlag auf Schlag. Die Spannung war für jeden spürbar und die Gäste waren trotz des fast sicheren Klassenerhalts nicht gewillt, Punkte liegen zu lassen. Nach gut 56 Minuten erzielten wir das 33:33. Nur 40 Sekunden später holten wir uns die Führung zurück und hatten nun beste Chancen auf die 2 Punkte. Beide Trainer nahmen in den folgenden Angriffen ihre Auszeiten – ohne direkte Erfolge.
52 Sekunden vor dem Ende hatten wir beim Stand von 34:33 den Ball und wussten, dass wir mit einem Tor im kommenden Angriff den Sieg fast eintüten konnten. Doch zu hektisch wurde der Ball gespielt und wir kamen zu keiner Torchance. Neubrandenburg spielte abgezockt bis zum Rande des Zeitspiels und erzielte 7 Sekunden vor Ende den Ausgleich.
Jetzt überschlugen sich die Ereignisse, wirklich überblicken konnte die Szenerie kaum einer und nach einigen Diskussionen hatten wir Anwurf bei 5 Sekunden Restzeit. Ab jetzt konnte man von Cottbus 2.0 sprechen. Der Ball ging zu N. Silbernagel auf Halb Rechts, dieser lief quer über das Feld und wurde bei 10 Metern beim Wurfversuch von der Seite gefoult – rote Karte und 7 Meter!
N. Vergin ging an die Linie, mit 13 Toren bereits bester Schütze der Partie – eigentlich eine klare Sache. Auch 7 7-Meter Tore sollten keinen Raum für Zweifel lassen, doch genau den letzten Strafwurf konnte er nicht im Tor unterbringen. Dieses Mal blieb er aber cool – 35:34 und wir testeten als geschlossene Einheit die Stabilität des Tornetzes, als wir beim Jubeln N. Vergin im Netz unter uns begruben.
Was für ein Finish, was für ein Spiel, was für ein SIEG! Rudow lebt! Wir genossen den bebenden Gesang der Fans und standen nun bei 16 Punkten. In 2 Wochen kommt es zum absoluten Kracher gegen den direkten Konkurrenten aus Alt Landsberg. Die Männer aus Brandenburg werden bis in die Haarspitzen motiviert nach Rudow kommen, wir brauchen jeden einzelnen von euch, damit wir erneut mit 2 Punkten die Halle verlassen!
Der Kader
T. Güner (1.-19. & 43.-60. Minute – 7 Paraden), V. Scharfenberg (19.-43. Minute – 4 Paraden)
J. Osterloh (o. E.), A. Brandt (o. E.), P. Brunk (3), N. Vergin (14/8), N. Silbernagel (4), P. Krüger (2), M. Schleiden (4), G. Anthony (o. E.), F. Bahn, F. Buchwald (1), N. Runge (7), O. Buck
Das Team