Wir gehen zum Sport. Regelmäßig … aber regelmäßig ist was völlig anderes als häufig. Bei den vielen Verletzten ist das zusammen trainieren etwa so häufig wie ne Papstwahl. Restmuskelerhaltung, deshalb läuft auch die Saison so lala. Nun haben wir uns aber auch, und manchmal läuft eben echt blöd, für die deutsche Meisterschaft der, aufgepasst, Jungsenioren, qualifiziert. Zum vierten Mal findet das Event, das in Turnierform ausgespielt wird, bereits statt und wir sind zum zweiten Mal mit dabei. Vor zwei Jahren noch in Altdorf (rechts neben Nürnberg), bis ins Endspiel gekommen und an HT Uhingen/Holzhausen gescheitert (Namen muss man sich merken, kommt gleich nochmal). Und da Uhingen (ich schenk mir den Rest des Namens, wir hatten ja vereinbart, dass wir ihn uns merken) letztes Jahr schon wieder gewonnen hatten (diesmal übrigens gegen Blau Weiß 90 oder wie die heißen) findet es erneut im beschaulichen Uhingen statt.
Also gut, Herausforderung angenommen, alle wieder gesund gemacht und mit voller Kapelle, und ich meine hier tatsächlich mit voller Kapelle, ab nach Uhingen (rechts neben Stuttgart). Und hier schon die erste Frage: wie bekommen wir über 20 Leute nach Baden-Württemberg? Es folgt das erste DICKE Dankeschön an Kossi! In seiner unnachahmlich selbstlosen Art und vermutlich auch weil er sein Gras in schwer verdaulichem Kakao aufgelöst hat, hat er uns drei Kleinbusse klargemacht. Einen in Berlin und zwei in Stuttgart. Und nun das zweite DICKE Dankeschön an Hagi, Mandy und André für das Fahren des Berliner Busses und den Transport der schier endlos erscheinen Anzahl an Taschen und Bierkästen. Sensationell und alles andere als selbstverständlich. Danke hierfür ihr Lieben! Der Rest der Truppe zwängt sich in eine tonnenschwere Metallröhre, die anschließend in die Luft geschossen wird und unter Begründung des geringen Flugpreises das Bier für stattliche 5€ verkauft. Ging aber alles gut. Wir sind angekommen. Den Freitagabend gemütlich ausklingen lassen und im Bademantel durch die Hotellobby schlendernd. Voll fokussierend auf den darauffolgenden Samstag mit nur einem Ziel: heile aus der Nummer rauskommen. – um eine längere Diskussion mit Schmöki an dieser Stelle zu vermeiden, korrigiere ich meinen letzten Satz in: den Pott zu holen.
Samstag 8:00 Frühstück, 9:00 Abfahrt, 10:00 umgezogen in der Halle. Pünktlich wie die deutsche Bahn. Kurz zum Prozedere, um wenigstens ansatzweise etwas Seriosität in den Text zu bringen: 8 Mannschaften in 2 Gruppen. A und B. Wir in der Gruppe mit Uhingen, Büchenau und Altdorf. Die andere Gruppe mit SV Vaihingen, Welfia Mönchengladbach, Hochheim-Wicker und TVE Sehnde. An der Stelle erinnern wir uns daran, dass Altdorf schon ein Mal und Uhingen bereits zwei Mal den Titel geholt haben. Die jeweils ersten der Gruppen spielen das Endspiel aus. Soweit verstanden und klar. Alles muss gewonnen werden. Blicken selbst alte Herrschaften, die Freitagabend mit Bademantel durch die Lobby laufen.
Erstes Spiel gegen Büchenau wurde bei einer Spielzeit von 2×15 Minuten klar in Abwehr und Angriff dominiert und mit 19:12 souverän gewonnen. 19 Tore in 30 Minuten ist ordentlich. 12 Tore bekommen aber auch. Kann man steigern, aber gut, die Torhüter hatten auch eine Stunde länger zeit zum Umziehen. Kompensiert unser Mittelblock Addi und Vossy, kein Ding. Dann ein bisschen Pause, kein Alkohol, keine Drogen, keine Bademäntel und im zweiten Spiel gegen den bis dahin amtierenden deutschen Meister Uhingen (ich hab’s ja gesagt, merkt euch den Namen). 15:11 geschlagen, was soll ich sagen. Top Teamleistung sowohl vorne als auch hinten, aber … und jetzt kommt ein aber. Schücke verletzt sich in diesem Spiel und kommt mit Blaulicht ins Krankenhaus. Letzteres war jetzt nicht unbedingt notwendig, aber da ich neben dem Fahrer saß, konnte ich das Ding anmachen. Wenig los und nette Schwestern im Göppinger Krankenhaus und eine Bemerkung, die ich euch nicht vorenthalten möchte, da aus berufendem Schwesternmunde: „Wenn Handballer in die Notaufnahme kommen, dann haben sie wirklich was; wenn Fußballer kommen, ist meistens nix!“ (Wo ist eigentlich der LOL Emoji, wenn man ihn mal braucht). An dieser Stelle gute Besserung an Schücki und schnelle Genesung.
Pünktlich zurück zum dritten Gruppenspiel gegen TSV Altdorf. Auch das konnte souverän mit 14:9 gewonnen werden. Nun ging es also ins Endspiel gegen den Gruppenersten der Gruppe B SV Vaihingen. Die kannten wir gut, wir hatten die gleiche Kabine. Was soll ich sagen und ich bin mal ganz ehrlich. Ich hatte nie den Hauch eines Zweifels daran, dass wir das Ding hier gewinnen. Und so war es auch. Riesen Kaden, Luft nach oben und gewonnen mit 18:12.
Wir sind mit der Besten Kapelle angereist. Und es hat sich gelohnt. Mit dem Rückraum Vossy, Addi, Tilo, Sibbe, Pati, Schücke und Lars S. Die pfeilschnellen Außen Lars K, Kosche, Otthi, Boris, Phil, Koppi und unser Fels in der Brandung am Kreis Grali, der selbst noch mit angerissener Bizepssehne weiterspielte. Der Junge guckt zu viel NFL, trotzdem Gute Besserung. Hinten machten Schmöki und Brenne dicht, auf der Bank unablässig dabei uns anzufeuern Huutsch, Huwi, Karin, Peter, auf der Bank unablässig dabei uns zu coachen Zyad und Matze und die Edelfans Hagi, Mandy, Grüni, Björn und André.
Wir haben diesen Titel geholt und sind deutscher Meister der Jungsenioren Ü32 2020. Das war das Ziel und wir haben es erreicht. Eine saubere Leistung, die nun 12 Monate gefeiert werden kann und wird. Dann wird die Krone neu vergeben, diesmal in Berlin. Orga läuft, Bernde macht alles.
Und zum Abschluss noch ein kleiner persönlicher Satz: Ich danke euch, dass ihr diesen Titel geholt habt und ich in meinem hohen Handballalter mit auf dem Siegerfoto sein durfte. Fehlte noch in meiner virtuellen Vitrine. Es war nicht nur ein Erfolg, es hat auch riesig Spaß gemacht. Danke!
Einen hab‘ ich noch. Ein herzliches Dankeschön an die sehr gute Organisation des Turniers durch die HAT Uhingen Holzhausen (ich sag ja, merkt euch den Namen). Und ein ganz großes Dankeschön an die Fans und Spieler des TSV Altdorf, die uns nach deren Ausscheiden mit Kräften von der Tribüne unterstützten.
Danke an alle und Chapeau!
Gruß – Axel